TSV Eltingen: Die Hoffnung stirbt nach einer Stunde

Das Kapitel Landesliga ist für den TSV Eltingen vorerst beendet. Das Team von Trainer Lothar Mattner hatte vor dem letzten Spieltag sowieso nur noch geringe Chancen, doch noch den Relegationsplatz zu erreichen. Der TSV Münchingen durfte in Fellbach nicht gewinnen. Im Falle eines Unentschiedens hätte ein eigener Sieg bei Aramäer Heilbronn mit mindestens drei Toren Unterschied hergemusst. Sämtliche Rechnungen erübrigten sich schließlich. Denn das Eltinger Team scheiterte schon an der Minimal-Voraussetzung, überhaupt einen Dreier einzufahren. Dabei lief zunächst eigentlich alles nach Plan. Der Spielfilm im Abstiegskampf:

Beim Anpfiff von Schiedsrichter Thomas Hirneise in Heilbronn steht der TSV Eltingen auf einem Abstiegsplatz. Im Fernduell hat der TSV Münchingen (beim SV Fellbach) mit zwei Pluspunkten mehr die besseren Karten und alles in eigener Hand. Auch der SV Kornwestheim (beim TV Oeffingen) ist noch im Spiel, hat aber ein schlechteres Torverhältnis als die Eltinger und damit noch geringere Chancen. Die 14. Minute: Mario Klotz verwandelt einen Foulelfmeter zum 1:0. Der TSV Eltingen steht auf dem Relegationsplatz, Münchingen ist abgestiegen. Als Oeffingen mit einem Doppelschlag durch Domenico Russo und Dominic Sessa (23. und 30.) zwei Treffer vorlegt, ist klar: Der SV Kornwestheim ist endgültig aus dem Rennen.

Der TSV Münchingen geht in Fellbach mutig ans Werk. Michele Ancona und Marco Knittel haben in der Anfangsphase die ersten guten Chancen. Harakiri, das hatte Trainer Ömür Bozkurt angekündigt, wird es nicht geben. Obwohl ja sogar der direkte Klassenerhalt noch möglich wäre. Dafür müsste aber ein Sieg mit fünf Toren Unterschied her. Der Übungsleiter wird über den Spielstand in Heilbronn auf dem Laufenden gehalten. Und dann der Schreckmoment: Der TSV Eltingen führt. Und es kommt noch dicker. Als Salvatore Pellegrino bei einem Abwehrversuch am Ball vorbeischlägt, handelt Giuseppe Saltarelli gedankenschnell und trifft mit seinem Schuss aus 16 Metern in halblinker Position flach ins rechte Eck (25.). Münchingen ist zu diesem Zeitpunkt auf dem direkten Weg in die Bezirksliga.

Lothar Mattner bekommt von dem Geschehen in Fellbach nichts mit. Seine Vorgabe: keine Informationen von anderen Plätzen, die Konzentration gilt ausschließlich dem eigenen Spiel. Münchingen bleibt ruhig. Und belohnt sich mit dem 1:1 durch Marco Knittel. Diar Shammak hatte mit seinem 25-Meter-Schuss die Latte getroffen, den Abpraller köpft Knittel ins leere Tor (37.). Jetzt ist der TSV Eltingen wieder am Zug. Denn jetzt ist er wieder auf den Abstiegsplatz abgerutscht. Bleibt es beim 1:1 in Fellbach, müssen zwei weitere Tore her. Doch statt selbst zu erhöhen, geht der Schuss nach hinten los. In der 61. Minute verpasst Grani Mahaj den vagen Eltinger Hoffnungen einen herben Dämpfer. Er gleicht aus.

In Fellbach können die Münchinger quasi gleich doppelt jubeln. Zum einen über das Heilbronner Tor, zum anderen aber nur zwei Minuten zuvor über den eigenen zweiten Treffer. Flanke Michele Ancona, Marco Knittel ist erneut zur Stelle – 1:2 (59.). Bleibt es so, kann der TSV Eltingen machen, was er will, und kommt nicht vorbei.

Die Zeit läuft für den TSV Münchingen. So viele Wunder kann es gar nicht geben, als dass der TSV Eltingen am Ende noch den Sprung auf den Relegationsplatz schafft. Dann schlägt Granit Mahaj für die Aramäer ein zweites Mal zu (83.). Das Schicksal des TSV Eltingen ist besiegelt.

TSV Eltingen: Bär, Önal (84. Häusler), Neser, Trefz, Peluso, Paic (62. Buchholz), Feigl, Schilling, Mörk, Hofmann (74. Andretti), Klotz.

Die Münchinger bringen den Sieg über die Zeit. Am Sonntag, 19. Juni, spielt der Club nun gegen den Sieger der Qualifikationsrunde der Bezirksliga-Zweiten aus den Bezirken Enz-Murr (FC Marbach), Rems-Murr (TSV Schwaikheim), Unterland (SV Leingarten) und Hohenlohe (TSV Pfedelbach). Trainer Ömür Bozkurt: „Nach der schlechten Hinrunde haben wir Großes geleistet. Jetzt wollen wir das Ganze noch krönen.“

TSV Münchingen: Quattlender, Pellegrino, Schäffler, Agyemang, Di Clemente (88. Eisele), R. Ancona, Di Matteo, Hetzer (82. Andric), Knittel, Shammak, M. Ancona.