2024-04-16T09:15:35.043Z

Spiel der Woche
Enis Popara (links) machte für den Post SV Buxtehude ein starkes Spiel. Er schonte weder sich noch Gegner Jonas Hanke.
Enis Popara (links) machte für den Post SV Buxtehude ein starkes Spiel. Er schonte weder sich noch Gegner Jonas Hanke.

ASC lässt sich Spiel aus der Hand nehmen

Starker Kampf des Tabellenvorletzten

Der Post SV Buxtehude lebt noch! Spielertrainer Kadir Ramazanoglu war jedenfalls mit dem Spiel seiner Mannschaft nach dem Schlusspfiff zufrieden: „Alle haben bis zum Schluss alles gegeben. Trotzdem müssen wir einige Punkte ansprechen, weil das ein Rückfall in alte Zeiten war.“

Gemeint waren die vielen unnötigen Gelben Karten und der Platzverweis. Schiedsrichter Marcel Smilari hatte alle Hände voll zu tun, zog zehnmal Gelb, siebenmal allein für die Gäste und Gelb/Rot nach einer Unsportlichkeit für Nico Weiß (82.). Verabschiedet hat sich bei den Buxtehudern Mannschaftskapitän Christian Priepke. Laut Ramazanoglus Aussage will der immens wichtige Spieler nicht mehr. Schade für den Tabellenvorletzten. Zu Beginn des Abstiegsderbys spielte nur der ASC Cranz-Estebrügge II, mit einem 4:1-Sieg aus dem Derby gegen die SG Lühe im Rücken. Kurzfristig mussten mit Ole Tschersich und Frank Schröder zwei Akteure krankheitsbedingt aus dem Kader gestrichen werden. Dennoch waren die Gastgeber zunächst das klar bessere Team. „Die sind doch alle zehn Jahre jünger als wir, unkte Buxtehudes bester, Enis Popara, nach einer Viertelstunde. So war das 1:0 nur eine Frage der Zeit. Aber ausgerechnet ein Traumtor musste es sein. Michael Ziegert nahm einen Abpraller nach einer Ecke direkt und jagte die Kugel aus gut 18 Metern als Bogenlampe ins Eck, unhaltbar für Marcel Taebel (21.). Estebrügge machte weiter Druck, Buxtehude konterte. ASC-Routinier Gunnar Eckl nutzte eine weite Hereingabe von Oliver Palm per Kopf zum 2:0 (36.). Eigentlich nach dem bisherigen Spielverlauf die Vorentscheidung. Doch die Hausherren erwiesen sich als nette Gastgeber. Plötzlich ging nicht mehr viel. Die Bälle wurden leichtfertig verspielt, und in der Defensive passte man nicht auf. Zwei Minuten nach dem 2:0 wurde Nico Weiß auf der rechten Defensivseite völlig übersehen. Der Mittelfeldspieler ging allein auf Timo Prenzel zu und verkürzte.

Die einzige Fehlentscheidung des ansonsten ruhigen und besonnenen Schiris Marcel Smilari, was in diesem Spiel auch nötig war, gab es in der 44. Minute. ASC-Torwart Timo Prenzel mähte den anstürmenden Kadir Ramazanoglu mit gestrecktem Bein nieder. Reaktion von Estebrügges Trainer Carsten Mohr an der Seitenlinie: „Oh, oh.“ Elfmeter und Rot wären hier vertretbar gewesen. So hatte Frederik Meyer im direkten Anschluss aus wenigen Metern die Chance zum 3:1, doch der 18-Jährige drosch den Ball über den Kasten. Was Trainer Carsten Mohr seiner Elf in der Halbzeit zu trinken gab, ist nicht bekannt, aber was seine Jungs nach dem Wechsel zeigten, war erschreckend schwach. Buxtehude war nicht nur verbal, sondern jetzt auch fußballerisch auffälliger und hatte durch Vasi und Nico Weiß Riesenchancen.

Letzterer traf aber immerhin noch zum insgesamt verdienten Ausgleich, durfte kurz danach allerdings duschen gehen. Nachdem er schon längere Zeit um eine Karte gebettelt hatte, wurde er von Smilari nach einer Unsportlichkeit mit Gelb/Rot bestraft. In diesem Fall sicherlich hart, aber bei ihm machte es die Summe der Vergehen. Ein interessantes Fußballspiel um den Klassenerhalt in der 1. Kreisklasse ging mit einem gerechten Ergebnis zu Ende. „Unbegreiflich, was wir nach der Pause abgeliefert haben. Keine Laufbereitschaft, kein Zweikampfverhalten. Wir hätten den Abstand zum Post SV so schön vergrößern können. Das Unentschieden haben sich die Gäste vollauf verdient“, sagte ein bedienter Carsten Mohr.
Tore: 1:0 Ziegert (21.), 2:0 Eckl (36.), 2:1 Weiß (38.), 2:2 Weiß (80.).

Aufrufe: 01.4.2015, 09:00 Uhr
Michael BrunschAutor