2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
– Foto: Robin Bogaletzki

Sportvereine sollen sich auf den Neustart am 11. Mai einstellen

Stadtsportbund-Präsident Wolfgang Rombey und sein Vize Christof Wellens haben eine klaren Plan zur Wiederaufnahme des Breitensports.

Der Stadtsportbund Mönchengladbach (SSB) geht davon aus, dass es ab dem 11. Mai wieder Vereinssport unter freiem Himmel geben wird. Das haben Präsident Wolfgang Rombey und sein Vize Christof Wellens unserer Redaktion gesagt.

Ursprünglich war angedacht, dass es ab dem 4. Mai die entscheidenden Lockerungen geben könnte, um unter freiem Himmel wieder Sport treiben zu können, doch das wurde mit der neuen Corona-Verordnung vom 30. April verworfen. „Die Vereine sollten sich nun auf den 11. Mai einstellen“, sagten Rombey und Wellens.

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Sie formulieren einen klaren Plan für die Wiederaufnahme des Breitensports: „Wichtig ist uns als Stadtsportbund, dass die städtischen Freisportanlagen sofort wieder geöffnet werden und auch während der Sommerferien geöffnet bleiben. Auch Vereine, die bisher die Hallen nutzen, sollten Gelegenheit haben, die Sportplätze zu nutzen. Wir haben großes Vertrauen in unsere Vereine, dass sie miteinander kooperieren und die Regeln einhalten. Spätestens nach den Sommerferien sollten die Hallen wieder geöffnet werden, da viele Sportarten nicht dauerhaft im Freien ausgeübt werden können“, sagten sie.

„Der Deutsche Olympische Sportbund hat zehn Leitplanken für die Wiederaufnahme des Vereinssports aufgestellt, an denen sich die Sportfachverbände bei der Aufstellung ihrer Wiederaufnahmekonzepte orientieren sollen“, sagte Wellens. Dass zuvor so strikte Zurückfahren des Sports ging ihm zu weit. „Ich war von Anfang an der Auffassung, dass das totale Vereinssportverbot nicht notwendig war. Sport ist gesund und stärkt die körperlichen Abwehrkräfte, aber auch das seelische und geistige Wohlbefinden, was ja in diesen entbehrungsreichen Zeiten von großer Bedeutung ist. Von daher bin ich froh, dass bald wieder Sport im Verein stattfinden kann“, sagte er.

"Vereinssportler sind an Regeln gewohnt"

Dass die Sportler mit mehr Freiheiten nicht hätten umgehen können, sieht Rombey nicht. „Vereinssportler sind es gewohnt, mit Regeln umzugehen und so haben sie in verantwortlicher und solidarischer Weise die Regeln zum Gesundheitsschutz im Interesse der Allgemeinheit beachtet“, sagte er.

Durch die Unterstützungsmaßnahmen des Landes NRW und des Landessportbundes sei die Situation bei den Vereinen bis hierhin ruhig. Schon vor drei Wochen hatte SSB-Geschäftsführer Johannes Gathen berichtet, dass es keine Panik bei den Klubs am Niederrhein gebe. „Das hat sich nicht geändert“, sagte Rombey jetzt. „Allerdings gehen die Einschränkungen des Vereinssports, je länger sie dauern, an die Substanz der Vereine“, warnte er.

Was Wettkämpfe im Amateursport angeht, ist weiterhin Langmut gefragt. „Der Wettkampfbetrieb soll zu einem späteren Zeitpunkt zugelassen werden, wenn die Rahmenbedingungen eingehalten werden können. Der Wettkampfbetrieb in den Kontakt- und Mannschaftssportarten soll erst als letzter Schritt zugelassen werden, weil diese Regeln nicht eingehalten werden können“, sagte Rombey.

Breitensport & Fußball mit Sozialauftrag

Beim Breitensport sieht Rombey ein Hauptproblem in der Tatsache, dass der Sport in den Wochen des Lockdown seinem Sozialauftrag nicht nachkommen kann. „Sport in Gemeinschaft auszuüben, hat ja auch eine soziale Komponente. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist das Kontaktverbot eine besondere Belastung, die auch zu psychischen Störungen führen kann, wenn man seit sieben Wochen seine Schul- und Sportkameraden nicht treffen darf“, sagte er. Wellens ergänzte: „Normalerweise sagen wir den Kindern: Geht raus, bewegt euch. Jetzt war das Gegenteil der Fall.“

Auch für den Stadtsportbund und seine Angebote hat die Situation negative Auswirkungen. „Wir mussten wie alle Bünde in der Region unser gesamtes Aus- und Fortbildungsprogramm streichen, so konnten wir keine neuen Übungsleiter und Sporthelfer ausbilden oder Lizenzen erneuern. Das Sportbildungswerk musste alle seine Reha-Kurse absagen. In den Osterferien konnten wir kein Angebot für Kinder aus benachteiligten Familien machen, für Kitas keinen Bewegungspokal und keinen Kindersportabzeichen-Wettbewerb durchführen, die Sportabzeichentage der Schulen wurden ebenfalls abgesagt“, sagte Rombey. „Auch die Sportlerehrung der Stadt, die Jugendsportlerehrung und die Sportabzeichenehrung konnten wir nicht durchführen. Das ist schmerzlich, weil die Anerkennung von Leistungen zum Sport dazu gehört. Wegen dieser Aspekte ist die Corona-Krise insgesamt eine Riesen-Niederlage für den Sport. Aber wir müssen damit umgehen und das Beste daraus machen“, sagte der SSB-Präsident.

Infos zur den Vorgaben für die einzelnen Sportarten gibt es online unter www.dosb.de.

Aufrufe: 03.5.2020, 16:38 Uhr
RP / Karsten KellermannAutor