2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Dirk Hellmers
F: Dirk Hellmers

Am Boden spielen

Ärger um Schulten-Sperre in Lohne - Wann endet Frerens Torflaute? - Altenlingen vor "einem der schwersten Spiele" - Surwold will Schwung mitnehmen, Lengerich in Schlagdistanz bleiben - Grotke warnt sein Team - Anspruchsvolle Aufgabe für Schapen

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Nahezu alle Mannschaften der Bezirksliga sind an diesem Wochenende doppelt gefordert. Nachdem zwischen Mittwoch und Freitag der 16. Spieltag nachgeholt wurde, steht am Sonntag wie vorgesehen der 25. auf dem Programm. Der Blick richtet sich dabei vor allem nach Lohne, denn die Duelle in der Vergangenheit zwischen Union und BW Papenburg waren stets hart umkämpft.

SV Union Lohne - SC Blau-Weiß 94 Papenburg (So 14:30)

Spätestens nachdem Union Lohne im Mai 2014 bei Blau-Weiß Papenburg gewann und damit den TuS Lingen damals zum Meister in der Fußball-Bezirksliga machte, sind die Duelle zwischen den beiden Mannschaften stets heiß umkämpft. Am Sonntag (14.30 Uhr) erwartet der Spitzenreiter die wiedererstarkten Papenburger.

„Es waren immer intensive Spiele und das erwarte ich auch diesmal“, sagt deshalb Lohnes Trainer Ralf Cordes, auch wenn er bei der damaligen Entscheidung im Aufstiegskampf noch nicht in Lohne an der Seitenlinie stand. Doch schon das Hinspiel in dieser Saison, das Lohne durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit mit 3:2 gewann, verlief auch aufgrund mehrerer diskussionswürdiger Schiedsrichterentscheidungen äußerst turbulent. Im Rückspiel soll nun hoffentlich der Sport im Vordergrund stehen, zumal Cordes und sein Gegenüber Alex Homann „ein sehr gutes Verhältnis“ zueinander haben. Dennoch werden die Papenburger, die nach sieben ungeschlagenen Spielen in Serie so etwas wie die Mannschaft der Stunde der Liga sind, dem Tabellenführer sicher einen harten Kampf liefern. Am Mittwochabend gewannen die Kanalstädter unter den Augen von Cordes bereits mit 2:0 bei Lohnes ärgstem Verfolger Bad Bentheim.

„Papenburg stand in der Hinrunde unter Wert und hat jetzt neuen Schwung“, betont Lohnes Coach, der die Qualitäten des Gegners kennt: „Sie sind körperlich und in den Zweikämpfen sehr stark. Deshalb müssen wir Standards vermeiden und am Boden Fußball spielen. Einen Luftkampf werden wir verlieren“, verlangt er von seiner Mannschaft spielerische Lösungen – auch wenn diese nach dem Spiel am Freitag gegen den SV Lengerich-Handrup zwei Tage weniger Pause hatte.

Für Riesenärger bei den Lohnern sorgte unter der Woche indes eine andere Personalie: Torhüter Markus Schulten, der gegen den SV Eintracht TV Nordhorn nach einer Notbremse Rot sah, wurde für insgesamt sechs Spiele gesperrt. Schulten verletzte sich bei der damaligen Aktion selbst schwer und wird die Spiele voraussichtlich ohnehin verpassen, dennoch herrscht bei Union riesiges Unverständnis aufgrund dieses harten Urteils: „Der Schiedsrichter hat wohl eine Tätlichkeit vermerkt. Das ist aber maßlos überzogen, denn die hat es nie gegeben. Wir werden sicher Einspruch einlegen. Was soll er denn kriegen, wenn in Zukunft nochmal etwas passiert? Da kann man ja scheinbar besser seinen Gegner schlagen. Sechs Spiele sind für mich eine Hinrichtung.“

ASV Altenlingen 1965 - SV Concordia Emsbüren (So 15:00)

Nach dem Duell mit dem SV Meppen II am Freitagabend geht es für den ASV Altenlingen am Sonntag mit dem zweiten Heimspiel binnen 43 Stunden weiter. Um 15 Uhr empfängt das Team von Jan Zevenhuizen Concordia Emsbüren.

„Emsbüren ist für uns immer eines der schwersten Spiele. Die liegen uns einfach nicht wirklich“, hat Zevenhuizen vor dem kommenden Gegner großen Respekt. In der Rückserie sind beide Teams in jedem Fall bislang stark in Form und konnten sich schnell aus der Abstiegszone befreien. Auch die bisherigen Duelle zwischen den beiden Kontrahenten sprechen für ein Duell auf Augenhöhe: In fünf Spielen gab es dreimal ein Unentschieden, während sowohl Altenlingen als auch Emsbüren je einmal gewannen. „Wir wollen – abgesehen vom Lohne-Spiel – weiter ungeschlagen bleiben 2016“, gibt Zevenhuizen die Marschroute für seine Mannschaft vor. Mit Kevin Thomas muss der ASV jedoch auf einen wichtigen Angreifer verzichten. Dafür kehren Mannschaftskapitän Johannes Thien und Eric Köhler wieder zurück.

Thien und Köhler werden den Verein allerdings am Ende der Saison verlassen, wie der Verein unter der Woche bekannt gab. Weil Köhler aus familiären Gründen nicht mehr so häufig trainieren kann, haben sich Verein und Spieler dazu entschlossen, nach zwei Jahren einen sauberen Schnitt zu vollziehen. Thien wird indes Trainer der 2. Mannschaft des ASV. „Er ist hier eine absolute Identifikationsfigur, der sinnbildlich für die Entwicklung des Vereins steht. Wenn jemand vor einigen Jahren gesagt hätte, dass er Kapitän einer ambitionierten Bezirksliga-Mannschaft sein wird, hätte das wohl keiner geglaubt“, bescheinigt Zevenhuizen seinem Schützling eine beeindruckende Entwicklung. Neben Thien und Köhler verlässt auch Malte Rolfs das Team – ansonsten haben jedoch alle weiteren Akteure für die kommende Saison zugesagt. Derweil werden mit Piet Remmers, Noah Greis, Paul Sorge und Jannik Timmer vier Talente aus der eigenen Jugend, die zum Teil schon in dieser Saison zum Einsatz kamen, in den Kader der 1. Mannschaft rücken.

SG Freren 1921 - SV Blau-Weiß Dörpen 1920 (So 15:00)

Nach der 0:2-Niederlage gegen den SV Surwold am Donnerstagabend im Abstiegskrimi war der Frust groß bei dem Fußball-Bezirksligisten. Der Rückstand ans rettende Ufer ist auf fünf Punkte angewachsen, die Ergebnisse im Jahr 2016 eine Katastrophe. Am Sonntag (15 Uhr) wartet nun mit Blau-Weiß Dörpen ein schwerer Brocken auf das Team von Christian Freese.

Gerade einmal einen bescheidenen Punkt fuhren die Frerener in den acht Partien seit der Winterpause ein. Noch dramatischer wird diese Bilanz allerdings beim Blick auf die Tore: Nur zwei kümmerliche Treffer gelangen Freren in diesen acht Spielen, in den vergangenen fünf Partien gelang nicht ein einziger Torerfolg. Damit wartet Freren seit nun mehr 515 Minuten auf ein eigenes Tor – die Bilanz eines Absteigers.

„Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, meinte Fußball-Obmann Reinhard Schmidt nach der Niederlage gegen Surwold. Denn der Wille war dem Team anzumerken, sodass auch die Zuschauer voll hinter ihrer Mannschaft standen. Doch die Frerener Offensive rund um Daniel Holt ließ mehrere gute Chancen liegen, scheiterte entweder an sich selbst oder am starken Bernd Christmann im Surwolder Tor. Auch Frerens Lebensversicherung Holt, dem zehn der 22 Saisontore gelangen, klebt derzeit das Pech an den Füßen. Zwar erzielte er immerhin die beiden einzigen Treffer in diesem Jahr, dennoch vergibt auch er aussichtsreiche Gelegenheiten. „Er arbeitet viel, und im letzten Jahr hätte er die wohl noch im Schlaf gemacht“, zeigte sich Schmidt ratlos.

Von einer „kleinen Vorentscheidung“ im Abstiegskampf sprach der Obmann nach dem Spiel, richtete sogleich aber wieder den Blick auf die Partie gegen Dörpen, das noch am Freitagabend gegen Schapen gefordert war: „Wir müssen jetzt halt auch mal Punkte mitnehmen, die man vorher nicht unbedingt auf der Pfanne hatte.“

SV Lengerich-Handrup - VfL Weiße Elf Nordhorn (So 15:00)

Ein knallhartes Wochenende haben die Bezirksliga-Fußballer des SV Lengerich-Handrup zu absolvieren. Nachdem es am Freitagabend bereits zum Tabellenführer Union Lohne ging, empfängt das Team von Carsten Brinkmann mit dem VfL WE Nordhorn am morgigen Sonntag (15 Uhr) das Team der Stunde.

Denn die Nordhorner sind die einzige Mannschaft der Liga, die im Jahr 2016 noch nicht verloren haben. Zu Saisonbeginn steckte das Team nach einem großen Umbruch monatelang im Keller und fand zu keiner Konstanz, doch seit der Winterpause scheinen die Rädchen beim langjährigen Bezirks ligisten ineinanderzugreifen. „Sie leisten jetzt das, was alle schon vorher erwartet haben“, betont auch Brinkmann, dass die Weiße Elf in der Hinrunde deutlich unter Wert geschlagen wurde.

„Das ist ein schweres Wochenende“, weiß der Lengericher Interimscoach, der vor einer knappen Woche das Amt von Manfred Meemann übernommen hat. Umso wichtiger, dass im Kellerduell in Brandlecht-Hestrup am letzten Wochenende endlich der erste Sieg im Jahr 2016 eingefahren wurde. Doch klar ist auch: Irgendwann müssen auch mal Punkte gegen die Teams von oben her, soll es für den SVLH noch mit dem Klassenerhalt klappen. „Wir müssen bis zu den direkten Duellen mit Freren und Surwold in Schlagdistanz bleiben. Deshalb müssen wir bis dahin noch Punkte holen“, fordert Brinkmann. Im Hinspiel setzte es allerdings eine derbe 1:5-Pleite, bei der Lengerich nach dem 1:2 auseinanderbrach. „Wir dürfen sie nicht ins Rollen kommen lassen“, haben die Lengericher sich damals schon von der offensiven Qualität Nordhorns überzeugen lassen dürfen. Personell dürfte Brinkmann alle Mann an Bord haben, sofern am Freitagabend in Lohne nicht noch etwas Unvorhergesehenes passiert. Die Sperren von David Nagelmann und David Sels sind in jedem Fall nach der Partie beim Tabellenführer abgesessen.

SV Surwold - SV Meppen II (So 15:00)

Durchatmen war am Donnerstagabend angesagt, nachdem die Bezirksliga-Fußballer des SV Surwold den Abstiegskrimi bei der SG Freren mit 2:0 gewonnen hatten. Am Sonntag (15 Uhr) können die Nordhümmlinger somit etwas entspannter in die Partie gegen den SV Meppen II gehen.

"Die Erleichterung war groß", spürte auch Surwolds Trainer Hermann-Josef Bruns eine große Last von den Schultern seiner Spieler fallen. Vier Tage zuvor ließ der SVS nämlich mal wieder sicher geglaubte Punkte liegen, als aus einer 1:0-Führung beim VfL WE Nordhorn in den letzten fünf Minuten noch eine 1:2-Niederlage liegen. Dementsprechend war es in Freren kein fußballerisch berauschendes Spiel, doch diesmal machten eben die Surwolder die Tore. Mit etwas Glück und einem bärenstarken Bernd Christmann im eigenen Tor spielte der SVS somit endlich - im 22. Anlauf - zum ersten Mal in dieser Saison zu Null. "Er war ein richtiger Rückhalt", lobte Bruns die Leistung seines Schlussmanns.

Somit haben sich die Surwolder zu den Abstiegsrängen zunächst einmal ein kleines Polster herausgearbeitet. Gegen die Meppener Reserve gilt es nun, diesen Schwung mitzunehmen und womöglich auch gegen den Tabellenfünften etwas Zählbares mitzunehmen. Die Meppener, die am Freitag noch in Altenlingen gefordert waren, dürften allerdings die ein oder andere Verstärkung aus der Regionalliga-Mannschaft erhalten. "Das ist halt das Los bei einer zweiten Mannschaft", will sich Surwolds Trainer nicht lange beklagen.

Verzichten muss Bruns allerdings auf Niklas Jansen, der in Freren die Ampelkarte sah sowie auf Tim Pohlmann, der schon am Donnerstag aufgrund von Problemen im Mittelfuß kurzfristig passen musste. Jannick Schmitz fehlt ebenfalls.

SV Bad Bentheim - SV Olympia Laxten 1919 (So 14:00)

Doppelt gefordert ist an diesem Wochenende auch Fußball-Bezirksligist Olympia Laxten. Nach dem Spiel gegen den VfL WE Nordhorn reist der Aufsteiger am Sonntag (14 Uhr) zum SV Bad Bentheim.

Trotz der so starken Rückserie, in der die Mannschaft von Frank Grotke erst eine Partie verlor und den Vorsprung auf die Abstiegsränge auf über zehn Punkte anwachsen lassen konnte, will der Laxtener Trainer vom sicheren Klassenerhalt noch nichts wissen: „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht gerettet. Wir müssen gucken, dass wir noch ein paar Punkte sammeln und dürfen uns nicht zu sicher sein.“ Immerhin stiegen die Laxtener vor zwei Jahren unfassbarerweise sogar mit 37 Punkten ab. Derzeit spricht jedoch nichts dafür, dass sich das in dieser Saison wiederholen könnte. Die Aufgabe beim Tabellenzweiten aus Bad Bentheim wird allerdings dennoch eine enorm schwere, gerade wenn Grotke auf das Hinspiel zurückblickt: „Wir waren absolut chancenlos“, erinnert er sich an die deutliche 0:3-Pleite. Trotzdem glaubt er an die Chance, auch gegen ein Topteam etwas zu reißen: „Wir dürfen da nicht zu ängstlich rangehen. Auch gegen solche Gegner können wir etwas holen.“

SV Eintracht TV Nordhorn - FC Schapen 27 (So 14:30)

Am Freitagabend war Fußball-Bezirksligist FC Schapen noch bei Blau-Weiß Dörpen gefordert, doch am Sonntag steht direkt das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm. Um 14.30 Uhr tritt das Team von Henrik Bemboom und Michael Felix beim SV Eintracht TV Nordhorn an.

„Das ist auch eine anspruchsvolle Aufgabe, denn Nordhorn hat sich zuletzt gefangen, nachdem sie ebenfalls personelle Probleme hatten“, ist der Respekt bei Bemboom vor dem Tabellensechsten groß. Hinzu kommt, dass die Nordhorner in den Tagen zuvor kein Nachholspiel auszutragen hatten, weshalb der Fusionsclub ausgeruht in die Partie gehen kann. „Das ist ein klarer Vorteil. Wir müssen schauen, wie wir mit den Kräften umgehen“, ärgert sich Bemboom über die unglückliche Ansetzung. Dennoch freut sich der Coach auf die Partie im größten Stadion der Bezirksliga: „Das macht immer Spaß, auch wenn die Tribünen nicht voll sind.“ Immerhin steht Bemboom und Felix an diesem Wochenende nach der Rückkehr von Michael Scholz und Maximilian Budde endlich mal wieder der komplette Kader – bis auf Christopher Börger – zur Verfügung. Allerdings waren am Freitagabend mit Malte Feld, Christoph Schröer und Christoph Brüggemann gleich drei Spieler von einer Gelbsperre bedroht.


Aufrufe: 016.4.2016, 07:00 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor