2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Das Spitzenquartett ist am Sonntag unter sich. F: Pfrogner/Spörlein
Das Spitzenquartett ist am Sonntag unter sich. F: Pfrogner/Spörlein

Gipfeltreffen und Verfolgerduell live vor der FuPa-Kamera

Vorschau 14. Spieltag: Joachim Müller und der TSV Röttenbach empfangen dessen Freund Manfred Dedaj und seinen SC Adelsdorf +++ Beim ASV Weisendorf gastiert die SpVgg Heßdorf - Rückkehr von Armin Appelt wahrscheinlich Ende Januar

Am Sonntag stehen in der Kreisliga Erlangen/Pegnitzgrund 1 gleich zwei Kracher auf dem Programm. In Röttenbach findet das Gipfeltreffen der Liga zwischen dem heimischen TSV und dem SC Adelsdorf statt. In Weisendorf kreuzen zeitgleich zwei Verfolger die Klingen. Der ASV hat dann die SpVgg Heßdorf zu Gast. FuPa berichtet sonntags ab 14:30 Uhr von beiden Topspielen via Videoticker live.

ASV Weisendorf - SpVgg Heßdorf (So 14:30)

Vorneweg: "Armin geht es deutlich besser, er ist auf dem Weg sich vollständig zu erholen. Ab Januar, so der Plan, soll er dann die Vorbereitung wieder übernehmen", erklärt Manfred Schmidt auf die Frage nach dem Befinden von Armin Appelt. Nach dem Remis im Topspiel am vergangen Sonntag gegen Adelsdorf wartet mit der SpVgg Heßdorf nun das nächste Highlight auf den ASV Weisendorf, der am vergangenen Spieltag Platz drei einbüßte und acht Punkte hinter dem Spitzenreiter liegt. Deshalb sagt Schmidt, der seit dem Schlaganfall Appelts Anfang September als Interimscoach fungiert: "Unser Ziel muss sein, dranzubleiben. Sonst wird das Eis immer dünner. Wir müssen am Sonntag siegen, auch wenn mit Heßdorf kein leichter Gegner auf uns wartet, der uns vergangene Saison zweimal ärgerte. Aber so wie sich die Mannschaft speziell in der zweiten Halbzeit gegen Adelsdorf und auch unter der Woche gegen die SpVgg Hüttenbach im Pokal präsentierte, gegen die wir hätten noch höher gewinnen können, stimmt mich das optimistisch." Zudem lichtet sich das Weisendorfer Lazarett: Andreas Schmidt und Benjamin Pommer sind diese Woche ins Lauftraining eingestiegen. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft, im Schnitt um die 23 Jahre, für viele war der Druck oft zu hoch", sagt Schmidt.

Hoffnung auf die Rückrunde

"Wir müssen bis zur Winterpause jetzt voll punkten. Wir dürfen den Abstand nicht zu groß werden lassen, um dann in der Rückrunde angreifen zu können. Mit dem Kunstrasenplatz haben wir ideale Bedingungen, um uns perfekt auf die Rückrunde vorzubereiten. Das hat uns schon vergangene Saison geholfen, da haben wir nach der Winterpause fast keinen Punkte abgegeben".

Für Heßdorfs Trainer Michael Green ist für Sonntag zunächst entscheidend, auf welchem Platz gespielt wird - Kunst- oder Naturrasen. "Es ist nicht so, dass wir Kunstrasen nicht können, aber wenn es regnet, wird es generell für beide Mannschaften auf dem Geläuf schwieriger, weil die Bälle schneller werden. Ich hoffe, dass wir auf dem A-Platz spielen, dort erhoffe ich mir einen besseren Spielfluss."

Nach drei sieglosen Spielen zum Oktober-Beginn habe sich sein Team zuletzt wieder aus dem Tief gezogen. Gegen Eggolsheim gewann man am 12. Spieltag knapp, eine Woche später folgte ein 2:0-Erfolg über Hemhofen. "Da haben wir eine der besten Saisonleistungen gezeigt. Ich hoffen, wir können den Schwung nach Weisendorf mitnehmen. Gegen den ASV haben wir vergangene Saison zweimal gut ausgesehen. Das wollen wir am Sonntag auch wieder. Wir fahren mit dem Ziel drei Punkte hin."

Jedes Spiel gewinnen

"Wir wollen auf Schlagdistanz zu Platz zwei bleiben. Dann können wir in der Pause ein genaueres Ziel ausgeben, dann wissen wir wahrscheinlich mehr", sagt er und erinnert daran, das der Adelsdorfer Vorsprung bereits einmal 12 Punkte betrug. Aktuell sind es noch sieben. "Wir müssen allerdings zunächst auf uns schauen und wollen bis zur Pause versuchen, in jedem Spiel drei Punkte zu holen."

Für seine Arbeit in Heßdorf will Michael Green allerdings nicht nur an Punkten und Tabellenplätzen bemessen - und auch gemessen werden. "Mir ist es wichtig, dass bei den Spieler und der Mannschaft eine Entwicklung zu sehen ist. Ich hoffe eines Tages, falls ich Heßdorf verlassen werde, sagen zu können, dass die Spieler etwas mitgenommen haben." Zudem sei die Leistungsdichte der 1. und 2. Mannschaft seit 20 Jahren nicht mehr so nah beieinander gewesen in Heßdorf. "Wir haben dieses Jahr im Vergleich zur Bezirksliga vor zwei Jahren sechs neue Spieler eingebaut, die damals noch nicht annähernd dabei waren, das braucht Zeit. Auch wenn viele immer sagen, ihr kommt doch aus der Bezirksliga. Viele haben aber andere Möglichkeiten als wir", gibt Green zu bedenken. "Beispielsweise der ASV Weisendorf mit seiner Jugendarbeit und seinem Kunstrasenplatz."

Apropos Kunstrasenplatz: Auf welchem Geläuf gespielt wird, konnte Manfred Schmidt noch nicht sagen. "Das Wetter soll laut Vorhersage des Wetterochs aber schlecht werden. Mal sehen, wie der Rasenplatz beieinander ist."

TSV 1927 Röttenbach - SC Adelsdorf (So 14:30)

"Eine Rangelei an der Außenlinie, das war völlig unnötig", beschreibt Manfred Dedaj, Trainer des SC Adelsdorf, die Szenen kurz vor Ende der Partie gegen den ASV Weisendorf. Genauso unnötig war eigentlich auch das Endergebnis -3:3. "Wir haben 3:1 geführt, aber so ist Fußball", sagt er.

Lange Zeit, um darüber nachzudenken, bleibt dem SC Adelsdorf sowieso nicht. Denn am Sonntag steht bereits der nächste Kracher beim Tabellenzweiten dem TSV Röttenbach an. Wirklich zu interessieren scheint dies Dedaj aber nicht. "Ich schaue eigentlich nie auf die Tabelle. Wie ich es bereits vor der Saison gesagt habe: Wir wollen für Furore sorgen und das auch weiterhin. Viele haben uns nach den schmerzhaften Abgängen nach Forchheim nicht zugetraut, ganz oben zu stehen. Wir haben einen kleinen Kader, da muss alles stimmen. Zum Beispiel kein Verletzungspech, etc.. Wir schauen von Spiel zu Spiel."

Dennoch freut er sich auf die Partie. Denn beim TSV Röttenbach trifft er auf einen alten Weggefährten. "Joachim ist ein guter Freund von mir. Wir haben lange bei der SG Quelle zusammengespielt und stehen noch heute in engem Kontakt. Ich freue mich auf das Spiel." So geht es auch seinem Gegenüber, Joachim Müller: "Wir sind nach wie vor sehr, sehr gut befreundet. Wir haben uns damals bei der Quelle extrem gut verstanden. Wir waren beide abergläubisch und haben immer unsere Rituale gehabt. Bei Auswärtsfahrten zum Beispiel mussten wir immer auf dem gleichen Platz sitzen, uns immer gleich vorbereien. Wir sind auf einer Wellenlänge und es ist schön, auch im höherklassigen Fußball - bei dem es ja eigentlich immer heißt: je höher man spielt, desto mehr gehe es nur noch um Leistung und Einsatzzeit - zu sehen, dass sich auch dort eine wahre Freundschaft entwickeln kann."

Zudem ist Müller voll des Lobes für die Arbeit seines Freundes. "Zuerst muss man sagen, die machen das wirklich klasse. Sie haben erst ein Spiel verloren, das zeigt, wie gut sie sind. Uns ging es vor der Saison wie dem SC Adelsdorf. Uns haben mit Kilger, Baumüller und Gezici - ähnlich wie in Adelsdorf mit Mönius und Müller - zwei wichtige Spieler verlassen. Keiner der anderen Teams hat uns vor der Saison auf dem Zettel gehabt, keiner hat damit gerechnet. Das ist für uns natürlich ein tolle Geschichte, jetzt da oben zu stehen. Darauf können wir stolz sein." Stolz ist auch das Dorf auf seine Mannschaft. "Es freut die Zuschauer, dass wir viele junge einheimische Spieler in unserer Reihen haben." Generell seien die Spiele des TSV Röttenbach immer gut besucht, so Joachim Müller.

Entscheidung?

Ob das Spiel gegen Adelsdorf richtungsweisend sein wird? Möglich. "Am Sonntag wird aber noch gar nichts entschieden", ist sich Müller sicher. "Wenn wir gewinnen, sind wir erstmals Tabellenführer - und wenn wir verlieren, haben wir sechs Punkte Rückstand auf Adelsdorf. Aber was sind schon sechs Punkte." Außerdem traut er auch Heßdorf, Weisendorf, Buckenhofen und womöglich auch Burk und Zeckern zu, um den Aufstieg mitreden zu können. "Man braucht sich ja nur mal den Spielplan anzusehen. Man stellt sich vor, das bleibt bis zu den letzten Saisonspielen so eng und alle spielen noch gegeneinander, da hat man schnell sechs Punkte verloren oder gewonnen."

Abschließend sagt er noch: "Aber was gibt es denn Schöneres, als sich mit den Besten zu messen." Ähnlich sieht es auch Dedaj: "Für eine Mannschaft ist ein Topspiel immer etwas besonderes, weil man es sich mit seiner Leistung erarbeitet hat."

Aufrufe: 04.11.2016, 13:13 Uhr
Daniel WölfelAutor