2024-04-19T07:32:36.736Z

Star des Spieltages
Zum ersten Mal zum zweiten Mal dabei! Vor Chris Reuling hat es bislang noch kein anderer Spieler geschafft ,zwei Mal der FuPa-"Star des Spieltages" zu werden.
Zum ersten Mal zum zweiten Mal dabei! Vor Chris Reuling hat es bislang noch kein anderer Spieler geschafft ,zwei Mal der FuPa-"Star des Spieltages" zu werden.

"Star des Spieltages": Chris Reuling

+++ ASVler zum zweiten Mal gewählt +++ Unfassbar hohe Wahlbeteiligung +++ Mendez bester Zweiter der Geschichte +++

Was für ein Voting zum „Star des Spieltages“ in dieser Woche! Weit über 1000 Stimmen wurden abgegeben, was einen neuen Rekord für unsere beliebte Wahl darstellt. Und noch nie bekam der Zweitplatzierte, in diesem Fall Leon Mendez, mit 456 so viele Stimmen. Dass es dennoch nicht zum Sieg reichte, lag an den unglaublichen 530 Stimmen, die unser aktueller Sieger bekam. Doch damit nicht genug der Superlativen. Zum ersten Mal überhaupt gelang es nämlich einem Spieler, bereits zum zweiten Mal den beliebten Titel abzustauben. Unser Glückwunsch geht in dieser Woche an Chris Reuling und den ASV Gießen.

Bereits vor exakt drei Wochen wurde Reuling die Ehre des „Stars des Spieltages“ zuteil, nachdem er beim überraschenden 3:2-Auswärtssieg in Allendorf/Lahn geglänzt hatte. Doch FuPa wäre nicht Fupa, würden wir jetzt wieder die gleichen Daten und Fakten zu Chris Reuling präsentieren, wie im letzten Bericht. Daher haben wir uns ein wenig mehr dem verrückten 5:5-Match zwischen dem ASV und Aufsteiger Heuchelheim gewidmet, das den Torjäger ja erst zu Ruhm und Ehre kommen ließ. Dazu ließen wir ASV-Coach Björn Watzke zu Wort kommen, der das Spiel und die genialen Momente seines Spielers noch einmal Revue passieren ließ.

Dass sein Stürmer ein tolles Spiel macht, war für den Trainer bereits zur Halbzeit klar, an ein verrücktes Spiel glaubte er bis dato noch nicht. „Wir lagen 3:0 zur Pause vorne und hatten quasi gar keine Chance des Gegners zugelassen. Chris hatte das 2:0 herrlich erzielt, als er den Ball so 16-18 Meter zentral vor dem Tor bekam. Und wenn er an dieser Position den Ball bekommt, gibt’s meist kurz darauf Anstoß. So auch diesmal. Dafür hat er trotz seiner Länge einfach eine tolle Technik. Und beim 3:0 blieb er ganz abgeklärt im Eins gegen Eins mit dem Torhüter.“

Doch scheinbar hatten sich seine Akteure selbst zu sehr an der eigenen starken Vorstellung berauscht. Völlig ohne Not gestatteten sie dem Gegner, nach dem Wechsel in die Partie zurückzukommen. Nach zwei schnellen Treffern hieß es nur noch 3:2. Heuchelheim schöpfte jetzt immer mehr Mut und war auf einmal präsent, während der ASV gar nicht mehr richtig in die Zweikämpfe ging und immer einen Schritt zu spät dran war. "Alles, was in der ersten Halbzeit so super funktioniert hat, klappte urplötzlich nicht mehr!"

Das 3:3 war fast die logische Konsequenz. Doch als die Partie vollends zu kippen drohte, hatte Chris Reuling seinen näxhsten, wahrscheinlich seinen größten Auftritt an diesem Tage. Umringt von 3-4 Abwehrspielern und mit dem Rücken zum Tor stehend beförderte der ASVler den Ball per Hacke aus rund elf Metern ins Heuchelheimer Netz. „Da war ein unfassbar geiles Tor“, schwärmt Coach Watzke auch drei Tage danach noch. „Da hat alles mit einer Ablage in den Rückraum gerechnet und dann macht er das Ding mit der Hacke. Sensationell“.

Doch auch dieses „Tor des Monats“ reichte noch nicht zum Sieg. Nach dem erneuten Ausgleich des kampfstarken Aufsteigers gelang Chris Reuling bereits in der Nachspielzeit sein vierter Streich, als er erneut frei vor dem TSF-Keeper auftauchte und eiskalt zum 5:4 einnetzte. Doch nach einem weiten Schlag in den ASV-Strafraum herrschte Konfusion, und die Gastgeber kamen eine Minute darauf tatsächlich noch zum 5:5-Ausgleich. „Das darf uns natürlich nie und nimmer passieren. Aber so läufts im Fußball eben manchmal“, so Watzke, wohl wissend das sein Team selbst in dieser Saison bereits einmal einen 0:4-Rückstand in Watzenborn noch in ein 4:4 verwandelte.

Dabei war es erst Reulings zweites Spiel in der Spitze. Eine Weile agierte er aufgrund von Ausfällen als „Sechser“, wegen seines Offensivdranges war er aber „eher ein Achter oder sogar Zehner“, wie sein Coach zugab. Mit der Rückkehr einiger verletzter Spieler kehrte er in dem Sturm zurück, wo er offensichtlich noch wertvoller ist. „Er lässt sich oft fallen, holt sich Bälle, ist sehr präsent. Allerdings muss man auch sagen, dass er von seinem Mitspielern exzellent in Szene gesetzt wird“, so der Trainer und holt damit lobend auch die Teamkollegen des Stürmers ins Boot.

Auf gelungene Zuspiele hoffen sie bereits am Wochenende wieder, wenn auf die Reuling, Watzke und Co.das brisante Derby gegen den VfB Gießen wartet. Dies ist nicht nur ein reines Stadtduell, denn mit Sebastiano Russo, Marco Moscagiuli und Milad Koreya schnüren gleich drei ASVler der Vorsaison nun beim Liga-Konkurrenten die Fußballstiefel. „Natürlich ist das ein besonderes Spiel. Das sind Derbys ja ohnehin, aber die Personalien machen dieses natürlich noch reizvoller“, so Trainer Björn Watzke zum Duell am kommenden Sonntag. Zumal sich auch sportlich die Richtung für die nächsten Wochen entscheiden dürfte. „Mit einem Sieg wären wir an den ersten vier bis fünf der Tabelle dran. Sollten wir verlieren, hätten wir zum Beispiel auf den VfB erst mal neun Punkte Rückstand.“ Dennoch sieht der ASV-Coach keinen Druck und hofft auf ein gutes Spiel und reichlich Zuschauer.

Auf das Voting angesprochen und wie denn diese unfassbar hohe Zahl an Stimmen für seinen Vierfach-Schützen zusammen kam, gibt der Coach auch kleine, aber natürlich legitime Tricks zu. „Natürlich sind wir hier beim ASV schon eine große Familie, und ich denke, dass auch die ganze Mannschaft hier mobil gemacht hat, um Chris zu helfen. Aber als es knapp wurde, hab ich mein gutes Netzwerk natürlich etwas genutzt und befreundete Trainer und Mannschaften mal kurz angeschrieben. Und scheinbar hat das ja geholfen“, fügt Watzke augenzwinkernd hinzu.

In der Tat: Über 150 Stimmen konnte Chris Reuling in der Endphase des Votings noch hinzugewinnen - und damit aus einem knappen Zwischenstand (369:360) noch einen mehr als deutlichen machen Vorsprung (530:456). Ob an dem „Kistchen gekühlten Gerstensaftes, den unser Chris sicherlich gerne geben wird“, auch die freundlichen Stimmen-Helferlein beteiligt werden, ist freilich nicht bekannt. Sollte Chris Reuling allerdings seine überragende Form beibehalten, muss ja nicht das letzte „Schächtelchen“ im Umlauf gewesen sein.

Aufrufe: 023.10.2014, 12:30 Uhr
Marc SteinertAutor