2024-04-25T10:27:22.981Z

WM 2014
In einer Gruppe mit Deutschland, Portugal und den USA glaubt der Ghanaer Quarshi Ganiw vom ASV Nibelungen Worms nicht an ein Weiterkommen.
In einer Gruppe mit Deutschland, Portugal und den USA glaubt der Ghanaer Quarshi Ganiw vom ASV Nibelungen Worms nicht an ein Weiterkommen.

"Es fehlen Disziplin und Ordnung"

Quarshi Ganiw vom ASV Nibelungen Worms über den deutschen Gruppengegner

Zwei Mal stellten die „Black Stars“, die ghanaische Fußballnationalmannschaft, ihre Kicker-Skills bei der Weltmeisterschaft zur Schau. Mit starker Anfängerquote. 2006 schossen sie sich bis in die zweite Runde, 2010 feierten sie auf afrikanischem Boden den Einzug ins Viertelfinale. Der ghanaische Landesligist Quarshi Ganiw vom ASV Nibelungen Worms hält trotzdem nicht viel vom Nationalteam seiner Geburtsstätte.

Er sei Realist, argumentiert er, „in der Gruppe mit Gegnern wie Portugal und Deutschland können sie nichts reißen“. Deshalb steht er ab dem ersten WM-Spieltag hinter der Deutschen Elf.

Geht es nach Quarshi, fehlt es den „Black Stars“ an Disziplin und Ordnung: „Das ist ein generelles Problem der afrikanischen Mannschaften. Da gibt es viele Talente. Ghana ist im Fußballfieber. Aber der Erfolg scheitert immer an fehlender Organisation der Teams.“ Dabei seien gerade diese „die wichtigsten Eigenschaften auf internationalem Parkett.“ Der 29-Jährige kann sich noch gut an seine Jugend erinnern, als er mit seinen Freunden in Ghana zu den Stadien gefahren ist: „Damals sind wir noch auf Bäume geklettert, um die Spiele beobachten zu können.“

Bei seiner eigenen Mannschaft, dem ASV Nibelungen Worms, mag es diese Saison an einigen Ecken an Disziplin gefehlt haben. Als Drittletzter der Tabelle steigen die Wormser in die Bezirksliga ab. „Das müssen wir schlucken“, sagt Quarshi, der Nibelungen Worms seit September als Stürmer unterstützt. Er selbst lebt mit seiner Frau in Frankenthal. Dort wird er auch bei seinen Eltern die Ghana-Spiele schauen. Mit heimatlichen Traditionen wie der Zubereitung von Fufu, einem Gericht aus Maniok und Kochbananen, könnte Quarshis Herz während der WM so doch noch für das afrikanische Team erwärmt werden: „Meine Mutter ist immer für Überraschungen gut. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie Trommeln hervorholt, um damit laut Krach zu machen.“ Auf den Krach kann sich übrigens jeder Publing-Viewer gefasst machen, der das Spiel Deutschland gegen Ghana am 21. Juni verfolgt. Neben der Trommel ist das wichtigste Fan-Werkzeug der Ghanaer die Trillerpfeife.

Aufrufe: 021.6.2014, 06:00 Uhr
Dara BrexendorfAutor