2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines

Lekesiz ist auch verletzt ein Führungsspieler

Der ASV-Kapitän muss wegen eines Kreuzbandrisses fast die gesamte Saison zuschauen. In der Zeit geht er dem Trainerteam zur Hand.

Wenn Samstag um 17 Uhr im "Spö-Stadion" an der Jahnstraße das Flutlicht angeht, gibt es keine Ausreden mehr. Dann gilt es für den ASV Süchteln. Im letzten Derby des Jahres müssen Punkte her. Egal wie. Der Gegner ist der Rheydter Spielverein. Nach der Heimpleite im Nachholspiel gegen Amern brennt das Team von Trainer Dieter Rütten darauf, Süchteln zu besiegen.

Und der ASV? Der wird alles daran setzen, Rheydt in der Tabelle zumindest auf Abstand zu halten. Denn im Falle einer Niederlage (es wäre die achte in dieser Saison) droht der Absturz auf den drittletzten Tabellenplatz. Doch daran will beim ASV momentan niemand denken. Vielmehr will man an die zweite Halbzeit des Spiels gegen den SV Straelen anknüpfen. Denn nachdem die ersten 45 Minuten einfach nur zum Wegschauen waren, bewies die von Co-Trainer Christian Adrian gecoachte Mannschaft, wozu sie in der Lage ist.

Einer, der beim ASV stets vorangeht und sich auch nicht zu schade ist, die Ärmel hochzukrempeln, ist Bilal Lekesiz. Doch der 27-jährige Kapitän des ASV hat erst einen Ligaeinsatz zu verzeichnen. Beim Saisonauftakt in Nettetal riss sich der Innenverteidiger zum zweiten Mal in seiner Karriere das Kreuzband, ist seitdem zum Zuschauen verurteilt und wurde am letzten Dienstag im Dülkener Krankenhaus erneut operiert.

In Süchteln vermisst man den ehemaligen türkischen U21-Nationalspieler (ein Einsatz gegen Katar) schmerzlich. Doch auch wenn er das Trikot nicht überstreifen kann, ist seine Meinung gefragt. Nicht nur bei seinen Mitspielern, sondern vor allem auch beim Trainerteam Pala/Adrian und Fußball-Abteilungsleiter Sven Berx. "Wir Routiniers sind jetzt mehr denn je gefordert. Auch wenn ich derzeit nicht spielen kann, versuche ich der Mannschaft zu helfen, wo ich kann", erklärt Lekesiz.

In Viersen geboren, spielte Lekesiz bis zur C-Jugend beim 1. FC Viersen. Dann folgte der erste Wechsel. Zur B-Jugend von Borussia Mönchengladbach. "Ich hatte damals die Wahl zwischen Borussia und VVV Venlo. Doch Thomas Kastenmaier hat mich überzeugt, nach Mönchengladbach zu wechseln", erinnert er sich. Die Episode Mönchengladbach endete in der A-Jugend. Lekesiz wechselte zum KFC Uerdingen, spielte A-Jugend-Bundesliga und trainierte regelmäßig mit der Regionalligamannschaft des KFC (damals 3. Liga). Unter dem ehemaligen Bundesligaprofi Klaus Täuber (Schalke 04) schnürte er anschließend bei Schwarz-Weiß Essen in der Oberliga die Schuhe und die U-Nationalteams der Türkei. Nach einem Abstecher in die 2. türkische Profiliga hieß sein neuer Verein erneut KFC Uerdingen. Unter der Leitung von Uwe Weidemann und Edgar Schmitt erlebte er die Zeit von Ailton hautnah mit, ehe er nach einem gescheiterten Wechsel zurück in die Türkei zum ASV Süchteln wechselte.

Ob Lekesiz in dieser Spielzeit noch für den ASV auflaufen wird, ist offen. Realistisch erscheint eine Rückkehr an den letzten Spieltagen. Auch als Zuschauer weiß er nur zu genau, was heute von seinen Mitspielern verlangt wird. Er wird Co-Trainer Christian Adrian, der den aus privaten Gründen verhinderten Danny Pala bis zum Jahreswechsel vertreten wird, zur Seite stehen. "Eins ist klar: Wir müssen punkten. Verlieren ist verboten", sagt Lekesiz.

Aufrufe: 028.11.2013, 11:00 Uhr
Rheinische Post / Stephan MangelsAutor