Derby-Dreier bleibt im Hohenbogenwinkel - mit Video

SV Neukirchen Hl. Blut - ASV Cham 3:1

Die Chamer legten los wie die Feuerwehr, übernahmen vom Anpfiff weg die Initiative, wurden aber in der achten Minute kalt erwischt: Miroslav Vrhel schickte Adam Vokac steil, nach dessen präziser Hereingabe jagte der wiedergenesene Josef Högerl den Ball aus kurzer Distanz zuerst an die Lattenunterkante, versenkte aber dann den Nachschuss zum 1:0. Der ASV Cham ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und machte weiter das Spiel. Daniel Schmaderer scheiterte aus halbrechter Position an SV-Keeper Josef Jurasi, auf der Gegenseite musste sich ASV-Schlussmann Tobias Vogl bei einem Schuss von Vokac strecken.

Der Ex-Vilzinger Tobias Kordick zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern gekonnt neben den Pfosten, doch Keeper Jurasi drehte die Kugel mit einem Klassereflex um den Pfosten (28.). Nach einem leichtfertigen Ballverlust der Chamer im Mittelfeld konterten die Neukirchener perfekt. Thomas Iglhaut spielte einen Ball in die Tiefe auf Vrhel, der sich gut behauptete und zum 2:0 (31.) abschloss.

Mit ihren schnellen Tempogegenstößen hebelten Prochazka, Sturm & Co. die nicht souverän agierende Chamer Hintermannschaft, bei der Ex-Regionalligaspieler Michael Plänitz mit Verdacht auf Muskelfaserriss früh ausgewechselt werden musste, immer wieder aus. Vrhel bediente acht Minuten vor dem Seitenwechsel den einlaufenden Högerl, der jedoch an ASV Torhüter Vogl scheiterte.

Im zweiten Abschnitt sahen die 400 Zuschauer die gleiche Rollenverteilung wie in Durchgang eins. Der ASV Cham machte das Spiel, der SV Neukirchen b. Hl. Blut lauerte auf Konter. Sechs Minuten nach der Pause die Vorentscheidung: Der kaum zu haltende Vrhel tankte sich über den Flügel durch, seine flache Hereingabe schoss Högerl aus spitzem Winkel mit vollem Risiko zum 3:0 in die Maschen. Hoffnung keimte im Lager der Rot-Weißen in der 57. Minute auf. Der eingewechselte Johannes Bierlmeier flankte auf Michal Hvezda, dessen Ablage setzte Kordick aus 15 Metern zum Anschlusstreffer in die Maschen. Vrhel vergab kurze Zeit später eine gute Konterchance der Rosenkränzler. In der restlichen Spielzeit gab es nur mehr Einbahnstraßenfußball zu sehen. Die ASV-Offensive fand aber kaum Mittel, um den tief stehenden und leidenschaftlich verteidigenden Außenseiter ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die beste Möglichkeit hatte der eingewechselte Max Drexler, der haarscharf vorbeizielte (88.). In der Schlussphase wurde auf Neukirchener Seite Lukas Hutta eingewechselt, der vergangene Woche beim 1. FC Bad Kötzting seinen Dienst quittierte und nun beim Landkreisrivalen SV Neukirchen b. Hl. Blut spielt.

Stimmen zum Spiel

Roland Fuidl (Trainer ASV Cham): „Die Neukirchener haben dank ihres starken Umschaltspieles gewonnen. Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, konnten aus unserer Überlegenheit aber kein Kapital schlagen. Der Gegner war gnadenlos effektiv, hat seine ersten beiden Chancen zu zwei Toren genutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir viel Druck gemacht, aber wir haben nicht den Anschlusstreffer gemacht, sondern den dritten Gegentreffer kassiert. Uns ist dann zwar gleich das 1:3 gelungen, aber wir hatten dann trotz drückender Überlegenheit kaum klare Chancen.“

Franz Koller (Trainer SV Neukirchen b. Hl. Blut): „ Der ASV Cham war der erwartet starke Gegner, der uns spielerisch überlegen war. Aber wir haben defensiv gut gearbeitet, nicht viel zugelassen und nach vorne immer wieder sehr schnell umgeschaltet. Kurz vor der Pause hätten wir schon das 3:0 erzielen können. Die Chancen, die der ASV Cham hatte, hat unser überragender Torwart Jurasi entschärft, der maßgeblichen Anteil am Sieg hat. Wir hatten große personelle Probleme und haben trotzdem diesen wichtigen Derbysieg geschafft. Das war eine brutale Willensleistung von uns.“