2024-05-08T14:46:11.570Z

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Steven Zepeda kehrt im Sommer als Trainer zu seinem Heimatverein ASV Dachau zurück.  Foto: Sven Leifer
Steven Zepeda kehrt im Sommer als Trainer zu seinem Heimatverein ASV Dachau zurück. Foto: Sven Leifer

Zepeda über Schwabing: "Drei Schulterpaare sind zu wenig"

FC-Trainer im Interview über Wechsel nach Dachau

Bereits mit 23 musste Steven Zepeda einen anderen Weg gehen. Nach einem Schienbeinbruch und einer Arthrose im Hüftgelenk war an Fußball nicht mehr zu denken. Seit sieben Jahren ist der 30-Jährige jetzt im Trainergeschäft. Er hat den FC Schwabing in die Bezirksliga geführt. Im Sommer wird er beim Landesligisten ASV Dachau der Nachfolger von Frank Peuker.

Nach fünf Jahren verlassen Sie den FC Schwabing. Warum?

Ich möchte mich in einer höheren Liga neu beweisen. Ich will wissen, ob ich als Trainer auch auf höherem Niveau funktioniere. Der Wechsel war keine Entscheidung gegen Schwabing, sondern für den ASV Dachau.

War nach so langer Zeit die Luft raus?

Ich gehe nach wie vor gerne ins Training und will mich mit einem Topergebnis verabschieden. Das schulde ich dem Verein für das lange Vertrauen. Dass ab Sommer für beide Seiten etwas Neues beginnt, kann für alle Beteiligten gut sein.

Auch im dritten Bezirksliga-Jahr hat sich Ihr Team bereits in der Hinrunde aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Was fehlte der Mannschaft?

Unser internes Ziel war immer der Klassenerhalt. Wenn man aber als Trainer teilweise über zwei Monate mit zehn Mann im Training steht, ist es schwierig anzugreifen. Bekommt die Mannschaft das in Zukunft besser hin, kann man nach oben blicken.

Bei Münchner Vereinen fehlt es oft an Sponsoren, Ehrenamtlichen und herausragenden Spielern. Kann ein Verein wie der FC Schwabing den Weg nach oben überhaupt noch packen?

Kommt ein Großinvestor wie bei Türkgücü Ataspor, könnte es vielleicht klappen. Ansonsten bleibt nur der Weg über die eigene Jugend. Hier sind wir mit Martin Alberer, Julian Kothe und Martin Görcke auf einem guten Weg. Mit dem jetzigen Etat wird es schwierig, langfristig in der Bezirksliga zu bestehen. Da muss mehr von den Menschen um dem Verein kommen. Drei Schulterpaare sind einfach zu wenig.

Welche Erinnerungen bleiben hängen, wenn Sie an Ihre Zeit in Schwabing denken?

In erster Linie natürlich die sportlichen Erfolge mit dem Pokalsieg, dem Aufstieg, dem dritten Platz im ersten Bezirksliga-Jahr. Am meisten werd ich natürlich die Mannschaft und das Team ums Team vermissen. Fühlt man sich nicht wohl, würde man kaum fünf Jahre bei einem Verein bleiben.

Als Spieler haben Sie das ASV-Trikot getragen. Was bedeutet es Ihnen, hier Trainer zu sein?

Ich bin wahnsinnig stolz! Der ASV ist mein Heimatverein. Dass ich die Chance bekomme, ist eine Bestätigung meiner Arbeit. Ich will außerdem etwas zurückgeben. Herbert Reischl hat mir den Weg ins Trainerwesen aufgezeigt und war als Mensch jemand, zu dem man aufschauen konnte. Ich möchte ihn stolz machen.

Welche Ziele verfolgen Sie? In Ihrer Zeit als Spieler war der ASV noch die beste Mannschaft der Stadt.

(lacht) Der Weg von Dachau 65 interessiert mich nicht. Wir schauen auf uns und sind mit Michi Dietrich und Harry Halter in der Führung sehr gut aufgestellt. Ich will die Jugend weiter nach vorne bringen und die gute Arbeit von Frank Peuker weiterführen. Aber mit neuen Ansätzen.

Aufrufe: 022.2.2018, 14:26 Uhr
Christoph SeidlAutor