2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Markus Aigner muss das 0:2 im NCAA-Halbfinale 2007 hinnehmen. F: Screenshot ESPN2
Markus Aigner muss das 0:2 im NCAA-Halbfinale 2007 hinnehmen. F: Screenshot ESPN2

Vor Millionenpublikum auf ESPN

Markus Aigner berichtet in Querpass von seinem unglaublichen Karriere-Highlight +++ Videoausschnitte vom NCAA-Halbfinale

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Vom TSV Taufkirchen (Kreis Passau) in die Bayernliga zum SV Heimstetten und zum FC Ismaning und wieder zurück. Diesen außergewöhnlichen Werdegang hat Markus Aigner hinter sich. Im Querpass-Interview berichtet der 25-jährige Niederbayer aber auch vom bisher wohl aufregendsten Abschnitt seines Lebens - als "Profi " an der Virginia Tech University.


Du bist vom Bayernligisten FC Ismaning nach Taufkirchen in die Kreisklasse Eggenfelden gewechselt. War's für dich eine große Umstellung?
Markus Aigner (25): Es wird hier schon ein anderer Fußball gespielt. In der Bayernliga hatten wir viermal in der Woche Training. Das war fast auf einem professionellen Niveau. Man kann es schlecht miteinander vergleichen, aber es ist definitiv ein großer Unterschied vom ganzen Umfeld her und auch von der Spielweise an sich.

(...)

Du hast zwei Jahre in den USA für ein College gespielt. Wie kam es dazu?
Im Sommer 2007 bin ich in die USA gewechselt, um Fußball und Beruf zu verbinden. Deshalb habe ich einige College-Trainer angeschrieben. Der Coach von der Virginia Tech war sofort interessiert und ist für eine Woche nach München gekommen, um mich in Heimstetten zu beobachten und hat mich danach rekrutiert. Ich habe für zwei Semester ein Stipendium an der Virginia Tech bekommen. Im gleichen Jahr wurden noch einige andere Ausländer aus Deutschland, England und Ghana geholt. Mit der College-Mannschaft waren wir völlig überraschend sehr erfolgreich.

Vor einer Million TV-Zuschauern


Habt ihr einen Titel geholt?

Nach der Saison qualifizieren sich die besten Mannschaften für die NCAA-Championship, bei dem der US-Meister im K.O.-System ausgespielt wird. Unser College ist dort bis ins Halbfinale gekommen, was im amerikanischen Fernsehen auf ESPN übertragen wurde. 1 Million Zuschauer vorm Fernseher und 15.000 im Stadion haben zugeschaut. Das waren super Erfahrungen!

Wie kann man sich deinen damaligen Alltag in den USA vorstellen?

An den Unis hatten wir ein Leben wie Profis. Jeden Tag zweimal Training und Spiele oft vor über 8.000 Zuschauern. Zu den Auswärtsspielen sind wir mit der Mannschaft meist geflogen, unter anderem nach Boston, New York oder Oklahoma. Ich war positiv überrascht, dass der Fußball dort so einen großen Stellenwert hat.


Du bist jetzt 25 – soll es das für dich mit höherklassigem Fußball schon gewesen sein?
Ich habe im Oktober vergangenen Jahres mein Studium abgeschlossen, hab das letzte halbe Jahr bereits gearbeitet und gleichzeitig in Ismaning gespielt. Das war ziemlich stressig. Deshalb hab ich mich im Sommer dazu entschlossen, es fußballerisch etwas
ruhiger angehen zu lassen und nach Taufkirchen zurück zu gehen. Für ganz nach oben ist mit 25 der Zug abgefahren, deshalb will ich mich im Moment auf meinen Job konzentrieren.

(...)

Zu Auswärtsspielen per Flugzeug

Hast du jemals eine Profi -Kariere angestrebt?
Ich wollte mich nie „nur“ auf Fußball konzentrieren, sondern auch auf Schule und Studium bauen. Ich hätte alles auf eine Karte setzen und nach der Juniorenzeit vielleicht als zweiter Torhüter zu einem Regionalliga-Verein wechseln müssen, aber das Risiko war mir einfach zu groß. Persönlich hätte ich es mir wahrscheinlich schon zugetraut, Regionalliga oder 3. Liga zu spielen.

Das Interview führte Andreas Santner.


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Aufrufe: 09.10.2010, 12:51 Uhr
Sebastian ZiegertAutor