2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Ein Verein hebt ab, zumindest tabellarisch: Der ASV Habach (hier Maximilian Feigl, li., und Felix Habersetzer) ist in der Kreisliga 1 die Mannschaft der Stunde. Nach fünf Siegen in Folge hat sich der ASV dem zweiten Platz bis auf drei Punkte genähert. FOTO: HALMEL
Ein Verein hebt ab, zumindest tabellarisch: Der ASV Habach (hier Maximilian Feigl, li., und Felix Habersetzer) ist in der Kreisliga 1 die Mannschaft der Stunde. Nach fünf Siegen in Folge hat sich der ASV dem zweiten Platz bis auf drei Punkte genähert. FOTO: HALMEL

Habach-Chef Feigl: "Vom Aufstieg träumt hier keiner“

Die Verantwortlichen des ASV Habach reagieren auf den Höhenflug ihrer Mannschaft bemerkenswert unaufgeregt.

Habach – Drei Jahre in Folge spielte der ASV Habach in der Kreisliga gegen den Abstieg. Vor dieser Saison wünschten sich die ASV-Verantwortlichen zur Abwechslung mal eine sorgenfreie Runde. Eine, in der zum Schluss nicht ein jedes Spiel ein Endspiel ist. Doch auch in der Spielzeit 2016/17 können sich die Habacher Kicker abschminken, dass sie locker-lässig die letzten Partien bestreiten dürfen. Der Grund hierfür ist aber höchst erfreulich: Das Team von Trainer Martin Wagner eilt von Erfolg zu Erfolg. Das 2:1 am vergangenen Wochenende in Bad Kohlgrub war bereits der fünfte Sieg in Folge. In der Rückrundentabelle belegt der ASV Rang zwei, und dieser Platz ist auch in der Abschlusstabelle noch möglich.

Noch vor fünf Wochen war nicht im Entferntesten davon auszugehen, dass die Habacher noch in den Kampf um den Bezirksliga-Relegationsplatz eingreifen würden können. Nach der 2:3-Heimniederlage gegen Tabellenführer FC Garmisch-Partenkirchen betrug der Rückstand auf die zweitplatzierten Waldramer acht Punkte. Dann aber folgten fünf Siege am Stück, während sich die Waldramer den ein oder anderen Ausrutscher leisteten. Dadurch ist der Rückstand auf drei Zähler geschrumpft. Der dritte Verein, der sich noch Chancen auf die Relegation ausrechnen darf, ist der TSV Otterfing. Sowohl Habach als auch Waldram und Otterfing haben der Papierform nach ein relativ einfaches Restprogramm vor sich. Am Ende wird sich daher derjenige durchsetzen, der seine Nerven am besten im Griff hat.

Diesbezüglich scheinen die Habacher bestens gerüstet zu sein. Die Verantwortlichen im Verein reagieren bemerkenswert unaufgeregt auf den Höhenflug ihres Teams, der im besten Falle mit dem Aufstieg in die Bezirksliga endet. Der Aufstieg ist in Habach aber – zumindest offiziell – kein Thema: „Es macht einen Riesenspaß mit den Burschen“, sagt ASV-Fußballerchef Uli Feigl, „aber wir haben keine Ambitionen. Vom Aufstieg träumt hier keiner.“ Auch Trainer Martin Wagner bleibt locker: „Wir wollen nicht nur auf die Tabelle schauen.“

Dem Coach war seinen eigenen Worten nach bewusst, dass seine Mannschaft diese Saison in der Kreisliga eine bessere Rolle spielen würde als in den Vorjahren. „Aber dass es so gut klappt, hätte ich nicht gedacht“, so Wagner. Völlig aus dem Nichts kommt dieser Höhenflug aber nicht. Das junge ASV-Team hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Die Innenverteidiger Maximilian Gerg und Florian Kögl „haben einen Riesensprung gemacht“, lobt Wagner, auch sein Stürmer Maximilian Nebl „entwickelt sich brutal“. Auch über den Werdegang von Maximilian Feigl ist Wagner hocherfreut: „Er spielt eine Bombensaison auf der Sechserposition. Früher war er ein Heißsporn, der auch mal resigniert hat, wenn es nicht gelaufen ist. Heute ist er ein Antreiber.“ Darüber hinaus kamen mit Wolfgang Lilge, Kevin Höcherl und Philipp Puchner drei Spieler, die voll eingeschlagen haben.

Unabhängig vom Ausgang dieser Saison spielen die Habacher eine der besten Spielzeiten ihrer Vereinsgeschichte. Für Wagner wäre der Verbleib in der Kreisliga alles andere als schlimm, denn „wir wollen unseren Status als Dorfverein nicht verlieren“. Die Weichen für die Saison 2017/18 sind bereits gestellt: Der Trainer bleibt, die komplette Mannschaft ebenfalls. „Ich will mit diesem Haufen weitermachen, mehr brauche ich nicht.“ Einen Wunsch hat der Trainer dennoch: Er hofft auf die baldige Rückkehr seines Kapitäns Benedikt Heckmeier, der wegen einer Entzündung im Knie fast die komplette Saison ausfiel. „Er ist mein wichtigster Mann. Vom Typ her ist er unersetzlich.“

Eines ist Fußballerchef Feigl aber klar: Die nächste Saison wird schwieriger. „Der Druck von außen ist dann sicher da.“ Auch Coach Wagner erwartet, dass der Weg künftig steiniger wird: „Uns wird keiner mehr unterschätzen.“ Dennoch ist ihm vor der Zukunft nicht bange: „Wir können mit allen mithalten.“

Aufrufe: 017.5.2017, 09:11 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) - Stefan SchnürerAutor