Sechs Spiele, fünf Siege. Die Bilanz des SSV Jahn Regensburg II, dem Absteiger aus der Bayernliga, ist beinah makellos. Der FC Sturm Hauzenberg trotzte den Regensburgern am Dienstag ein 2:2 ab. Aber es besteht kein Zweifel daran, dass der ASV Burglengenfeld am Sonntag (Anpfiff um 15 Uhr) auf die derzeit beste Mannschaft der Liga trifft.
Nach der 0:2-Niederlage in Cham zeigt der ASV-Trainer Matthias Bösl die derzeit schwere Situation auf und findet Parallelen zu vergangenen Spielzeiten. „Ich möchte das mal an einem Beispiel festmachen und die Kräfteverhältnisse im Spiel gegen Cham plakativ darstellen. Das spiegelt die jetzige Situation ganz gut wider. Und daran wird sich in den nächsten Wochen wenig ändern“, sagt Bösl und ergänzt: „Cham spielte wie wir ein 4-2-3-1-System. Unsere vier offensiven Spieler waren Patrick Weinfurtner, Toni Schreyer, beide 18 Jahre und frisch aus der Jugend, Bastian Beer, der in vergangenen Saison aus der A-Klasse zu uns kam und Matthias Gröger, ein gestandener Landesliga-Spieler. Diese Spieler haben in der vergangenen Saison insgesamt 29 Tore geschossen und ein Durchschnittsalter von 20,35 Jahren. Zwölf Tore davon entfallen auf Toni Schreyer bei den Junioren.“
Der Trainer erinnert an Zeiten, in denen der ASV ähnliche Phasen überstand. In der Saison 2011/2012 landete der ASV in der Bezirksoberliga auf Platz 14, in der folgenden Saison auf Platz 2 der Bezirksliga. „Langfristig haben wir immer davon profitiert, junge Talente spielen zu lassen“, so Bösl. „Ich möchte trotzdem betonen, dass ich um jeden Spieler froh bin, der bei uns ist. Da kann man sich auch auf jeden Spieler zu hundert Prozent verlassen. Die Mannschaft geht auch absolut vorbildlich und charakterlich einwandfrei mit dieser Situation um.“
2017 ist der ASV vor heimischer Kulisse noch ungeschlagen, nur zwei Unentschieden stehen zu Buche. „Wir setzen auf diesen Teamgeist, der manchmal auch Berge versetzen kann. Wir brauchen auch eine gehörige Portion Glück. Ohne den Faktor Glück wird es sehr schwer werden in den nächsten Begegnungen. Es wird aber wieder die Zeit kommen, wo sich unsere Arbeit auszahlt. Da lassen wir uns nicht narrisch machen“, so Bösl. Kampflos möchte der Trainer dem Jahn das Feld aber nicht überlassen: „Jahn ist die spielstärkste Mannschaft der Liga, wir werden wenig Ballbesitz haben. Wir werden versuchen, die Mannschaft vom Tor fernzuhalten. Nach vorne versuchen wir immer wieder Nadelstiche setzen.“