Das große Problem: Die Gastgeber, im vergangenen Sommer aufgestiegen, haben nichts zu verschenken. Magere sechs Punkte beträgt der Vorsprung vor der Abstiegszone und die jüngsten Resultate einschließlich der Winter-Testspiele waren grausig. Nun ist die Landesliga-Truppe spielfrei und ob Cheftrainer Andreas Kusel Verstärkungen von dort nach unten gibt, sollten sie an der Sohlstättenstraße nicht ausschließen.
Kusel, ein Ur-Tiefenbroicher und in der ASV-Jugend großgeworden, wohnt gleich gegenüber vom Sportgelände. Er ist unverändert Mitglied, gehört beratend dem erweiteren Vorstand an und spielt bei Bedarf bei den Alten Herren. Kusel kennt die Herren von der Sohlstättenstraße in und auswendig – und auch das ist sicherlich kein Vorteil für den Tabellenzweiten, denn Kusel steht am Samstag in Rath in der Pflicht und nicht in Tiefenbroich.
Schon das Hinrundenduell war hart umkämpft, bis Ex-Profi Patrick Ziegler kurz vor Schluss mit seinem einzigen Saisontreffer den 1:0-Heimsieg herausschoss. Aber das kennt man in der Dumeklemmerstadt und es war nie anders. Die Spiele gegen den Rather SV, egal in welcher Liga, hatten stets ihre eigenen Gesetze.
Niemand weiß das besser als ASV-Trainer Udo Bartsch. Der ist zwar in Tiefenbroich aufgewachsen und hat dort in der Jugend gespielt (immer als Torwart) doch er stand auch viele Jahre beim Rather SV im Kasten – und auf diese Schwarz-Weißen läßt er nichts kommen. Die Bezirksliga-Jahre dort sind unvergessener Bestandteil seiner langen Fußballer-Laufbahn. Aber etwas Schöners als einen Tiefenbroicher Sieg kann es selbst zu Karneval für ihn nicht geben. Der 59-Jährige gibt sich auch zuversichtlich: „Wir müssen jetzt jedes Spiel gewinnen. Zwei Jahre Kreisliga B sind genug. Alle im Verein wollen aufsteigen.“