2024-04-25T14:35:39.956Z

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Szene aus dem Spiel, das die Träume vom direkten Aufstieg zunichte machte: Der ATSV II besiegt den ASV Möhrendorf (gelb) mit 1:0. Foto:F: Ernst Blank
Szene aus dem Spiel, das die Träume vom direkten Aufstieg zunichte machte: Der ATSV II besiegt den ASV Möhrendorf (gelb) mit 1:0. Foto:F: Ernst Blank

Der ASV Möhrendorf ist traurig über die Aufstiegs-Chance

14 von 15 Spielen hat Möhrendorf in der Rückrunde gewonnen, doch direkt aufsteigen geht wahrscheinlich nicht

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Der ASV Möhrendorf steht einen Spiel­tag vor Rundenschluss in der Kreisklasse Erlangen-Pegnitzgrund 1 als Teilnehmer an der Aufstiegsrelegation fest. „Das ist irgendwie schon traurig“, sagt der Trai­ner dennoch.
Heinz Halmer ist im Amateurfußballkreis so etwas wie ein Meistermacher. Mit dem SV Pox­dorf gelang ihm einst der Durch­marsch aus der A-Klasse bis in die Kreisliga, auch den TSV Lonnerstadt brachte er nach oben. Dann ging er vor drei Jah­ren zum ASV Möhrendorf, einer Mann­schaft, die gerade noch gegen den Ab­stieg in die A-Klasse gekämpft hatte.

„Die Jungs hatten Potenzial, nur keine gute Einstellung zum Fußball“, sagt Halmer. Andere Dinge waren lan­ge Zeit wichtiger, als am Wochenende für den ASV zu spielen. Irgendwie hat es Halmer geschafft, das zu ändern, aus dem etwas zerstreuten Haufen eine motivierte Mannschaft zu for­men. „Unser Teamgeist ist jetzt einzig­artig, sogar über die erste Mannschaft hinaus“, sagt Halmer. Auch das Potenzial hat der 41-Jähri­ge herausgekitzelt, aus Ersatzspielern wie Alexander Hochstein einen Torjä­ger geformt, der in dieser Saison über 20 Treffer erzielte. Doch Halmer sieht die Stärke seiner Mannschaft im Kol­lektiv. Er hat „meine Philosophie durchgesetzt“, wie er sagt. Die lautet: Viererkette, viel Ballbesitz und schnel­les Forechecking. „Das haben die Jungs in kurzer Zeit übernommen.“ Schon im ersten Jahr unter Halmer spielte Möhrendorf gleich vorne mit, verpasste im zweiten nur knapp die Relegation. Verletzungen verhinder­ten jeweils noch mehr.

15 Spiele, 14 Siege

Heuer ist das anders, der ASV Möh­rendorf überrollt regelrecht die Kreis­klasse 1 – in diesem Kalenderjahr hat die Mannschaft von 15 Spielen nur eines verloren, alle anderen gewon­nen. Vergangenes Wochenende wurde gar der schärfste Verfolger um Rang zwei, der SC Eltersdorf II, mit 3:0 bezwungen. „Die hatten keine einzige große Chance in 90 Minuten, wir ste­hen hinten ganz sicher“, sagt Halmer. Sein Team hat in 29 Saisonspielen erst 27 Gegentore kassiert.

Nur diese einzige Niederlage schmerzt besonders: 0:1 zu Hause nach einem umstrittenen Strafstoß kurz vor Schluss vor 450 Zuschauern gegen den ATSV Erlangen II. Der hat­te zudem mit Spielern aus der Landes­liga- Mannschaft aufgerüstet. „Das zeigt, dass wir mit vielen mithalten können“, findet Halmer. Seit dem 0:1 aber steht der ATSV II an der Spitze, mit einem Pünktchen Vorsprung, und wird sich wohl auch nicht mehr einho­len lassen am letzten Spieltag. „Es ist irgendwie schon traurig“, sagt Heinz Halmer. Seine Mannschaft dominiert die Liga – und steigt am Ende vermutlich nicht direkt auf. Weil es mit dem ATSV Erlangen II ein Team gibt, das noch konstanter durch diese Saison geht: Nur zweimal hat die Landesliga-Reserve verloren in 29 Partien.

„Das ist eben Fußball“, sagt Hal­mer, der auch nicht allzu böse wäre, wenn Möhrendorf in der Relegation scheitert: „Das ist ein Glücksspiel. Wir versuchen, unser Spiel durchzu­ziehen, dann wird man sehen. Und wenn es nicht klappt, dann müssen wir eben noch ein Jahr Kreisklasse spielen - aber dann muss es doch end­lich mal gelingen?“ Die Relegation wird darüber ent­scheiden, ob Möhrendorf eine großarti­ge Saison heuer auch mit dem Kreisli­ga-Aufstieg krönen kann. Fußballe­risch ist der ASV dort ja längst ange­kommen, nicht nur wegen der Sieges­serie: „Uns würde in der Relegation ein Kreisliga-Absteiger besser lie­gen“, findet Heinz Halmer. „Die rum­peln nicht nur drauf, sondern spielen guten Fußball - genau wie wir.“

Aufrufe: 030.5.2017, 09:53 Uhr
Christoph Benesch (Erlanger Nachrichten)Autor