Angeschlagener BVC hofft auf Befreiungsschlag

als elf konkurrenzfähige Fußballerinnen zur Verfügung stehen, ist eine solche Situation sogar katastrophal. So müssen sich Tanja Schulte und Luc Diamesso, Trainer des Zweitligisten BV Cloppenburg, wieder etwas einfallen lassen. Torhüterin Dominika Wylezek (Schulter-Operation), Verteidigerin Imke Wübbenhorst (Knochenödem im Fuß) und Stürmerin Katarina Kolar (Fußprobleme) fehlen am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg II.

Nach drei Niederlagen in Meisterschaftsspielen und dem 0:8 im DFB-Pokal beim ersten Wolfsburger Team fällt es den Cloppenburger Verantwortlichen schwer, Positives zu finden. "Immerhin ist Domis Operation erfolgreich verlaufen", sagt Schulte über den Eingriff, dem sich ihre Torhüterin am Mittwoch unterziehen musste.

Aber momentan hilft die gute Nachricht nicht: Die Polin braucht sechs Wochen Ruhe und ist folglich erst nach der Winterpause wieder einsatzbereit. Ob Innenverteidigerin Wübbenhorst und Angreiferin Kolar noch einmal in der Hinrunde zum Einsatz kommen, ist zumindest fraglich: Den beiden wurden zwar nur drei Wochen Ruhe verordnet, doch müssen sie sich anschließend ja erst im Training wieder heranarbeiten.

Dennoch wird Schulte nicht müde, nach positiven Signalen zu suchen. Eines sieht sie in der Tatsache, dass die erste Wolfsburger Mannschaft am Mittwoch das Punktspiel beim Herforder SV 7:0 gewonnen hat. "Das war zwar ein ganz anderes Spiel. Aber wir haben deutlich länger das 0:0 gehalten, und Sonntag haben uns Imke, Katarina und Domi ja auch schon gefehlt", sagt die 39-Jährige. Schon deshalb dürfe die BVC-Elf, die gegen den Deutschen Meister und Champions-League-Sieger angetreten war, erneut spielen. Darum, und weil es kaum Alternativen gibt.

Für etwas Optimismus hatte auch die gerade einmal 16 Jahre alte Anna Johanning mit ihrem Auftritt in Wolfsburg gesorgt. Im rechten Mittelfeld konnte sie zwar keine Offensiv-Akzente setzen, aber das war auch nicht von ihr erwartet worden. "Sie hat gut mitgeholfen, die Räume zuzumachen", lobt Schulte, die gleich noch einen positiven Punkt findet: "Da das VfL-Bundesliga-Team in mehreren Wettbewerben stark eingespannt ist, müssen wir nicht mit namhafter Unterstützung des zweiten Teams rechnen."

Das erhöht die Cloppenburger Chancen, den Tabellennachbarn, der mit zwei Punkten mehr als der BVC auf Rang sechs steht, zu überholen. Schließlich braucht der BVC Punkte. Der Abstiegsrelegationsplatz ist nur vier Zähler entfernt. "Ich will nicht von Abstiegskampf reden, aber man darf diesen Gedanken angesichts der Risiken, die wir mit uns schleppen, nicht ganz außer Acht lassen", warnt Schulte. Schließlich weiß sie, dass zurzeit Erkältungen und Grippe drohen. Besonders im Fall Alexandra Crones, der letzten verbliebenen "echten" Torhüterin, wäre eine Erkrankung ein großes Problem.

Aber bisher ist das Team von Krankheiten verschont worden. Und da die VfL-Reserve noch keinen Auswärtssieg vorweisen kann, lebt die Hoffnung der Cloppenburgerinnen auf einen Befreiungsschlag Tiefschläge haben sie schließlich schon genug abbekommen ...