2024-05-08T14:46:11.570Z

Relegation
Ausgelassener kann auch ein Meisterjubel nicht sein: Die Antdorfer Spieler und ihre Anhänger freuen sich nach dem Schlusspfiff über den Klassenerhalt. Vorn mit dem Fanschal ASV-Urgestein Ernst Winkler. F: mmh
Ausgelassener kann auch ein Meisterjubel nicht sein: Die Antdorfer Spieler und ihre Anhänger freuen sich nach dem Schlusspfiff über den Klassenerhalt. Vorn mit dem Fanschal ASV-Urgestein Ernst Winkler. F: mmh

ASV Antdorf schafft in Unterzahl zum Klassenerhalt

SV Helfendorf geht leer aus

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Der ASV Antdorf bleibt in der Kreisliga: In einem dramatischen Spiel verlor der ASV gestern mit 2:3 (0:2) gegen den SV Helfendorf, behielt aber dank des 1:0-Heimsiegs im Hinspiel die Oberhand. Die letzten Minuten mussten die Antdorfer zu neunt überstehen.

Die Antdorfer Fans und Spieler feierten, als ob sie gerade die Meisterschaft gewonnen hätten – mit Jubelkreis, Musik und sogar einer Rauchbombe. Jürgen Staiger, der Trainer des ASV, war weniger in Freudenstimmung, er war vor allem eins: erleichtert. In einem vor allem in der Schlussphase dramatischen Spiel hatten die Antdorfer den Klassenerhalt in der Kreisliga geschafft. Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel (wir berichteten) reichte dem ASV im gestrigen Rückspiel beim Kreisklassisten SV Helfendorf (Landkreis München) eine 2:3 (0:2)-Niederlage.

„Der pure Wahnsinn. Ich bin fix und fertig. So etwas habe ich noch nie erlebt“, entfuhr es Staiger, der nach dem Schlusspfiff von allen Seiten umarmt und geherzt wurde. Mit seinem einmal mehr stark ersatzgeschwächten Team – sieben Stammspieler fehlten – war Staiger insgesamt zufrieden: „Die Mentalität hat gepasst.“ Spielerisch war es erneut keine Glanzleistung, doch das war allen Antdorfern herzlich egal.

Die Partie begann denkbar ungünstig: Mit einer Direktabnahme, die als unhaltbare Bogenlampe ins Tor flog, erzielte Helfendorfs Alexander Steffel das 1:0 (3.). Die Antdorfer bekamen in der Folge die Partie nicht in den Griff, auch, weil sie Helfendorfs Spielmacher Vitus Hörterer nicht stoppen konnten. „Ein super Mann“, sagte Staiger. Kurz vor der Pause traf Hörterer mit einem Schuss, den Florian Kalus noch abfälschte, zum 2:0 (44.). Antdorfs Situation hatte sich damit übrigens nicht verschlechtert: Mit einem Treffer wäre der ASV aufgrund der Auswärtstorregel gerettet gewesen.

In der Pause „haben wir umgestellt, haben uns offensiver ausgerichtet“, berichtete Staiger. Zunächst gab es noch eine Schrecksekunde in Form eines Hörterer-Freistoßes (47.). Doch danach bestimmte Antdorf mehr und mehr das Geschehen. Einige SVH-Akteure bauten konditionell ab. Nach einem Freistoß von Deniz Coban schaltete Michael Loroff, der sich vermehrt um Hörterer kümmerte, am schnellsten und verkürzte auf 1:2 (50.). Damit war der ASV virtuell wieder Kreisligist. Die Gäste erspielten sich in der Folge gute Chancen. Manuel Diemb (59.) und Coban (61.) sorgten mit Schüssen für Gefahr. Nach einem langen Ball erzielte Diemb den in dieser Phase verdienten 2:2-Ausgleich (65.). Antdorf schien durch, Helfendorf schien am Boden. Doch dann „haben wir uns wieder selbst in Not gebracht“, schimpfte Staiger.

Nach einem Gerangel zwischen Kalus und Helfendorfs Josef Niggl trat Loroff als Rächer auf und kassierte für seine Tätlichkeit die rote Karte (73.). Die Antdorfer gerieten in der Folge unter Druck. Florian Calliari verhinderte mit letztem Einsatz einen Gegentreffer, indem er sich in die Schussbahn eines Freistoßes warf (74.). Im Anschluss an eine Freistoßflanke entschied der Unparteiische (wohl nach einem Handspiel) auf Elfmeter. Obendrein sah Calliari Gelb-Rot. Helfendorfs Hörterer verwandelte den Strafstoß zum 2:3 (84.). Nun war auf ASV-Seite großes Zittern angesagt: Ein weiterer Helfendorfer Treffer, und der Kreisklassist hätte jubeln dürfen. Zu neunt schafften es die Antdorfer allerdings recht gut, die Gastgeber von ihrem Tor fernzuhalten. In der Nachspielzeit wurde es noch zweimal brenzlig: Hörterer schoss drüber (90.+3), der eingewechselte Lars Penning schoss nach einer Hereingabe vorbei (90.+4). Und dann brach der Antdorfer Jubelsturm so richtig los.

Aufrufe: 011.6.2018, 11:10 Uhr
Weilheimer Tagblatt / Paul HoppAutor