Amateurfußball auf höchstem Niveau: FC05 auf Aufsteigskurs?

von M. Horling Der Trainer des FC 05 adelte sein Team für einen Auftritt, der eines Tabellenführers würdig war. Locker hätten die Schweinfurter wohl auch 7:0 gegen den bedauernswerten Derbyrivalen siegen können. "Das war eines unserer besten Saisonspiele. Wir waren von Beginn an präsent, haben trotz des tiefen Bodens toll kombiniert. Wenn man 90 Minuten so durchzieht, dann kann man schon stolz sein", strahlte Klaus. Es läuft momentan einfach bei den Grün-Weißen, die seit Anfang August ungeschlagen sind und die eigentlich wirklich nur den FC Amberg fürchten müssen auf dem Weg in die Fußball-Regionalliga. Der FC Sand war am Freitagabend zu keiner Sekunde ein ebenbürtiger Gegner. "Das war ein Klassenunterschied. Ich dachte wirklich, Schweinfurt spielt eine Liga höher. Ich habe sie heuer schön öfters beobachtet, so gut aber schon lange nicht mehr gesehen", schwärmte selbst Erwin Albert an alter Wirkungsstätte von seinem einstigen Verein. Einen überragenden Tag müsse man als Gast erwischen, Schweinfurt einen ganz schlechten, um eine Chance zu haben, weiß Sands Trainer. "Heute haben wir versucht uns zu wehren. Für Schweinfurt aber war das zu wenig. Wir standen ständig unter Druck. Eine Analyse würde heute lange dauern, wenn ich alle Schweinfurter Chancen aufzähle", so Albert. Nicht nur bei Erkan Esens Pfostenschuss lag eine frühere Führung in der Luft, die der später verletzte Michael Kraus nach rund einer halben Stunde erzielte, Mehrfach musste Sands Torwart Sascha Haupt in höchster Not retten. Nach der Pause gaben die Schnüdel zehn Minuten lang dermaßen Gas, dass es da schon locker 7:0 hätte heißen können. Die Anzeigetafel zeigte nach 55 gespielten Minuten ein Eckenverhältnis von 10:0 an. Danach erst köpfte Simon Häcker (Klaus: "Heute war er überragend, so stark habe ich ihn noch nie gesehen!") das 2:0. Peter Heyer machte auf Pass des uneigennützigen Bastian Lurz in der Schlussminute das 3:0. Mit Wladimir Slintchenko oder Florian Gräf blieben Leistungsträger diesmal auf der Bank. Tobias Rosenberger stand noch nicht mal im Kader. Der FC 05 hat einiges an Spielermaterial in der Hinterhand auf dem Weg zu Meisterschaft und Aufstieg. Gerd Klaus ist also happy. Auch aufgrund der Resonanz. Immerhin knapp mehr als 1400 Zuschauer sahen den dritten Flutlicht-Sieg in Serie. "Neulich waren in der Regionalliga bei Seligenporten gegen Ismaning 150 zahlende, obwohl die Hausherren Zweiter hätten werden können. Uns pushen sensationelle Fans nach vorne, vor allem die Gegengerade. Sowas sucht im Amateurfußball seines Gleichen", adelte der Trainer auch die Fans, sprach vom Viertelfinale letzten Samstag in Erlangen, vom nun gewonnenen Halbfinale und vom Finale kommenden Samstag in Bayreuth. "Auch da wollen wir noch gewinnen", kündigt Gerd Klaus Großes an. Die bislang einzige Niederlage dieser Saison musste der FC 05 im Hinspiel gegen Bayreuth hinnehmen. Zur Revanche wird eine große Fanschar die Schnüdel begleiten.