Am Anfang war der Storch

Keiner da. Nur ein Storch tapert über den Nebenplatz in Schönberg. Es ist diesig. Und kalt. Wo steckt denn der SV, die erste Mannschaft, die sich hier heute dem FuPa-Ballermann-o-Meter stellen will? Hm. Ein Kombi rauscht heran. Es ist der von Keeper Steven Schröder. Großer Typ. Und nett. Kurze Begrüßung. Shake Hands. „Falls ihr was braucht, sagt einfach Bescheid“. Weg ist er. Wir bauen schon mal das Messgerät hinter einem Tor auf, das mitten auf dem Platz steht. Der Storch macht sich vom Acker. Riesenvieh.

Kurz danach kommen auch die ersten anderen Spieler auf den Rasen. Alle in blau. Inklusive Trainer Torsten Grusa. Am Fuß einen Ball in der rechten Hand eine Tüte. Trainerkram. „So Männer“. Das Startsignal.

Der erste, der sich das Leder aus sieben Metern zurecht legt, um unseren Messkasten ins Visier zu nehmen, ist Falk Schumacher. Ballert sich dreimal in eine gute, mittlere achtzig. Spitzenwert: 89 Stundenkilometer. Solider Abschlag für einen Abwehrmann.Paul Sommer (Mittelfeld) und Julian Weber (Sturm) kratzen als nächste mit Tempo 86 an Schumachers Wert.

Jetzt Keeper Steven Schröder. Der schießt in Schönberg immer die Freistöße. Vor allem die aus der eigenen Hälfte. Dass die ab und an auch mal im Netz des Gegners landen, hat sich bereits in der Liga herumgesprochen. Anlauf. Bäääm. 100! Die Jungs vom SV Schönberg freuen sich mit ihrem Torwart.
Mittelfeldmann Erik Horn braucht dann drei Versuche, um den Ball bis auf 99 Stundenkilometer zu beschleunigen. Dass er mehr will, sieht man. Im Gegensatz zu Routinier und Libero Mario Langner, der mit 88, 89 und 88 eine ziemlich konstante Leistung abliefert und zufrieden ist. Sagt er auch selber: „Super, voll konstant.“

Also gut Jungs, weil Ihr die ersten seid, gibt es noch eine vierte Runde. Steven Schröder schnappt sich die Pille. Jetzt will er es wissen. Voller Anlauf. 26. Alle lachen. Er hat das Leder direkt unter die Latte gehämmert. Weit weg von den Sensoren unseres Geschwindigkeitsmessers. Kann ja mal passieren.
Julian Weber und Paul Sommer erhöhen hingegen auf 89 beziehungsweise 90 Stundenkilometer.

Jetzt noch einmal Mittelfeldspieler Erik Horn. Die 99 von vorhin will er nicht auf sich sitzen lassen. Macht er auch nicht: Einsnullnull. Das zweite Mal dreistellig für heute. Und das letzte Mal. Nicht schlecht soweit.

Aber eine berechtigte Frage steht noch im Raum: Wo war der Mann, von dem eine Schönberger Legende erzählt? Der, der hier mal eine PKW-Tür zerschossen haben soll, dafür vor Gericht landete und bei einem Gutachten auf einem Schrottplatz noch einmal eine Wagentür kaputt ballerte, um zu sehen, ob er wirklich so hart schießen kann. Alles nur Legende? Das weiß der Storch.

Das Ergebnis des FuPa-Schusstests in Schönberg:

Steven Schröder: 100 km/h

Erik Horn: 100 km/h

Paul Sommer: 90 km/h

Julian Weber: 89 km/h

Falk Schumacher: 89 km/h

Mario Langner: 89 km/h