Absteiger ASV bringt Favoriten ins Wanken

Im zweiten Durchgang schalteten die Gäste mindestens einen Gang höher und setzten sich mit 4:2 durch. „Nach den spielerisch und kämpferisch überzeugenden ersten 45 Minuten habe ich wirklich auf einen Sieg gehofft. Da hätten wir sogar aufgrund unserer Chancen noch höher führen können. Dass wir dann in der zweiten Halbzeit für etwa 20 Minuten die Ordnung verloren, nutzte Sterkrade eiskalt aus und gewann nicht unverdient!“, fasste Maik Franke die Partie zusammen. Für den ASV-Coach gab das Fehlen von vier wichtigen Stammspielern für die Niederlage den Ausschlag. „Da hatten wir im zweiten Durchgang leider nichts zuzusetzen.“ Franke war aber trotz des Ausscheidens im Pokal nicht unzufrieden. „Es mag sich vielleicht etwas merkwürdig anhören, aber ich habe den Eindruck, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dem ersten Meisterschaftsspieltag am kommenden Sonntag sehe ich mit Zuversicht entgegen.“

Nachdem sich der ASV nach dem Abgang wichtiger Leistungsträger gut verstärkt hatte, stand jetzt mit Hristijan Karanfilovski etwas überraschend ein überzeugender Spieler aus dem Landesliga-Kader des Vorjahres in der Startelf des ASV. Bei ihm hatten viele damit gerechnet, dass der Abwehrspieler zu einem höherklassigen Verein wechselt. „Wir freuen uns, dass er sich entschieden hat, bei uns zu bleiben“, erklärte Mutlu Yalavac. Der frühere ASV-Spieler ist neuer Co-Trainer bei den Mettmannern und soll eine Stütze von Chefcoach Franke werden.

Die ASV-Fußballer zeigten wenig Respekt vor dem Oberhausener Landesligisten, der in den vergangenen Jahren regelmäßig im oberen Mittelfeld der Landesliga-Gruppe 2 platziert war. Das neuformierte Mettmanner Team agierte mit flotten Kombinationen und war bemüht, die Angriffsspitzen mit gescheiten Pässen in Szene zu setzen. Die erste klare Chance hatte aber nach sieben Minuten Sterkrades Torjäger Oguzhan Cuhaci, dessen gefühlvoller Heber knapp das Ziel verfehlte. Zwei Minuten später fiel bereits das 1:0 für die Gastgeber, als sich der stark spielende Neuzugang Ardian Duraku ein Herz fasste und aus gut 22 Metern den Ball ins Sterkrader Gehäuse hämmerte. Danach reagierte ASV-Keeper David Becker bei zwei Schüssen der Gäste glänzend. Als nach einer langgezogenen Freistoßflanke der gegnerische Keeper den Ball nur abklatschen ließ, war Julius Glittenberg zur Stelle und staubte zum 2:0 ab. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte der quirlige Stürmer Arogundade das 3:0 auf dem Fuß.

Nach dem Seitenwechsel kam der Landesligist wie verwandelt aus der Kabine und drängte auf den Anschlusstreffer. Den erzielte Cuhaci (53.). Zwei Minute später fiel der Ausgleich. „Dieser Doppelpack hat weh getan“, sagte Maik Franke. Eine Riesenchance hatte zwischenzeitlich Samet Akarsu, doch er agierte völlig freistehend zu zögerlich. Vergara Schlootz und erneut Cuhaci sorgten für den 4:2-Endstand.

ASV Mettmann: Becker – Ali Assakur, Top, M. Siala (71. Ya Assakur), Karanfilovski, Fellgiebel, Duraku, Glittenberg (71. Ucuran), Tahiraj, Akarsu, Arogundade.