TSV Abtswind (47 Punkte, 57:20 Tore)
Schon in den vergangenen Jahren gehörte der TSV Abtswind zum Establishment der Landesliga Nordwest. Mit drei dritten Plätzen und einem vierten Rang aus den letzten vier Spielzeiten klopfte die Truppe aus dem Landkreis Kitzingen schon vernehmbar ans Tor zu Bayernliga, der große Wurf gelang noch nicht. Das könnte sich im Frühsommer 2018 ändern. Die "Abschwinner" führen das Tableau zur Winterpause souverän mit neun Zählern Vorsprung an. Im März diesen Jahres hatte Coach Petr Skarabela seinen Kontrakt verlängert und einen Großangriff auf die Tabellenspitze in der laufenden Spielzeit angekündigt. Er und seine Schützlinge haben Wort gehalten. Die Offensivpower sucht seinesgleichen im Nordwesten des Freistaats. 57 Mal hat der TSV das Spielgerät schon in des Gegners Kasten versenkt. Eine große Stärke des Kaders ist die Unberechenbarkeit. Mit Pascal Kamolz, Adrian Dußler, Nicolas Wirsching, Daniel Endres, Steffen Barthel und Peter Mrugalla haben allein sechs Akteure fünf oder mehr Treffer erzielt. Auch von einem schweren Schicksalsschlag ließen sich die Abtswinder nicht aus der Bahn werfen, als mit Steffen Mix am 24. September das große Schiedsrichtertalent des Vereins tödlich verunglückte. Kurz vor der Winterpause setzte es gegen den Tabellendritten aus Euerbach/Kützberg zwar einen Dämpfer, als die Skarabela-Elf mit 2:4 zuhause den Kürzeren zog. Doch die beiden abschließenden Partien gegen Rimpar und in Feuchtwangen konnte der Primus siegreich gestalten. Keine Frage, mit dem Polster von aktuell neun Zählern auf den ersten Verfolger aus Vach ist Abtswind der Top-Favorit auf den Titel - und erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga.
ASV Vach (38 Punkte, 46:23 Tore)
Es läuft sehr gut bis dato für den ASV Vach, der aber eigentlich viel lieber wo anders wäre. Denn vor der Spielzeit wurde der Klub aus dem Fürther Stadtteil aus der gewohnten Nordost-Staffel rausgenommen und in den Nordwesten umgruppiert. Damit konnten sich die Vacher im ersten Moment so gar nicht anfreunden. "Im ersten Moment war es sicherlich ein Schock, dass man den mittelfränkischen Raum auseinander reißt", erzählt Cheftrainer Norbert Hofmann. Doch in der neuen Umgebung fanden sich seine Schützlinge schnell zurecht. Zur Belohnung liegt Tabellenplatz zwei unterm Weihnachtsbaum, egal was am kommenden Sonntag im Nachholspiel gegen den TSV Kleinrinderfeld noch passiert. Mit einem Heimsieg können die Vacher den Rückstand auf Abtswind auf sechs Zähler verkürzen. Und im Frühjahr dürfte die Hofmann-Elf sogar Richtung Titel schielen.
SV Alemannia Haibach
Die Spielzeit nach der Zäsur wurde von der Verantwortlichen als Neuaufbau deklariert. Nach fünf Jahren in der Bayernliga hatte es die Mainfranken Frühjahr erwischt, der Abstieg in die Landesliga läutete das Ende einer Ära ein. Laut FuPa-Statistik verließen nicht weniger als 22 Kicker die Alemannen, 16 Neue heuerten hingegen beim SVA an. Eine mehr als heikle Aufgabe für Cheftrainer Solobodan Komljenovic. Vor gut einem Jahr installiert, konnte der Ex-Profi zwar den Abstieg der Haibacher nicht verhindern, doch die Verantwortlichen betrauten ihn dennoch im Sommer mit der Mission, den Neuaufbau anzuleiten. Wie zu erwarten schwanken die Leistungen des komplett neu zusammengewürfelten Kaders beträchtlich. Die Konstanz fehlt im noch fragilen Mannschaftsgefüge, zwei Siege in Folge gelangen der Alemannia noch nicht. Zum Abschluss am Sonntag wartet mit dem Auswärtsspiel beim Vorletzten ESV Ansbach-Eyb noch einmal eine enge Kiste auf die Unterfranken. Gelingt der Alemannia der erhoffte Auswärtsdreier, wäre das Überwintern am rettenden Ufer sicher. Bei einer Pleite in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt droht der Jahreswechsel auf einem Relegationsplatz.
SV Heimbuchenthal
Zum ersten Mal in der Vereinshistorie schlägt der SV Heimbuchenthal seit Sommer in der Landesliga auf. Neugierig sind sie alle im Ort auf die neue Klasse. Im Schnitt kann der SVH zu seinen Heimspielen stolze 436 Besucher begrüßen. Zweitbester Wert aller Landesligisten im Freistaat und eine Marke, die viele Bayernligisten erblassen lässt. Allein geholfen hat das beeindruckende Zuschauerinteresse dem Aufsteiger bis dato wenig. Ein einziger Heimsieg gelang dem SVH, kurz vor der Winterpause brach der Bann mit einem 3:1 gegen das Top-Team aus Euerbach/Kützberg. Überhaupt läuft es für den Neuling noch äußerst bescheiden in der neuen sportlichen Umgebung. Die Truppe aus dem Landkreis Aschaffenburg hat erst magere zwölf Zähler einfahren können. Im Frühjahr müssen die Schützlinge vom Trainerduo Fabian Thiel und Thorsten Bauer ordentlich das Gaspedal durchdrücken, um nicht gleich wieder in die Bezirksliga degradiert zu werden. Im Kampf um den Klassenerhalt werden die Heimbuchenthaler auch auf ihr zahlreiches Publikum setzen.