2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Martin Vesenjak (M.) erzielte den 1:0-Fürhungstreffer für den ASV Cham. F: Viehauser
Martin Vesenjak (M.) erzielte den 1:0-Fürhungstreffer für den ASV Cham. F: Viehauser

Florian Galli hält den ASV Cham auf Erfolgskurs

3:0-Erfolg der Mißlinger-Truppe nach Toren von Vesenjak, Peterik und Christian Ederer bringt Luft nach unten

Einen enorm wichtigen Dreier, der am Ende noch Gold wert sein könnte, verbuchte der ASV Cham beim nun wohl kaum noch zu rettenden Tabellenvorletzten in Ruhmannsfelden. In Hälfte eins markierte Vesenjak die Führung, im zweiten Abschnitt machten binnen zwei Minuten Peterik und Christian Ederer nach einer Stunde per Doppelschlag frühzeitig den Decken drauf. Bei teilweise strömenden Regen, böigem Ostwind und Tempertaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt behielten Christoph & Co. klaren Kopf und fuhren den so wichtigen und unterm Strich auch verdienten Dreier ein.

Aus der nach der Heimniederlage gegen Mitterteich schwierigen Situation hat sich der ASV selbst wieder herausgebracht, ohne sich allerdings schon sicher fühlen zu dürfen. Bei den schweren äußeren Bedingungen wurden beim Gast die Kräfte gegen einen kampfstarken und um seine letzte Chance fightenden Gegner gebündelt und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung der Sieg eingefahren. Berechtigte Kritik muss aber durch das Verhalten in den letzten fünfzehn Minuten angebracht werden. "Man darf nicht die Augen verschließen, was da noch abgelaufen ist. Da haben wir einfach wieder einen Gang heruntergeschaltet was bei einem anderen Gegner bös ausgehen kann. Es hätte wieder eng werden können, wenn nicht Galli zweimal in den 1:1-Situationen super gehalten hätte. "Flo" war derjenige, der uns auf Kurs hielt. Ich bin jetzt einfach mal froh, dass wir solche Spiele gewinnen", analysierte er.

Ein glückliches Händchen hatte der ASV-Cheftrainer auch mit der Nominierung von Christian Ederer in der Startelf. Zweifellos ein Risiko, war er doch erst am Spieltag um sechs Uhr am Flughafen in München von den Philippinen kommend nach 14 Stunden Flugzeit gelandet. Der intern erfolgreichste Torschütze trug als "Sechser" zur Mittelfeldstabilität bei und verwandelte den Handelfmeter unhaltbar zum 0:3-Endstand. Stark in der Defensive auch Martin Vesenjak und Mario Mühlbauer, der sich packende Zweikämpfe mit dem bulligen Rückkehrer Michael Müller und der zweiten SpVgg-Offensivkraft Wolfgang Weidlich lieferte.

Nachdem Michael Wittenzellner nach drei Minuten mit einem tollen Sololauf und Scharfschuss aus spitzem Winkel knapp neben das Tor ein erstes Ausrufezeichen gesetzt hatte, antwortet der ASV mit Malys Direktabnahme, die ebenfalls ihr Ziel verfehlten (17.). Glück für den Gast, dass dann der aufgerückte Kilger mit dem Rücken zum Tor im Fünfmeterraum nach einer Eckball-Hereingabe nicht mehr an den Ball kam. Das 0:1 resultierte eigentlich aus keiner echten Chance. Vesenjak zog einfach einmal aus gut 20 Metern ab und die Lederkugel flatterte gegen den starken Gegenwind über TW Seidl, der für den beim Aufwärmen verletzten Stammkeeper Martin Gierl zwischen die Pfosten musste, ins Netz (24.).

Vor der Pause wurde es auf der Gegenseite bei drei langgezogenen Freistößen gefährlich: Zunächst entschärfte Galli den Kopfball von Weidlich (29.), dann landete nur eine Zeigerumdrehung später der Kopfball von Kapitän Kress knapp neben dem Pfosten und in der 43. Minute wurde der Freistoß wieder über die Abwehr aufs lange Eck gezogen, wo Vesenjak das Kopfballduell gegen Kress gerade noch für sich entschied. Auch nach Wiederbeginn beschäftigen Müller und Weidlich die ASV-Defensive zunächst mehr als ihr lieb sein konnte.

Doch dann packte der ASV einen feinen Gegenangriff aus: Aus der Abwehr heraus schickte Zangl Christoph am rechten Flügel auf die Reise, seine genau getimte Flanke landete beim mitgelaufenen Peterik, der sie mit schulmäßigem Kopfball gegen die Laufrichtung des Torwarts zum 0:2 unhaltbar verarbeitete. Nur zwei Minuten später war wieder Christoph den SpVgg Abwehr entwischt und der Schiedsrichter-Assi zeigte an, dass seine scharfe Hereingabe im Strafraum mit der Hand abgewehrt wurde. Schiri Wiesnet hatte schon auf Eckball entschieden, ließ sich dann aber von seinem Mann an der Seitenlinie überzeugen und deutete auf den ominösen Punkt. Mit seinem 10. Saisontreffer verwandelte Christian Ederer den Elfmeter unhaltbar zum 0:3.

Mit diesem Doppelschlag hatten die Gäste den Niederbayern den Zahn gezogen. Der ASV hätte das Ergebnis sogar höher schrauben können, doch nach turbulenter Strafraumszene brachten gegen die vielbeinige SpVgg-Abwehr brachten Maly, Prancl und Peterik die Lederkugel bei drei Versuchen nicht über die Linie, ehe in der Schlussphase dem Gegner noch großzügig drei Möglichkeiten gestattetet wurden. Als Müller kraftvoll davonzog, rettete Mühlbauer im Laufduell mit letztem Einsatz, wobei die Gastgeber auf Elfmeter reklamierten (79.). Es folgen die beiden Großtaten von Galli, der mit Fußabwehr gegen den frei durchgebrochenen Weidlich großartig abwehrte (86.) und zwei Minuten vor dem Ende zog Müller mit der Steilvorlage an Ranzinger vorbei, doch erneut war der ASV-Schlussmann nicht zu überwinden.

SpVgg Ruhmannsfelden: Seidl, Scheßl, Kress, Früchtl, Krawetz (61.Ertl), Kilger, Stefan Wittenzellner, Michael Wittenzellner (76. Karl), Weidlich, Johannes Wittenzellner (61. Schröder), Müller

ASV Cham: Galli, Zangl, Vesenjak, Ranzinger, Mühlbauer, Christoph (84. Holler), Christian Ederer, Kordick, (80. Leopold), Prancl, Maly, Peterik

Tore: 0:1 Vesenjak (24.), 0:2 Peterik (58.), 0:3 Christian Ederer (60. - Handelfmeter)

Schiedsrichter: Christoph Wiesnet, Niederaichbach

Zuschauer: 150. -vi-

Aufrufe: 017.3.2014, 08:22 Uhr
Eberhard ViehauserAutor