Beiden Teams war von Beginn an anzumerken, worum es ging. Die Gastgeberinnen erwischten eigentlich den besseren Start, doch war es die Spielvereinigung, die gleich in der vierten Spielminute ihre erste Tormöglichkeit zur 1:0 Führung nutzte: Nach einem verunglücktem Eckball von der rechten Seite landete das Spielgerät wieder bei der Eckenschützin Anja Probst. Und Probst zirkelte den Ball von der rechten Strafraumkante sehenswert in die lange Ecke.
In der Folge blieben die Ebser Mädels das spielstärkere Team, die Gäste waren jedoch durch Konter stets gefährlich. In Minute 22 versenkte Marie Nützel einen direkt getretenen Freistoß aus knapp 20 Metern zum 1:1-Ausgleich: Obertrubachs 48 Jahre alte Torfrau Gitta Stiefler war mit ihren Handschuhen noch dran, konnte den zentral und nicht unhaltbar geschossenen Ball aber nicht mehr abwehren.
Nachdem die Partie gegen Mitte der ersten Halbzeit etwas verflachte, suchten beide Teams trotz vieler Fehler in der letzten Viertelstunde noch einmal ihr Heil in der Offensive. In der 31. Minute hatten die TSV-Damen die Führung auf dem Fuß – nach einem Eckball von der linken Seite verpassten gleich zwei Spielerinnen aus kurzer Distanz. Besser machten es ihre Gegnerinnen acht Minuten später: Einen Freistoß von der halbrechten Seite aus gut und gerne 25 Metern verwandelte Christina Merz zur erneuten Gästeführung.
Vier Minuten waren nach dem Seitenwechsel vorbei, da konnte der TSV erneut egalisieren: Nach kollektivem Tiefschlaf im Obertrubacher Abwehrverbund stand Mirijam Meusel goldrichtig und hatte wenig Mühe, per Abstauber aus wenigen Metern zu vollstrecken. Die Gastgeberinnen witterten nun Morgenluft und kamen gegen in der Defensive zunehmend nervös agierende Obertrubacher Damen zu weiteren Chancen. Große Torgefahr bestand vor allem bei Schüssen aus der Distanz. Trotz aller Unsicherheiten blieb die Spielvereinigung weiterhin durch Konter gefährlich: nach einem sehenswerten Angriff über die linke Seite verpasste die einschussbereite Christina Merz nur knapp ein Anspiel von Leonie Seyschab (61.).
Nachdem die Gäste wieder etwas Ruhe in ihr Spiel bringen konnten, drängten in der Schlussphase noch einmal beide Teams auf den Siegtreffer. Die besseren Möglichkeiten konnten weiterhin die TSV-Mädels für sich verbuchen, die größte Gelegenheit ließ Anna-Lena Adami nach feinem Zuspiel von Amelie Striegel ungenutzt (70.). Obwohl es die Gäste waren, die in den letzten Minuten dieser jederzeit spannenden Partie den etwas frischeren Eindruck machten, durfte fünf Minuten vor dem Ende überraschend der Gastgeber aus Ebermannstadt den Siegtreffer bejubeln. Ein abgefälschter Schuss von Amelie Striegel von der linken Seite senkte sich auf die kurze Ecke, der Ball rutschte Obertrubachs Torhüterin Stiefler durch die Handschuhe.
Gäste-Trainer Nils Lukat erklärte Abpfiff: „Ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Ergebnis gewesen. Der Sieg für den TSV ist trotzdem nicht unverdient, sie haben einfach mehr Willen gezeigt.“ Sein Pendant Simon Albert wollte dem auch gar nicht widersprechen und freute sich über das späte Glück.