2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines

Auch ohne Sensation gibt es viel Applaus

Hartmannsdorf unterliegt im Spiel des Jahres dem Favoriten aus Aue. Die Gastgeberinnen konnten dennoch stolz sein.

Die Frauen des Hartmannsdorfer SV Empor haben sich im größten Spiel der Vereinsgeschichte achtbar geschlagen. Zwar verloren sie auf dem heimischen Waldsportplatz das Sachsenpokal-Halbfinale gegen die favorisierten Gäste von Erzgebirge Aue 1:4, erhielten aber von der gewaltigen Zuschauerkulisse viel Applaus. Das wohl einzige Manko: Die Gastgeberinnen hatten zu großen Respekt vor dem starken Gegner aus der Regionalliga.

Bei für Hartmannsdorfer Verhältnisse geradezu optimalen Spielbedingungen hatte der HSV die erste gute Torgelegenheit, als Riett Liebscher allein auf das Tor zulief, aber an Aues Schlussfrau scheiterte. Danach ordneten die Gäste relativ schnell ihre Reihen und wurden durch Anna Eifler torgefährlich. Im Gegenzug prüfte HSV-Mittelstürmerin Riett Liebscher die Keeperin aus Aue auf gleiche Art und Weise.

Anschließend zeichnete sich die beste Spielerin bei den Hartmannsdorferin, Torfrau Jessica Hänel, zum ersten Mal aus, indem sie einen gefährlichen Flachschuss von Anna Eifler, der besten Auer Akteurin, großartig parierte. Nur eine Sekundenzeigerumdrehung später war sie aber dann machtlos gegen die Auer Angreiferin, als diese einen genauen Steilpass gekonnt aufnahm und diesen sofort per platziertem Flachschuss in das lange Toreck veredelte.

Kurze Zeit später wurde Antonia Zamzow von den Auer „Veilchen“ in guter Schussposition angespielt und nutzte diese Chance per genauem Flachschuss in das kurze Toreck zum 2:0. Noch zeigten sich die einheimischen HSV-Spielerinnen nicht geschockt und versuchten, selber wieder torgefährlicher zu werden. Dies gelang dann auch nach 19. Minuten, als sich Riett Liebscher eine Gästerückgabe erlief und mühelos zum 1:2 erfolgreich war.

Davon waren die spielstarken und passsicheren Gästespielerinnen aber nur kurzzeitig beeindruckt und forcierten schnell wieder ihr gutes Angriffsspiel. Erneut nahm Anna Eifler einen präzisen Steilpass auf und vollendete überlegt per Heber in das lange Toreck zum 1:3. Dass dies schon der spätere Halbzeitstand sein würde, war zu diesem Zeitpunkt kaum zu glauben. Denn in den verbleibenden 20 Spielminuten bis zum Seitenwechsel wurde die ausgezeichnet aufgelegte und prächtig reagierende Hartmannsdorfer Torfrau Jessica Hänel gleich mehrfach ernsthaft durch die Gäste geprüft, blieb aber bei all diesen Versuchen die mit viel Beifall bedachte Siegerin. Somit ging Hartmannsdorf mit einem 1:3-Rückstand in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt erreichte die Partie nicht mehr das hohe Vorpausenniveau. Die „Veilchen“ ließen nun meist den Ball kontrolliert in den eigenen Reihen laufen und warteten recht geduldig auf die Gelegenheit zu weiteren Treffern. Diese lagen zwar ein paarmal in der Luft, doch Jessica Hänel lies sich nur noch einmal durch Sophia Borloschky überwinden.

Danach agierten die Auer Frauen weiterhin spielbestimmend und gaben die Matchkontrolle nicht mehr aus den Händen. Bei zwei Pfostentreffern blieb ihnen zwar ein weiteres Tor verwehrt, doch geriet der Einzug in das Sachsenpokalfinale zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Trotz der 1:4-Niederlage verließen am Ende die Spielerinnen aus Hartmannsdorf mit gehobenem Haupt das Spielfeld und bekamen von den rund 200 Zuschauern reichlich Beifall für die gezeigte Leistung, auch wenn sie insgesamt viel zu respektvoll dem höherklassigen Gegner begegneten.

Aufrufe: 05.4.2016, 12:34 Uhr
Günther NitschkeAutor