2024-04-24T07:17:49.752Z

Allgemeines
Wann die Amateurfußballer wieder auf den Rasen zurückkehren können und wie die Saison zu Ende gespielt wird, ist weiter unklar.
Wann die Amateurfußballer wieder auf den Rasen zurückkehren können und wie die Saison zu Ende gespielt wird, ist weiter unklar. – Foto: Foto: HANNO BODE/imago images
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Auch Quotientenregelung erneut denkbar

Auch Quotientenregelung erneut denkbar: Diese Möglichkeiten hat der WFV zur Saisonfortsetzung

Stuttgart / sz - Zum Abschluss seiner Weihnachtsbotschaft fand WFV-Präsident Matthias Schöpf hoffnungsvolle Worte: "Man vermisst etwas erst, wenn es weg ist. Wir spüren daher aktuell alle, wie sehr wir den Fußball und seine Geselligkeit lieben. Ich freue mich schon darauf, wieder auf einem vollen Sportgelände zu stehen und ein packendes Spiel in stimmungsvoller Atmosphäre zu erleben. Auch wenn das Licht am Ende des Tunnels noch nicht ganz so hell leuchtet, dieser Tag wird kommen und die Vorfreude darauf trägt uns auch durch die kommenden, schwierigen Wochen und Monate", schrieb der Chef des Württembergischen Fußballverbands (WFV) an die rund 1700 Mitgliedsvereine.

Eine Aussicht, wann der Amateurfußball wieder in den Spiel- und Trainingsbetrieb zurückkehren könnte, konnte aber auch Schöpf nicht geben. Auch Mitte Januar ist weiter unklar, wann und wie es weitergehen wird. "Maßgeblich für die Weiterführung des Spielbetriebs sind behördliche Vorgaben in Baden-Württemberg und die damit verbundenen Möglichkeiten, zu trainieren und Spiele auszutragen", teilt WFV-Sprecher Heiner Baumeister auf Anfrage der "Schwäbischen Zeitung" mit. Klar ist zumindest seit einigen Wochen, dass eine reguläre Beendigung der Spielzeit mit Hin- und Rückspielen nicht mehr möglich ist.

Doch was sind die Alternativen? "Unsere Planungen sehen verschiedene Szenarien vor, die Saison zu einer möglichst gerechten sportlichen Wertung für den Auf- und Abstieg zu führen. Eine solche Wertung steht im engen Zusammenhang damit, möglichst viele Spiele austragen zu können." Ausschlaggebend für die Überlegung ist dabei die Staffelgröße. Während der WFV in sehr kleinen Staffeln, wie es sie teilweise auf Bezirksebene gibt, mehr Spielraum hat und nach wie vor "im Idealfall auch die Austragung einer vollständigen Runde" für möglich hält, wird bei großen Staffeln wie der Oberliga mit 21 Vereinen und der Verbandsliga mit 20 Teams eine Teilung der Liga nach einer komplett absolvierten Hinrunde in eine Auf- und Abstiegsrunde präferiert. Doch sei auch eine Wertung nach der Vorrunde denkbar, "jeweils abhängig davon, ab wann die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs erlaubt ist". Auch wenn der Verband kein Datum nennt, ab dem die zweite Lösung greifen wird, wurde von einzelnen Vereinen bereits erklärt, dass der Spielbetrieb spätestens bis zum 6./7. März wieder aufgenommen werden müsste, um noch Play-offs und -downs spielen zu können. "Diskutiert wurde ebenfalls über die Möglichkeit, die Saison angesichts einer möglichen Terminproblematik über den 20. Juni 2021 hinaus zu verlängern. Mit dem Hinweis auf die Durchführung einer Relegation, die von den Bezirken ausnahmslos gewünscht wird, ist eine Verlängerung in die neue Spielzeit 2021/22 hinein nicht geplant", teilt der Verband mit.

Eine endgültige Entscheidung soll erst in den kommenden Wochen fallen: "Wir werden uns mit den verschiedenen Szenarien in den kommenden Wochen intensiv und in Absprache mit dem Verbands-Spielausschuss beschäftigen", teilt WFV-Sprecher Baumeister mit. "Es spricht sicherlich vieles dafür, bei einem Abbruch während der Auf- und Abstiegsrunden die Quotientenregelung unter Einbezug aller bis dahin absolvierten Spiele anzuwenden." Eine solche Regelung müsste zuvor aber noch in eine entsprechende Ordnungsänderung eingearbeitet und vom WFV-Beirat beschlossen werden.

"So langsam kommt schon ein wenig Frust auf, weil man nicht weiß, wie es weitergeht", meint Steffen Wohlfarth, Trainer des Oberligisten FV Ravensburg. Dennoch kann der 37-Jährige nachvollziehen, dass der Verband sich noch auf keine Lösung festlegen möchte, da die weitere Entwicklung der Pandemie nicht absehbar sei und zu viele Interessen berücksichtigt werden müssten. "Ich hätte kein Problem, wenn die Saison ganz abgebrochen wird. Aber fragen Sie mal die Mannschaften, die im Moment ganz oben stehen", sagt Wohlfarth. Und weiter: "Im Nachhinein muss mal wohl sagen, dass die Entscheidung in Bayern, die Saison für ein Jahr zu unterbrechen, die bessere war. Auf der anderen Seite habe ich immer noch die Hoffnungen, dass wir irgendwann in diesem Jahrhundert auch wieder spielen dürfen."

Aufrufe: 015.1.2021, 19:09 Uhr
Schwäbische Zeitung / Martin DeckAutor