Auf Kunstrasen klappt auch die Vorbereitung

Am Ende waren die Italiener froh, den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu haben. "Da haben wir den Meisterschaftsstart total verschlafen. Wir hatten keine Leute und deshalb auch keine vernünftige Vorbereitung", blickt Trainer Sinisa Kitic ungern zurück. In den ersten vier Partien hagelte es teils satte Niederlagen. Erst im fünften Spiel schien das Unentschieden bei der Reserve des VfB Hilden II eine Trendwende einzuleiten, doch erst in der siebten Partie gelang mit dem 3:2 über den SSV Erkrath der erste Sieg.

Es war eine Saison, die Coach und Vorstand viele Nerven kostete. Doch erstaunlicherweise gab es keine Auflösungserscheinungen. Denn mit Torhüter Fabian Lierhaus, Ramiz Serifovic und Feisal El Halimi verzeichnete Sinisa Kitic nur drei Abränge. Dafür aber kamen im Sommer sechs Neue, die den Kader nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ verstärken.

Eine besondere Rolle kommt Stephan Koehn (SFD 75) zu. Der 33-Jährige gilt als Allrounder und soll den jungen Kickern auf dem Feld die nötige Ruhe vermitteln. "Er war bei fast jeder Trainingseinheit und jedem Test dabei", freut sich Kitic über die Konstanz des Routiniers, der in engen Begegnungen das Heft in die Hand nehmen soll. "Dann dürfen wir nicht immer schnell spielen, sondern müssen auch mal auf die Zeit schauen", findet Kitic. Koehn agiert zugleich als Stellvertreter von Kapitän Ali Dönmez.

Für Robin Maschke ist diese Saison eine besondere Herausforderung, denn der junge Torhüter tritt in die Fußstapfen des langjährigen Keepers Fabian Lierhaus. Doch Maschke genießt das volle Vertrauen von Kitic. "Er ist gut", sagt der Trainer kurz und bündig. In der Innenverteidigung sollen es Mohames El Kattouti (SpVg. Hilden 05/06) und Mohamed Azmaa (MSV Hilden) richten. "Die beiden haben sich gut eingespielt", berichtet Kitic. Überhaupt ist der 38-Jährige von der Abwehrformation überzeugt. "Die Vierer-Kette harmoniert", sagt er. Wohl wissend: "In der letzten Saison mussten wir aufgrund der personellen Lage jede Woche wechseln." Im Sturm gehört Toufik Bahuch (TuSpo Richrath) zu den Hoffnungsträgern.

Den Trumpf seiner Mannschaft sieht Sinisa Kitic in der Spielstärke. "Wenn sie Lust haben, läuft der Ball sehr gut", erkannte er. Genau darin liegt aber auch die Schwäche der Hildener Truppe, die bislang gegen robust auftretende Kontrahenten ihre Schwierigkeiten hatte. "Wir versuchen von Anfang an, schön zu spielen – und schön zu verlieren. Das ist bei uns Südländern drin", bringt Kitic die Mentalität der Spieler mit einem Schmunzeln auf den Punkt.

In dieser Saison hofft Kitic auf einen wesentlich besseren Auftakt. Der Grund: "Wir hatten eine gute Vorbereitung, haben viel getestet und alles ist gut gelaufen." Mit Tchavdar Staikov (Beruf) und Karol Bienia (private Auszeit) fehlten in den vergangenen Wochen nur zwei Akteure aus dem großen Kader. Am Engagement hapert es diesmal also nicht. Zumal der neue Kunstrasenplatz an der Schützenstraße sichtlich zur Euphorie beiträgt. "Leider können wir erst am Freitag auf den Platz", hoffte der Coach vergeblich auf die Freigabe bereits Anfang der Woche. Von einem Heimvorteil könne daher im ersten Spiel nicht wirklich die Rede sein. Fest steht aber allemal: "Es macht allen Spaß, denn jetzt ist alles wieder viel kompakter, und die Mannschaft kann nach einem Spiel auch mal etwas länger in der Kabine sitzen bleiben." Nicht nur Kitic freut sich nach einer langen Leidenszeit auf die dauerhafte Rückkehr des AC Italia Hilden an seine alte Heimstätte.