ASV Dachau steuert auf Bayernligakurs

Dachau – Die Dachauer Landesligakicker wollten mit einem Sieg gegen die Landeshauptstädter ihren zweiten Platz behaupten. Und das zeigten sie von der ersten Minute an. Die Hausherren spielten hochkonzentriert und engagiert, sie trafen aber auf einen Gegner, der sich wehrte und anders auftrat, als er es normalerweise tut. Die Gäste, die für ihr technisch versiertes Spiel bekannt sind, konzentrierten sich in vernehmlich auf eine stabile Defensive.

„Das war schon etwas überraschend. Vielleicht hat der Trainerwechsel damit zu tun gehabt“, sagte Dachaus Trainer Frank Peuker. Sein Kollege Rainer Elfinger gab in der vergangenen Woche seinen Rücktritt bekannt, um sich auf seine bevorstehende Aufgabe beim FC Ismaning konzentrieren zu können. Elfingers Nachfolger Alper Kayabunar stellte sein Team defensiv ein.

Die Dachauer hatten zwar durch Thomas Rieger und einen Freistoß von Max Bergner gute Möglichkeiten, sonst war vor den beiden Toren aber wenig los. Die erste Halbzeit war von Taktik und längeren Passstafetten geprägt. Der Führungstreffer der Dachauer durch Stefan Vötter in der 34. Minute kam dennoch nicht unverdient, weil die Hausherren mehr in die Offensive investierten. Max Bergner hätte vor der Halbzeitpause auf 2:0 erhöhen können, er scheiterte aber aus spitzem Winkel an Türk-Schlussmann Cerruti Zola (43.).

Der zweite Durchgang begann mit einem dreifachen Aufreger. Erst hatten die Dachauer innerhalb von zehn Sekunden zwei Großchancen auf das 2:0, im direkten Gegenzug scheiterten die Gäste an ASV-Torhüter Artem Bykanov. Das Spiel hatte danach nur noch wenig mit dem aus der ersten Halbzeit gemeinsam. Die Gäste wurden offensiver und drängten den ASV in die Defensive. Sie ließen nun immer wieder ihre technische Klasse aufblitzen. Allerdings wurde auch ihr größtes Problem deutlich: Anstatt 20 Meter vor dem Tor den Abschluss zu suchen, wollten sie sich durch weitere Pässe in die perfekte Abschlussposition bringen. Die Dachauer, mit großem Einsatz verteidigten, schnappten in diesen Momenten zu und leiteten schnelle Konter ein. Philipp Schmidt verpasste zweimal die Vorentscheidung und Thomas Rieger setzte einen 40-Meter-Schuss knapp neben das Gehäuse.Eine Szene, die exemplarisch für den Willen der Hausherren stand: Nach einem Zweikampf blieb der eingewechselte Michael Kornprobst benommen liegen. Er raffte sich auf, schleppte sich zurück in den eigenen Strafraum und klärte einen Eckball – per Kopf. In der Nachspielzeit erlöste Lukas Schmitt die Hausherren mit dem 2:0-Endstand.

Der Dachauer Joker traf per Elfmeter (Zola an Christian Roth). „Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Die Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft und sich den Sieg verdient, auch wenn wir in der ein oder anderen Szene Glück hatten“, bilanzierte Frank Peuker. Die Dachauer stehen weiter auf Platz zwei und durften sich über die Patzer der Konkurrenz freuen. Von den Top-5-Teams gewann neben dem ASV nur Traunstein. „Ich habe den Jungs schon oft gesagt, dass auf uns schauen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Trotzdem ist es an diesem Wochenende natürlich gut für uns gelaufen“, so Peuker weiter.

Stenogramm

ASV Dachau – SV Türkgücü-Ataspor München 2:0 (1:0)

ASV Dachau: Artem Bykanov, Christian Roth, Zvonimir Kulic, Benjamin Hofmann, Alexander Delpy, Stefan Vötter, Maximilian Kreitmair (71. Michael Kornprobst), Dennis Bergmann (90.+3 Michael Schwindl), Philipp Schmidt, Thomas Rieger, Maximilian Bergner (80. Lukas Schmitt)

SV Türkgücü-Ataspor München: Cerruti Zola, Marco Bornhauser, Michael Kokocinski, Cengiz Ötkün, Sean Erten, Burkibar Cisse (58. Domagoj Habek), Serkan Türkcan, Osman Yontar (86. Önder Ötkün), Erkan Atilgan (65. Jerone Gonzalez Duran), Özgür Sütlü, Dennis Vatany

Schiedsrichter: Florian Ertl

Zuschauer: 83

Rote Karte: Cerruti Zola (90.+2)

Tore: 1:0 (34.) – Philipp Schmidt spielt Dennis Bergmann frei, der mit seinem Schuss an Ataspor-Torhüter Cerruti Zola scheitert. Stefan Vötter setzt nach und trifft im Nachschuss. 2:0 (90.+3) – Die Dachauer kontern über Thomas Rieger und Christian Roth. Letzterer wird im Strafraum von Cerruti Zola gefoult. Zola fliegt – und Lukas Schmitt verwandelt den Strafstoß sicher.