Degernbachs neuer Sportlicher Leiter Christian Buchner verrät, dass er für die Zusage eine Menge Überzeugungsarbeit leisten musste: "Das Ganze hat viel Zeit gekostet. Wir haben jetzt die Weichen gestellt und einiges auf den Weg gebracht, um wieder eine ordentliche Perspektive zu haben. Wir werden sehen, wie sich das alles bis nächsten Sommer entwickelt und wollen dann, in welcher Liga auch immer, eine Anlaufstelle für junge Spieler aus der Umgebung sein." Vom bisherigen Kader hat sich nur Thomas Mannherz vorzeitig verabschiedet, um seinen Spielertrainerposten bei der SG Hainsbach/Geiselhöring anzutreten. Andreas Grübl und Jürgen Schätz, die eigentlich Co-Spielertrainerämter in Niederalteich bzw. Niederwinkling antreten wollten, werden die Saison in Degernbach zu Ende bringen.
Gregor Mrozek, der einst in seinen Jugendjahren beim TSV 1860 München ausgebildet wurde, beteuert, dass das gute Verhältnis zum neuen Sportlichen Leiter Buchner den Ausschlag gegeben hat: "Ich kenne Christian schon seit Jahren. Wir haben ein sehr ehrliches Verhältnis. Wenn er etwas in Angriff nimmt, dann zu 100 Prozent. Ich weiß, dass es nicht einfach wird. Aber einfache Aufgaben kann ja jeder übernehmen." Mrozek weiß natürlich auch, dass der Klassenerhalt in der Bezirksliga Ost für den abgeschlagenen Tabellenletzten einem kleinen Wunder gleich käme und bleibt daher realistisch: "Zaubern kann ich auch nicht. Aber darum geht`s auch gar nicht. Wir können und werden Spiele verlieren, auf das Wie kommt es drauf an", sagt`s und skizziert im Groben, was er sich so vorgenommen hat beim ASV: "Ich will den richtigen Mix aus Spaß und Ernsthaftigkeit wieder reinbringen. Dass die Kameradschaft in Degernbach passt, ist hinlänglich bekannt. Diese Tugenden wollen wir wieder in den Vordergrund stellen. Wir wollen für jede Mannschaft ein unangenehmer Gegner sein, keiner soll gerne zu uns kommen."
Wenn das Engagement stimmt, kann sich Mrozek auch vorstellen, im nächsten Jahr in der Kreisliga einen Neuanfang anzuschieben. "Die Liga ist mir nicht so wichtig. Ich will sehen, dass die Zuschauer nach dem Spiel zu den Jungs gehen und sagen: Hier, trinkt ein paar Maß, ihr habt super gekämpft und alles gegeben heute." Auch Mrozek hofft, dass seine Verpflichtung Signalwirkung hat und der ASV wieder reizvoll wird für junge, ambitionierte Spieler aus der Umgebung.
Mit der Verpflichtung des A-Lizenzinhabers rückt Vasileios "Billy" Bonakis wieder ins zweite Glied zurück. "Irgendwann muss man aber auch mal einsehen, dass der Verein eine Veränderung braucht", meint der 33-Jährige. Die unterbrochene Spielzeit war für den ASV eine zum Vergessen. Mit lediglich zwölf Zählern zieren die Degernbacher das Tabellenende der Bezirksliga Ost. Der Offensivmann hegt aber keinen Groll, ganz im Gegenteil: "Ich bin dem ASV sehr dankbar, dass man mir das Vertrauen geschenkt hat, als Trainer gleich in der Bezirksliga starten zu dürfen. Diese Zeit war eine anstrengende, spannende, zeitraubende aber vor allem auch wunderschöne Erfahrung. Degernbach ist einfach ein sympathischer Verein und die Mannschaft kann man gar nicht oft genug loben. Trotz mauer Punkteausbeute ist hier ein Team gewachsen, das es so heutzutage im Amateurbereich nicht mehr oft gibt." Und deshalb denkt Bonakis - sicher nicht alltäglich - auch gar nicht daran, Lebewohl zu sagen: "Der Verein und ich hatten uns immer abgestimmt und gemeinsam haben wir beschlossen, dass wir einen neuen Trainer brauchen. Und ich muss gestehen, dass ich froh bin, einfach wieder Fußball spielen zu können."
Bonakis macht kein Geheimnis daraus, dass ihn seine Aufgabe beim ASV an den Rand der Belastbarkeit gebracht hat: "Ich lebe und atme Fußball. Meine Freundin ist Anwältin, ich selbst Teamleiter in einer Unternehmensberatung und da haben sich die letzten Jahre die Prioritäten einfach falsch verschoben." Was nächstes Jahr im Sommer passiert, das kann und will der Straubinger noch nicht sagen: "Aktuell gibt es für mich auch nur den ASV, weswegen ein Wechsel für mich in dieser ungewöhnlichen Zeit nicht in Frage kommt. Zukünftig wieder eine Mannschaft zu trainieren, habe ich aber definitiv nicht abgeschrieben und lasse mich einfach überraschen, was in Zukunft so passiert." Nicht vergessen will Bonakis seinen Kompagnon und hat für seinen Mitstreiter ein großes Kompliment parat: "An dieser Stelle möchte ich noch ein großes Dankeschön an meinen "Co" Andi Grübl zum Ausdruck bringen. Niederalteich kann sich auf einen Klassefußballer und einen feinen Kerl freuen, der sich auf und neben dem Platz zerreißt."