2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der Landesliga-Absteiger SV Maierhöfen-Grünenbach (rechts Dominic Wagner) startete mit dem Sieg in Haisterkirch (Christian Egger) optimal in die Bezirksligasaison. Foto: Rolf Schultes
Der Landesliga-Absteiger SV Maierhöfen-Grünenbach (rechts Dominic Wagner) startete mit dem Sieg in Haisterkirch (Christian Egger) optimal in die Bezirksligasaison. Foto: Rolf Schultes

Aufsteiger der Bezirksliga bezahlen Lehrgeld

Zweigeteilter Spieltag in der Fußball-Bezirksliga – Auftakt zu einer englischen Woche

Ravensburg / ke - Irgendwie kommt einem die Tabellensituation in der Fußball-Bezirksliga nach nur einem Spieltag schon wieder vertraut vor. Drei Teams aus dem Allgäu stehen ganz oben. Lehrgeld bezahlt haben die drei Aufsteiger. Tettnang und Ratzenried verloren ziemlich deutlich, Baindt musste sich knapp geschlagen geben.

Absteiger SV Maierhöfen-Grünenbach ist optimal gestartet. "Wir haben in Haisterkirch gezeigt, dass wir hinten raus noch zulegen können", sagt Trainer Alex Odemer, "laufintensiv war unser Spiel schon immer." Trainer Wolfgang Steinbach von der SG Aulendorf fährt mit dem letzten Aufgebot ins Allgäu. "Angesichts der personellen Situation rechne ich mir nicht viel aus", sagt Steinbach. Odemer unterschätzt die SGA trotzdem nicht. "Wenn du nur 50 Prozent gibst, geht der Schuss nach hinten los."

Der FC Isny empfängt den SC Unterzeil-Reichenhofen, der innerhalb von drei Tagen zweimal zu Hause – Pokal- und Punktspiel – gegen den SV Mochenwangen verloren hat. Erfolgreich war dagegen Isny. "Es ist immer super, einen guten Start hinzulegen", sagt FC-Trainer Uwe Hansen, "wir wollen gegen den SC drei Punkte draufpacken, der SC ist jedoch eine offensivstarke Truppe."

"Eine Halbzeit lang haben wir richtig gut gespielt", lobt Trainer Markus Giuliani seinen SV Haisterkirch trotz der 1:5-Niederlage gegen Maierhöfen-Grünenbach. "Die Saison entscheidet sich nicht in den ersten Spielen", so Giuliani weiter. Die nächste Chance wartet beim SV Mochenwangen, wo Trainer Patrick Hehn selbst überrascht ist ob der Leistung seines Teams. "Spieß, Kale, Boscher sind die Schlüsselspieler", sagt Giuliani über den Gegner, "das ist eine extrem schwere Aufgabe."

Eine makellose Heimbilanz in der Kreisliga war ein Garant dafür, dass der SV Baindt wieder in die Bezirksliga aufstieg. Nach dem Auftaktspiel werden allerdings Erinnerungen an die Saison 2015/16 wach. Da gewann der SV in der Bezirksliga nur vier von 15 Heimspielen. "Eine Heimschwäche sehe ich nicht", sagt jedoch Trainer Johannes Vees vor dem Spiel beim FC Leutkirch, "wir haben unsere Chancen nicht genutzt und am Schluss dämlich verloren." Personell ist die Lage beim SV angespannt. "Aufsteiger sind immer Neuland", meint FC-Trainer Patrick Straub. Bis zum Spielabbruch in Aulendorf sah Straub die Leistung seines Teams als eher dürftig an, "deshalb wissen wir auch nicht, wo wir stehen".

Der SV Seibranz und der SV Beuren gingen zum Auftakt gegen Aufsteiger als Sieger vom Platz. Thomas Hess, Trainer des SVS, sieht Potenzial in seiner jungen Truppe. "Man darf den Druck aber nicht zu hoch ansetzen, ich sehe uns gegen Beuren als klarer Außenseiter." Sein Team werde von Spiel zu Spiel lernen, "wir werden auch aus dieser Begegnung etwas mitnehmen", weiß Hess. "Die Favoritenrolle nehmen wir gerne an", sagt Beurens Spielertrainer Marco Mayer.

"Isny war kaltschnäuziger, das war ärgerlich", kommentierte Trainer Stefan Krause vom SV Kressbronn die 2:3-Heimniederlage gegen den FC. "Wir haben gut gespielt, hatten viel Ballbesitz, man wird aber an Ergebnissen gemessen." Nicht anders wird die Partie bei der SG Kißlegg sein, die sich am ersten Spieltag mit 4:0 in Ratzenried durchsetzte. SGK-Trainer Roland Wiedmann behauptet dennoch: "Wir haben noch Baustellen." Die SG setzt verstärkt auf den Nachwuchs, "dem muss man eben Zeit geben".

"Wir haben gegen Kißlegg viel Lehrgeld bezahlt", sagt Trainer Markus Steidle vom TSV Ratzenried, "die SG war einen Tick reifer und cleverer." In Sachen Tempo und Zweikampfverhalten habe der TSV noch Luft nach oben. "Die Bezirksliga ist eine ganz andere Hausnummer", meint Steidle. "Bei drei der vier Gegentore nach Standards haben wir uns ziemlich naiv angestellt." Nächster Gegner ist der TSV Meckenbeuren. "Dort wollen wir uns nicht verstecken", sagt Steidle. Das will Meckenbeurens Trainer Daniel Schmid auch nicht. "Wir werden von Beginn an das Heft in die Hand nehmen."

Ein Punkt wäre laut Dieter Koch, Trainer des TSV Tettnang, beim SV Beuren möglichen gewesen, "zu blauäugig haben wir in gewissen Situationen aber Lehrgeld bezahlt". Daran will er mit der Mannschaft vor dem Stadtduell gegen die SG Argental arbeiten. "Ein Derby mit gewisser Brisanz", betont Koch.

Aufrufe: 024.8.2017, 12:35 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Klaus EichlerAutor