2024-04-24T13:20:38.835Z

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Künftig unter einem Dach: ASV, 1.FC und SC Nord denken (wieder einmal) über eine Fusion nach. F: NN
Künftig unter einem Dach: ASV, 1.FC und SC Nord denken (wieder einmal) über eine Fusion nach. F: NN

Fusion im Herzogenauracher Fußball?

ASV, 1. FC und SC Nord wollen ihre Kräfte bündeln

Bisherige Anläufe waren immer im Sand verlaufen, doch nun scheinen die drei Fußballvereine der Stadt ernsthaft an einer Fusion zu arbeiten. Die Beteiligten hatten eigentlich Stillschweigen vereinbart, aber auf NN-Anfrage wurden nun doch einige Details bekannt.

So gibt es seit einigen Monaten eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des ASV, des 1. FC und des SC Nord. Anfangs war auch noch der ASV Niederndorf dabei, der inzwischen allerdings aus dem Projekt ausgestiegen ist. „Wir hätten uns hauptsächlich wegen der Jugend beteiligt, weil viele Nachwuchsspieler zurzeit keine Spielmöglichkeit haben. In einem großen Verein könnte jeder seinen Platz finden“, sagt Abteilungsleiter Norbert Herbolzheimer.Gescheitert sei das letztlich am Standort. Die Niederndorfer hatten sich ein „neutrales“ Gelände gewünscht, was bedeutet hätte, dass alle vier Klubs ihre Plätze aufgegeben hätten. Für Herbolzheimer wichtig, nicht nur aus Prestigegründen, sondern vor allem deshalb, weil er darauf hoffte, ein Areal zu finden, das auch Erweiterungsmöglichkeiten für andere Sportarten geboten hätte: „Fußball allein trägt sich nicht mehr, die Unterhaltskosten für die Rasenplätze sind zu hoch“, so der Funktionär.

Hier geht´s zum Kommentar von Holger Peter

Zu Grundstücksfragen sagt Bürgermeister German Hacker, selbst schon bei den AG-Sitzungen zugegen, nichts. Noch sei das Projekt ein „zartes Pflänzchen“. Die Stadt wolle den Fußballern gerne behilflich sein, denn auch er halte eine Fusion, also eine Bündelung der Kräfte, prinzipiell für den richtigen Schritt. Dabei sei die Standortfrage eher ein untergeordnetes Problem, wichtiger sei, dass sich die Vereine einig würden.

Denn das war in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen, teils wegen Bedenken der Mitglieder, teils aus pragmatischen Erwägungen. Aber inzwischen scheint der Leidensdruck bei den Fußballvereinen weiter zugenommen zu haben.

Walter Nussel, Vorsitzender des 1. Fußballclubs, derzeit die klare Nummer eins im fusionswilligen Trio, räumt ein, dass es immer schwerer falle, Trainer und Betreuer für Jugendmannschaften zu finden. Und auch die Spieler für die Nachwuchsteams gehen so langsam aus. Selbst der FC schafft es nicht mehr, eigene komplette A-Junioren ins Rennen zu schicken und setzt da auf Spielgemeinschaften.

Nussel möchte daher die Synergieeffekte hervorheben, die durch eine Fusion entstehen würden. Davon würden alle profitieren: „Wenn wir das wirklich angehen, soll es was Richtiges werden. Noch sind aber erst Gespräche geführt und noch nichts beschlossen worden.“

Das bestätigt Elke Sowa, Vorsitzende des Nachbarn im Weihersbach, des ASV Herzogenaurach: „Wir Vereine müssen jetzt alle unsere Hausaufgaben machen, dann können wir weiter sehen. Aber klar ist: So wie jetzt kann es auf Dauer nicht mehr weiter gehen.“

Auch ihr bereitet die Nachwuchsarbeit zunehmend Probleme: „Es gibt immer weniger Kinder, die Fußball spielen. Eine Fusion würde vieles erleichtern, denn die Lösungen mit Jugendfördergemeinschaften und Spielgemeinschaften sind doch immer mit viel Bürokratie verbunden.“

Nicht zu erreichen war Mario Krüger, Chef beim SC Herzogenaurach Nord. Aber von ihm ist bekannt, dass er ein glühender Verfechter einer Fusion ist. Schon beim bisher letzten Anlauf 2007, initiiert vom damaligen FC-Vorsitzenden Kurt Zollhöfer, war er eine der treibenden Kräfte.

Damals war das Projekt geplatzt, weil die Planspiele, eine neue Realschule auf dem Areal des 1. FC im Weihersbach zu bauen, von der Politik nicht verwirklicht wurden. Seither war es still geworden, alle drei Vereine versuchten sich weiter als Einzelkämpfer – mit mehr oder weniger Erfolg.

Aufrufe: 07.8.2013, 10:50 Uhr
Holger Peter (NN Herzogenaurach)Autor