Neumarkt braucht ein Erfolgserlebnis

In dem kleinen Ort in Niederbayern hatte der ASV Neumarkt schon zu Landesliga-Zeiten seine liebe Mühe und erlebte so manche Pleite. Diesmal möchten sich die Spieler von Trainer Dominik Haußner dort freilich behaupten und endlich einmal wieder einen Sieg einfahren. Aktuell steht der Gastgeber drei Punkte hinter den Oberpfälzern, darf aber keinesfalls unterschätzt werden, denn die Torbilanz der SpVgg ist schon erstaunlich. Hier stehen 27 erzielten Treffern 33 Einschüsse ins eigene Tor gegenüber – salopp könnte man sagen: „Vorne hui, hinten pfui“. Nachdem die Gäste aus Neumarkt erst 19 Mal getroffen haben, hätten die ASV-Kicker also die Möglichkeit die eigene Trefferkonto auszubauen. Im Umkehrschluss dürfen die Spieler hinten nicht leichtsinnig werden, sonst könnte das fatal sein.

Ein Remis gegen den Spitzenreiter

Doch ist die Verfassung der Neumarkter Kicker keineswegs so schlecht wie es die Bilanz der vergangenen Spiele ohne Sieg ausweist. Kann man doch auf die Tatsache verweisen, dass man gegen den aktuellen Tabellenführer aus Heimstetten zu Hause ein Remis geholt hat und über weite Strecken das bessere Team war. Doch das zählt nun einmal nicht und der Glaube an die eigene Stärke muss sich wieder in den Köpfen der Spieler verankern. Neumarkts Mannschaftskapitän Armin Bindner gab hier ein klares Statement ab: „Dass es momentan nicht klappen will, verstehen wir auch nicht ganz. Wir investieren viel, doch wie zuletzt in Dachau vergeigen wir auch die besten Chancen. Eine Lanze muss ich hier für unseren Trainer brechen, der uns mit Engelsgeduld in jeder Trainingswoche Selbstvertrauen einzuhauchen versucht. Dass es trotzdem noch nicht geklappt hat, da müssen wir uns schon an die eigene Nase fassen.“ Der Coach weiß, was in dieser sportlich kniffeligen Situation am besten hilft: „Ein Erfolgserlebnis und alles sieht gleich wieder anders aus. Ruhe bewahren ist nun die erste Bürgerpflicht. Hätten wir in mindestens zwei Spielen, die Unentschieden ausgegangen sind und in denen wir besser waren, auch gewonnen, würde sich diese Situation nun nicht stellen.“

Auch ASV-Mittelfeldmotor Bernhard Neumayer appelliert an die Zuschauer und das Umfeld der Mannschaft, nicht alles in Frage zu stellen, was Mannschaft und Trainerteam in dreieinhalbjähriger Arbeit gemeinsam aufgebaut hätten. Personell wird sich in der Startformation der Neumarkter nicht viel ändern, nur ein oder zwei Positionen stehen hier zur Disposition. Wieder aus dem Urlaub zurück ist Noah Tiefel, und Jan Mazanec wird nach langer Verletzungspause erstmals wieder auf der Bank sitzen.

Allerdings wird der Coach im Spiel gegen Hankofen-Hailing an der Seitenlinie fehlen, schließlich wird er an diesem Samstag kirchlich heiraten. Nun stehen Co-Trainer Stefan Weber und Torwarttrainer Dieter Fink in der Verantwortung, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Irgendwann muss die Negativserie einmal reißen, denn eine alte Weisheit besagt: „Nichts währt hundert Jahre.“ Dem ASV Neumarkt steht auch noch eine Fleißaufgabe ins Haus, denn das in Landsberg abgebrochene Spiel wegen der Verletzung von Torhüter Maxi Haid wird beim Stand von 0:0 neu angesetzt – so hat zumindest das BFV-Sportgericht entschieden. Ob die für Mittwoch terminierte Partie tatsächlich stattfinden wird, war bei Redaktionsschluss nicht endgültig gesichert, denn Landsberg hat gegen das Urteil Einspruch eingelegt.