2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
In Reinersdorf begann die Fußballkarriere von Tim (links) und Andreas. Foto: Jürgen Fichtelmann
In Reinersdorf begann die Fußballkarriere von Tim (links) und Andreas. Foto: Jürgen Fichtelmann

Schmidteinander treu zum ASV Weisendorf

Die Brüder Tim und Andreas Schmidt kämpfen um den Aufstieg in die Bezirksliga, Vater Manfred hat beide trainiert

Fußball spielt im Leben der Familie Schmidt aus Reinersdorf eine gewichtige Rolle - und das generationenübergreifend. Beim ASV Weisendorf ist das „Schmidteinander“ nicht mehr wegzudenken.

Vater Manfred begann als Sechsjähriger beim SC Uttenreuth mit dem Fußballspielen. Sein älterer Sohn Tim startete bereits mit fünf Jahren beim ASV Weisendorf. Sein jüngerer Bruder Andreas hat ihn dabei schon als Dreijähriger neugierig beobachtet und wollte da schon mitmischen. Er fand ebenfalls beim ASV den Einstieg ins Kickerleben.

Geübt haben die Schmidt-Söhne nicht nur auf den Plätzen in Weisendorf. Unter anderem diente der heimische Flur als Trainingsplatz. Hier wurden allerdings nur mit Plastikbällen Torerfolge gefeiert. Zusätzlich hielten hinter dem Haus zwei Bäume als Torersatz her und im Vorgarten konnte auf ein kleines Tor Schuss und Dribbling geübtt werden. Mittendrin war natürlich Vater Manfred, der - wenn es zwischen den Söhnen mal zu hitzig zuging - Trainingspartien auch unterbrechen oder beenden musste. Die Bindung an ihren Heimatverein ist bei den Schmidts sehr groß. Aktuell gehören beide Söhne zum Kader der ersten Mannschaft. Meister werden und aufsteigen – so lautet ihre Zielsetzung für die verbleibenden Saisonspiele mit dem ASV.

In der Bayernliga aktiv

Wenn das klappt, dürfen beide in der kommenden Saison Bezirksliga-Luft schnuppern. In dieser Liga kennt sich Vater Manfred bestens aus. Als Spielertrainer führte er die DJK Kersbach genau dorthin. Dies sei seine schönste Zeit gewesen, so Schmidt. Aber auch der Weg mit dem SC Uttenreuth von der B-Klasse in die BOL sei für ihn eine tolle Erfahrung gewesen. Auch an seine Zeit als A- und B-Jugendlicher bei der SpVgg Erlangen erinnert er sich ebenso gerne, wie an die Zeit beim ASV Herzogenaurach.

Den größten sportlichen Erfolg feierte Schmidt senior allerdings beim 1.FC Herzogenaurach, mit dem er sich als Spieler in der Bayernliga beweisen durfte, damals noch die dritthöchste Liga. Als Libero hielt Schmidt die Abwehr der Pumas zusammen - ab und zu steuerte der mit einem starken Schuss ausgestattete Abwehrchef auch ein Tor bei. Weil er auch beim Kopfball ein gutes Timing hatte, so Schmidt, wurde er in Uttenreuth unter dem Trainerduo Beudner und Kufner zum Stürmer umfunktioniert. So half er auch beim SCU mit etlichen Toren bei den Aufstiegen mit.

Rückblickend sagt Schmidt, dass er als Gegenspieler nicht immer beliebt gewesen sei. „Um in höheren Ligen erfolgreich zu sein, habe ich ab und zu in die Trickkiste greifen müssen“, gesteht er. Es sei ihm daher wichtig gewesen, seinen Söhnen als Trainer neben den wichtigen Tugenden Disziplin und Ehrgeiz auch Anstand und Sportsgeist zu vermitteln. Er sei sehr glücklich darüber, dass ihm dies seiner Ansicht nach gelungen sei und seine Söhne auf dem Sportplatz als faire Sportsmänner aufträten.

Manfred Schmidt trainierte seine Söhne sowohl in der Jugend als auch im vergangenen Herbst eine kurze Zeit als „Übergangscoach" der ersten Mannschaft. Tim trainierte als Kind bis zur E-Jugend unter ihm, seinen Sohn Andreas begleitete der Vater bis hinein in die A-Jugend.

Strenges Regiment

Er sei ein sehr strenger Trainer für die eigenen Söhne gewesen. „Manchmal haben sie unter mir leiden müssen“, so Schmidt. Er wollte sich nicht nachsagen lassen, er habe seine Söhne innerhalb der Mannschaft bevorzugt. Das strenge Regiment des Vaters als Coach bestätigen beide Söhne. Auch wenn dieses Thema zu Hause grundsätzlich tabu gewesen sei, sei die Mutter Christa nicht selten als Schlichterin und Anwältin der Söhne gefragt gewesen.

Einigkeit herrscht bei den Schmidts in Bezug auf ihren Lieblingsverein. Alle drei drücken dem FC Bayern München die Daumen. Eine eigene Profikarriere bei den fränkischen Traditionsvereinen wäre beiden Jungs möglich gewesen. Der 1. FC Nürnberg habe angeklopft, als Tim in der E-Jugend spielte, Andreas stand als D- und C-Jugendlicher bei der SpVgg Greuther Fürth „auf dem Zettel“. Hier sei der Kontakt über den in Weisendorf wohnenden Günther Reichold (Ex-Torwart beim Kleeblatt) da gewesen, so Manfred Schmidt.

Er als Vater hätte sich nicht in den Weg gestellt, wenn seine Söhne versucht hätten, sich höherklassig durchzusetzen. Die Kameradschaft und die guten Bedingungen in Weisendorf seien aber ausschlaggabend dafür gewesen, dem ASV die Treue zu halten. Und auch die Freundinnen Tina und Julia kicken: in der Frauenmannschaft des ASV.

Außerhalb des Fußballplatzes haben die Schmidts unterschiedliche Wege gefunden, sich zu entspannen. Andreas und Tim sind Mitglieder des Posaunenchors Kairlindach - Tim als Trompeter und Andreas als Tenorhornspieler. Im Winter gehen beide leidenschaftlich gerne Skifahren. Auch im heimischen Fitnessstudio halten sich beide fit. In den wärmeren Jahreszeiten joggen sie. Auf dem Feld ist Andreas Schmidt als Allrounder flexibel einsetzbar, seine Lieblingsposition ist der „Sechser", während Tim dank seiner Schnelligkeit für den Angriff prädestiniert ist. Lieblingsposition: Links- oder Rechtsaußen.

Zuschauen geht nicht

Vater Manfred ist als Gemeinderat aktiv und findet in der Gartenarbeit seinen Ausgleich zu Beruf und Engagement im Jugendfußball. Fit halte er sich zudem über das Walken. Nicht selten sieht er sich eine Partie der höherklassigen Vereine der Region an. Bei Heimspielen des ASV ist er normalerweise nicht anzutreffen, so Schmidt. Er könne gegenteilige Ansichten über das angemessene taktische Verhalten des ASV meist nicht für sich behalten und bleibe deswegen fern...

Aufrufe: 016.4.2017, 13:32 Uhr
Jürgen Fichtelmann (NN Herzogenaurach)Autor