ATSV siegt, Bad Abbach verliert

Von Beginn an verfolgten die Kreisstädter ihre in der Vorwoche erstmals konsequent umgesetzte Defensivstrategie. Mitterteich blieb kaum Raum, um gezielte Angriffe vorzutragen. Auf der Gegenseite offenbarten sich den Kelheimern immer wieder Wege durch die Hälfte der Mitterteicher. Ein klassischer Gegenzug leitete das 0:1 (35.) ein: Nach einem Eckball der Gastgeber landete der Ball über Florian Schinn und Florian Fischer bei Lukas Schinn, der nach einem Doppelpass mit Fischer zum 0:1 vollstreckte. Bereits wenige Minuten zuvor lag die Kelheimer Führung in der Luft. Florian Schinn hatte auch diesen Spielzug eröffnet. Lukas Schinn scheiterte an SV-Torhüter Tobias Eckert und Alex Rott traf im Nachschuss den Außenpfosten. Kurz vor der Pause bewahrte Keeper Fabian Gruner den ATSV bei einer Ecke und dem Nachschuss von Daniel Hösl vor dem Ausgleich.

Die Hausherren mussten auch im zweiten Durchgang auf Versuche aus der Distanz vertrauen. Aber es fehlte die Präzision. Deutlich gefährlicher wurde es bei den Kelheimer Gegenzügen. Nach einer knappen Stunde verfehlte Lafci nach schöner Vorarbeit von Lafci und Flo Schinn die Vorentscheidung. Die nächste Großchance bekam Dominik Schandri von Fischer serviert, aber Torwart Eckert vereitelte das 0:2. Vor dem eigenen Tor schienen die Gäste nichts anbrennen zu lassen, denn das Kelheimer Abwehrbollwerk räumte mit Zweikampfstärke beinahe alle Angriffe der Hausherren ab. Allerdings unterlief Schlussmann Gruner in der 74. Minute ein Schnitzer, als er den Ball bei einem Befreiungsschlag am Strafraum in die Beine eines Gegners kickte. Manuel Dürbeck peilte die Einladung zum Ausgleich aber am leeren Tor vorbei. Vier Minuten später sollte Lafci mit dem 0:2 für die Kelheimer Erlösung sorgen. Auf Zuspiel von Rott umkurvte er Eckert und baute den Vorsprung entscheidend aus. Die letzte Aktion der Partie gehörte Mitterteichs Franitek Nedbaly, der in der Nachspielzeit an die Querlatte zielte.

,,Die Mannschaft hat, vom Stürmer über Mittelfeld bis zur Abwehr, klasse in der Defensive gearbeitet", kommentierte ATSV-Trainer Bernd Schinn den Sieg. ,,Zum ersten Mal in dieser Saison sind wir mit einer Führung in die Halbzeit und dank einer hervorragenden kämpferischen Leistung als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Allerdings haben wir es versäumt, früher das zweite Tor zu machen. Wir haben viel in den Spielen zuvor dazugelernt. Die ersten Früchte der Arbeit ernten wir jetzt - darauf lässt sich weiter Aufbauen."

Für den TSV Bad Abbach gab es bei der ,,Mannschaft der Stunde" nichts zu ernten. Mit dem souveränen 2:0 (1:0) über die Kicker von der Freizeitinsel feierte Aufsteiger FC Sturm Hauzenberg den vierten Sieg in Folge. Die Abbacher müssen hingegen nach zuletzt sechs Punkten am Stück zu einer neuern Serie ansetzen.

In der ersten halben Stunden hielten die Abbacher gut mit. Chancen zur möglichen Führung boten sich Bastian Schöppl, Dominik Huber und Patrick Lang. Während diese Gelegenheiten ungenutzt blieben, schlugen die Gastgeber in der 14. Minute nach einer Standardsituation zu: Lukas Hutta köpfte einen Freistoß von von Alexander Starkl ein. Nach 32 Minuten eröffnete sich Matthias Lang ein Hochkaräter zum Ausgleich, als er allein auf Hauzenbergs Torwart Tobias Huber zusteuerte. Langs Abschluss touchierte aber lediglich den rechten Außenpfosten.

Die Hoffnungen auf das große Aufbäumen gegen die drohende Niederlage verpufften schon zu Beginn der zweiten Halbzeit. Die üblicherweise stabile Abbacher Defensive gestattete den Hausherren nach dem Seitenwechsel eine ganze Reihe bester Torchancen. Hauzenbergs Spielertrainer Alexander Geiger scheiterte in der 50. und 52. Minute aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden TSV-Schlussmann Fabian Fuchs. In der 64. Minute führte schließlich ein schneller Gegenzug über die rechte Seite zum 2:0. Manuel Mader setzte sich im Mittelfeld gekonnt durch, passte auf den mitgelaufenen Alexander Starkl, der mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:0 einhämmerte.

Mit einer taktischen Umstellung und frischen Kräfte versuchte Abbachs Coach Helmut Wirth eine Wendung herbeizuführen. Aber es wollte nicht viel Produktives gelingen. Die Hauzenberger ließen auch mit der Führung im Rücken nicht locker und die Abbacher Defensive musste sich weiterhin einer Vielzahl von guten Angriffszügen erwehren. Daniel Ranzinger und Spielertrainer Geiger versiebten in dieser Phase zwei Großchancen. Der dritte Treffer schien überfällig. Die Abbacher Offensive blieb hingegen hinter den Erwartungen zurück. Hauzenberg stand defensiv sicher. Bis auf einen Lattenschuss von Bastian Schöppl (77.) blieben viele TSV-Aktionen Stückwerk, während die Gastgeber bis zum Schluss gefährlich blieben. Keeper Fuchs verhinderte mit weiteren guten Paraden ein deutlicheres Ergebnis. ,,Es war eine hochverdiente Niederlage, die eigentlich noch viel höher hätte ausfallen müssen", sagte Helmut Wirth. ,,Die Einstellung meiner Mannschaft hat heute überhaupt nicht gepasst. So kann man in Hauzenberg nicht auftreten, wenn man etwas holen will".