So war die Ausgangslage beim ASV Neumarkt vor dem Start der Saison in der Bayernliga Süd: Vor allem abseits des Platzes überschlugen sich im Vorfeld der Saison die Ereignisse. Zunächst schmiss der langjährige Teammanager Georg Laube nach unüberbrückbaren Differenzen mit Hauptsponsor Johann Pröpster kurz vor Saisonstart hin.
Dann wurden die ASV-Fußballer, sehr zu ihrem Unverständnis, vom Bayerischen Fußball-Verband noch von der Nord- in die Süd-Staffel der Bayernliga umgruppiert. Eine ruhige Vorbereitung war unter diesen Umständen kaum möglich für Coach Dominik Haußner und sein Team.
Auch wenn die Null bislang erst dreimal beim ASV in der Defensive stand, so ist das Team von Coach Dominik Haußner gewohnt abwehrstark. Mit nur 25 Gegentoren sind die taktisch flexiblen Oberpfälzer ligaweit die Nummer eins. Hier zeigt sich, dass die junge Mannschaft seit Jahren im Kern zusammengeblieben und auf das System ihres Coaches eingespielt ist. Erfreulich ist auch die Entwicklung von Neuzugang Markus Smarzoch. Der Offensivmann war mit viel Vorschusslorbeeren gekommen und hat ist zur absoluten Stammkraft geworden. Auch Selim Mjaki hat mit seinen erst 19 Jahren alle 21 Ligaspiele bestritten (4 Tore).
Beim ASV lagen Aufwand und Ertrag zu häufig in einem ungesunden Missverhältnis. Die Mannschaft erspielte sich regelmäßig aussichtsreiche Torchancen, vergab diese allerdings auch zu häufig – die Konsequenz: Zu viele Zähler ließen die Neumarkter liegen, weil im Abschluss die Konzentration, die Genauigkeit oder einfach das Glück fehlten. Zudem hatten die Neumarkter immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen: So fällt Defensivstütze Philipp Stephan seit dem vierten Spiel mit Kreuzbandriss aus, weiterhin erlitt Markus Auner einen Rippenbruch und musste Ersatzkeeper Maximilian Haid nach doppeltem Kieferbruch gar mit einem Hubschrauber ins Klinikum geflogen werden.
Nach der fulminanten Saison 2016/17, als der ASV als Aufsteiger lange in der Bayernliga Nord oben mitmischte, stehen die Oberpfälzer nach mehr als der Hälfte der Spiele in der Süd-Staffel im Ligamittelfeld. Für manche im Umfeld des Vereins ist das zu wenig, gerade Mäzen Pröpster hätte das Team lieber heute als morgen eine Liga höher gesehen. Mit dem Aufstieg wird der ASV nichts mehr zu tun haben. Sollte das Team von weiteren Verletzungen verschont bleiben und sich die Chancenverwertung verbessern, sind die Abstiegsränge ebenfalls kein Thema, Dann dürfte sich das Team noch ins obere Tabellendrittel schieben können – was als Erfolg gelten sollte.