ASV kann nicht Schritt halten

Die Gäste stießen pünktlich unter der Leitung von Schiedsrichter Stefan Dorfner an und sahen sich sofort unter Druck gesetzt. Die Tegernheimer stürmten mit zwei Angreifer los und setzten die Chamer sofort unter Druck. Meist mit hohen Bällen gelang der Befreiungsversuch. Im Mittelfeld hatte der ASV keinen Zugriff und verlor zu viele Bälle in den Zweikämpfen. Mit einer guten Balleroberung in der 15. Minute fiel etwas überraschend für beide Seiten das 0:1. Kowalski grätschte an der Mittellinie nach dem Ball, eroberte diesen auch, legte auf Bierlmeier ab und dieser bediente Drexler, der alleingelassen vor dem FC Torhüter Rothballer auftauchte und ihm die Kugel durch die Beine ins Netz setzte.

Die Tegernheimer waren klar die aktivere Mannschaft und nur mit schnellen langen Bällen befreite sich der ASV. Durchaus gute Konter ergaben sich aus der beschriebenen Taktik und so war es in der 23. Tobias Wich, der über rechts auf Bierlmeier ablegte dieser aber bei seinem Torschuss nicht genau das Tor anvisierte sondern den Ball daneben schoss. Eine Abstimmungsproblematik in der Chamer Abwehr hätte die erste Chance für den FC bedeuten können allerdings versuchte Berger mit letztem Einsatz den Spieler zu stoppen. Er traf allerdings den Gegenspieler und wurde somit vom Schiedsrichter mit gelb bestraft. Der folgende Freistoß brachte nichts ein. In der 28. Minute sollte der Gastgeber die nächste Gelegenheit erhalten, nach einem schlechten Zuspiel von Ranzinger fing der FC den Pass ab und konterte im drei gegen eins aufs Chamer Tor, der Ball in den Rückraum wurde dann aber weit übers Tor geschossen.

Viele Fehlpässe und nur wenig Kombinationsfußball waren auf beiden Seiten zu sehen. Selbst die 1:0 Führung brachte im Chamer Spiel keine Besserung. Der Ballbesitzer hatte meist zu wenige Anspielstationen. Über die sonst so starken Außenbahnen kam zudem zu wenig Druck. In der 35. wurde ein Versuch von Wich Tobias mit einem Foul gebremst. Nur eine Minute später war es Tegernheim, die es besser machten, Piesch setzte sich über die linke Abwehrseite durch legt nach innen und Kowalski konnte den Schuss von Hofmann gerade noch blocken. Kurz vor dem Seitenwechsel wäre fast das 0:2 gefallen, Mühlbauer legte auf außen zu Tobias Wich, dessen Flanke war in einer ungünstigen Höhe für den eingelaufenen Mühlbauer, so dass er den Ball nicht im Tor unterbringen konnte.

Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer keine Veränderung bei beiden Teams. Tegernheim war aktiver und aggressiver im Vergleich zu den resignierend wirkenden Chamern. Wieder war es der starke Piesch, der in den Strafraum des ASV eindringen konnte. Brandl verfolgte ihn und spitzelte von hinten den Ball weg. Die Tegernheimer hätten hier gerne einen Elfmeterpfiff gehört, Schiedsrichter Dorfner fiel aber nicht darauf rein. Gute zehn Minuten später war es eine Spielverlagerung über die rechte Seite des FC zu Mitte wo Siegert abzog und den sich in den Schuss geworfenen Berger am Rücken auf Höhe des Schulterblatts traf. Jetzt reagierte der Unparteiische auf die ständigen Zurufe des Heimteams und pfiff Elfmeter mit der Konsequenz Gelb-Rot für ASV Spieler Berger. Ein Ballabdruck auf dem Rücken des vom Feld verwiesenen Spielers bewies dessen Unschuld sowie die fehlerhafte Entscheidung, die den ASV doppelt bestrafte. Der Handelfmeter wurde von Hofmann souverän verwandelt.

Die Grätsche, die das 2:1 einläutete. F: Groitl

Nur zwei Minuten nach diesem Schreck erlaubte sich Michael Wich im Zentrum einen Fehlpass, der den Konter über Wazlawik einleitete. Der FC Goalgetter lief an Ranzinger vorbei, dieser wollte den Ball weggrätschen und verursachte 20 Meter vor dem Tor einen Freistoß. Mit dem linken Fuß setzte Pietzonka den Ball über die Mauer und erzielte somit die 2:1 Führung für das in weiß gekleidete Heimteam. Beim ASV hatten nur wenige Spieler den Glauben an ein Zurückkommen behalten, wenn man die Körpersprache der meisten auf dem Feld stehenden Rot-Weißen deutete. Auch die Umstellung auf Dreierkette und die Einwechslung von Lohmer für den unglücklichen Mühlbauer brachte nicht den nötigen Schwung. Den Ausbau der Führung hätte fast wieder Pietzonka vollbracht als er eine Flanke von links nicht exakt genug traf und der Ball am Tor vorbei rollte. Mit der Einwechslung von Hezer kam nochmals zusätzlich Schwung in das Spiel des FC. Die aufgerückten Chamer mussten nun gegen die hohe Geschwindigkeit bei Kontern kämpfen. Franz Brandl rettete in der 75. Minute vor dem 3:1 als er sich aufopferungsvoll in den Schuss von Pietzonka warf und diesen zur Ecke abwerte. Noch in derselben Minute brauchte es erneut das Engagement des mit durchaus guter Verfassung spielenden Brandl, der nun den Ball von Fischer ins aus grätschte und somit eine Flanke verhinderte.

In der 80. Minute erlaubte sich auch Torwart Lengsfeld einen Patzer, sein Befreiungsschlag landete an der Mittellinie beim Gegenspieler und wieder war es Pietzonka, der den Ball über und nicht ins Tor beförderte. Das 3:1 war dann aber in der 82. Minute fällig, nach einem langen Ball auf Hezer spielte dieser quer auf Ludwig der über links kam. Ins lange Ecke platzierte der Angreifer den Ball zur Vorentscheidung. Wenn noch eine Möglichkeit der Chamer erwähnenswert war, dann in der 88. Minute als der Freistoß von Drexler, den Kopf von Peterik touchierte aber dann direkt in den Armen des Torhüters landete. Den Schlusspunkt setzte dann der eingewechselte Hezer selbst, nach einer abgewehrten Ecke des ASV schaltete er am schnellsten und lief allen auf und davon, über die linke Seite netze er zum 4:1 ein.

Eine enttäuschende Vorstellung des ASV Cham, der sich somit aus dem Rennen um die Spitzenplätze vorerst verabschiedet und sich im Niemansland der Tabelle aktuell mit seiner Rolle begnügen muss. Für den FC Tegernheim ein wichtiger Dreier im Kampf gegen den schon fast aussichtslosen Kampf um den Klassenerhalt.

ASV Cham:

Andreas Lengsfeld – Lorenz Kowalski, Tobias Berger, Christian Ranzinger, Franz Brandl – Max Drexler, Michael Wich, Mario Mühlbauer, Tomas Peterik, Tobias Wich – Johannes Bierlmeier

69. Andreas Lohmer für Mario Mühlbauer

75. Josef Holler für Tobias Wich

56. Gelb-Rot Tobias Berger

FC Tegernheim:

Christian Rothballer – Andreas Siegert Michael Fischer, Philipp Peter, Christopher Lang – Steffen Piesch, Martin Pietzonka Andreas Mahr, Sven Hofmann – Urban Wazlawik, Siegfried Ludwig

69. Marc Bormann für Steffen Piesch

69. Ibrahim Hezer für Urban Wazlawik

89. Felix Peter für Siegfried Ludwig