Die Anzeichen verdichten sich, dass der BCA seine Mannschaft abmeldet. Noch vor der Relegation muss dies geschehen, damit die Tabelle bereinigt werden kann. Der Zeitpunkt ist für den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) bedeutend. Bisher hat Spielleiter Josef Janker vom BCA kein Signal erhalten, in welche Richtung es geht, offiziell gebe es keine neuen Erkenntnisse, erklärt er. Nun will der BFV die Initiative ergreifen. „Wir werden mit dem Verein in Kontakt treten“, betont Janker.
Weil Aichach nicht aufsteigen wird, duellieren sich der FC Pipinsried und der VfR Garching um den Aufstieg. Wer am Saisonende vor dem Kontrahenten liegt, steigt direkt auf; der Unterlegene spielt in der Relegation. Die Platzierung spielt dabei keine Rolle, da sich nur diese beiden Klubs aus der Bayernliga Süd für die Viertklassigkeit beworben haben. Pipinsrieds Vorsitzender Konrad Höß, 73, müht sich derweil, für die Regionalliga-Rahmenbedingungen wie Stadion und Vereinsstruktur zu sorgen. Vor Aufstiegsspielen muss klar sein, ob der FCP die Verbandsauflagen erfüllen kann. Relegation spielen und dann absagen geht nicht.
Meldet der BC Aichach seine Bayernligamannschaft im Sommer ab, steht er als erster Absteiger fest. Davon könnte der FC Affing profitieren. Der vorletzte Tabellenplatz, den der FCA derzeit einnimmt, genügt dann, um nicht direkt abzusteigen. In der Relegation könnte Affing den Ligaverbleib erreichen.
Doch selbst der vorletzte Tabellenplatz wird zur Zitterpartie, nachdem die Affinger zum zweiten Mal hintereinander einen 2:0-Vorsprung gegen einen unmittelbaren Konkurrenten verspielten. Der FC Affing taumelt, das 2:2 gegen den FC Ismaning deutet Richtung Landesliga. Ob Trainer Klaus Wünsch, 56, deshalb Abstiegsangst verspürt, ist ungewiss. Den Ernst der Lage hat er längst erkannt. „Ich weiß, ich sage immer dasselbe“, räumt der 56-Jährige ein. Wenn es um den Verbleib in einer Liga geht, wiederholen sich naturgemäß Parolen.
Wünsch stört sich an den Gegentoren, 71 sind es derzeit nach 31 Spielen. „Wir haben nicht umsonst die meisten Tore kassiert.“ Neun Punkte sind noch zu vergeben, rechnet Wünsch vor. Im Idealfall wird Affing am Saisonende bei 39 Zählern stehen. Eine Garantie für den Verbleib in der Bayernliga stellt selbst diese Marke keineswegs dar.
Egal wohin die sportliche Reise des Vereins gehen mag: Die Mannschaft wird in der Saison 2014/15 ein ganz anderes Gesicht vorweisen nach den Abgängen der Stammspieler Lemmer, Surauer, Jorsch, Al-Jajeh und nun auch Torwart Markus Gail. „Ich werde bestimmt zu keinem anderen Verein gehen.“ Mehrere Gründe hätten ihn dazu bewogen, eine Pause einzulegen, meint der 30-Jährige. „Vielleicht fällt mir in einem halben Jahr die Decke auf den Kopf.“ Zunächst aber will er mehr Zeit gewinnen für sein Privatleben. Weite Auswärtsfahrten wie nach Burghausen wird Gail dabei kaum vermissen. Gut zwölf Stunden auf Achse und mit leeren Händen heimkommen, da kommt keine Freude auf.
Der Sportliche Leiter Markus Berchtenbreiter, 45, erkundigte sich bei der Pressekonferenz zuerst nach dem Ismaninger Malcom Olwa, der nach einem Zusammenprall mit Gail im Friedberger Krankenhaus behandelt wurde. Einige Zuschauer verhielten sich nicht so vorbildlich. Anfeindungen und Provokationen, von welcher Seite sie auch ausgehen mögen, sind bei einem Fußballspiel in jedem Fall fehl am Platz. Als die Spieler nach Spielschluss Richtung Kabinen gingen, hätte dies beinahe zu einem Eklat geführt.