2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Die 2. Mannschaft des ASV Burglengenfeld – hier gegen Weidenthal-Guteneck – wird aus dem Spielbetrieb abgemeldet. Foto: sca
Die 2. Mannschaft des ASV Burglengenfeld – hier gegen Weidenthal-Guteneck – wird aus dem Spielbetrieb abgemeldet. Foto: sca

Paukenschlag beim ASV: „Wir lassen uns nicht erpressen“

Der ASV Burglengenfeld meldet nach Differenzen mit Spielern seine Kreisliga-Mannschaft aus dem Spielbetrieb ab.

Verlinkte Inhalte

„Der ASV Burglengenfeld meldet seine 2. Mannschaft, die in der Kreisliga West den letzten Platz belegt, mit sofortiger Wirkung ab.“ Diese Entscheidung sei der Abteilungsführung schwergefallen, nichtsdestotrotz sei sie richtig und an sich überfällig gewesen, geben die beiden Abteilungsleiter Werner Besenhard und Günter Schleicher in einer Pressemitteilung bekannt.

In den vergangenen Wochen habe es intensive Bemühungen gegeben, mit anderen Vereinen eine Spielgemeinschaft zu bilden bzw. mit eigenen Kräften, mit älteren Spielern und Junioren, eine gesunde Basis auch für die mittelfristige Zukunft zu schaffen. Diese Bemühungen seien leider aus den unterschiedlichsten Gründen gescheitert.

Die Entwicklung habe sich seit einiger Zeit abgezeichnet. So habe es sich in der Vorrunde häufig als schwierig erwiesen, eine komplette Mannschaft auf die Beine zu stellen – nicht nur verletzungsbedingt. „Häufig fehlte auch die richtige Einstellung zum Sport, und die notwendige Verlässlichkeit der Spieler war nicht immer gewährleistet. Daraus resultierten zwangsläufig Probleme im sportlichen Bereich, wie ein Blick auf die Tabelle eindrucksvoll belegt“, so die beiden Abteilungsleiter. Auslöser dafür, die Mannschaft bereits vor Beginn der Restrückrunde abzumelden, sei das inakzeptable Verhalten einiger Spieler während einer Besprechung am vergangenen Samstag gewesen. Deren Verhalten habe das Fass zum Überlaufen gebracht.

„Sie wollten von der Abteilungsführung die schriftliche Zusage, nach der Saison im Block ablösefrei zu einem anderen Verein wechseln zu können.“ Diese Zusage habe natürlich außerhalb jeder Diskussion gestanden. In der Konsequenz wäre ein geordneter Spielbetrieb bis zum Saisonende nicht möglich gewesen, schreibt die ASV-Abteilungsleitung weiter in ihrer Pressemitteilung. Unabhängig von den Vorgängen am vergangenen Samstag habe eine Abmeldung der Mannschaft zum Ende der Saison seit längerem im Raum gestanden, falls es nicht gelungen wäre, eine Spielgemeinschaft zu bilden.

„Wir lassen uns nicht erpressen“, sind sich die beiden Abteilungsleiter Werner Besenhard und Günter Schleicher einig. „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“ Und weiter sei nüchtern festzustellen: Die 2. Mannschaft habe in den vergangenen eineinhalb Jahren keinen sportlichen Nutzen gebracht. Im Ergebnis habe sie nur noch Geld gekostet – und das nicht zu wenig – und habe dazu auch noch immer wieder Ärger verursacht. Am Vereinsleben hätten sich viele Spieler wenig beteiligt bzw. überhaupt kein Interesse gezeigt. Und dafür sei der Abteilung das Geld zu schade.

Der ASV sei beileibe nicht der einzige Verein, der gezwungen sei, seine 2. Mannschaft abzumelden. Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren noch zahlreiche weitere Vereine dazu zwingen. „Kein sportlicher Nutzen, kein gesellschaftlicher Mehrwert, dazu hohe Kosten und jede Menge Ärger – Gründe genug für die die Abmeldung der 2. Mannschaft“, so die Abteilungsleiter des ASV.

Zu bedauern sei die Abmeldung der 2. Mannschaft vor allem in Hinblick darauf, dass sich während der Winterpause zwei Neuzugänge dem ASV angeschlossen haben. Schade sei es auch um die vernünftigen und zuverlässigen Spieler sowie um Trainer Andre Schille. Er sei sehr bemüht gewesen und habe alles versucht, um die Mannschaft am Leben zu halten. Es sei mit Beginn der Saison der letzte Versuch gewesen, mit einem externen Trainer den Spielbetrieb der 2. Mannschaft aufrecht zu erhalten. Im Nachhinein wäre ein geordneter Rückzug bereits zu Saisonbeginn die bessere Lösung gewesen.

Aus Sicht von Matthias Bösl, Trainer der 1. Mannschaft, sei die Entscheidung der Abteilungsführung richtig und konsequent. Den Vereinen, für die die Wortführer künftig spielen, wünscht Bösl viel Vergnügen mit diesen Spielern. Deren aktuelles Verhalten spiegle eins zu eins ihr Auftreten auf dem Fußballplatz wider. Die Spieler, die mit dem Verhalten ihrer Mannschaftskameraden nicht einverstanden seien, könnten bis zum Saisonende mit dem Kader der 1. Mannschaft trainieren. Den betreffenden Spielern habe Trainer Bösl diese Möglichkeit auch aufgezeigt. Für die Rädelsführer sei diese Tür natürlich zu.

Aufrufe: 016.2.2018, 12:30 Uhr
Redaktion SchwandorfAutor