2024-04-24T13:20:38.835Z

Testspiel
Eintracht-Angreifer Nelson Valdez (li.) versucht sich gegen Alzenaus Kapitän und Abwehrchef Daniel Müller durchzusetzen.
Eintracht-Angreifer Nelson Valdez (li.) versucht sich gegen Alzenaus Kapitän und Abwehrchef Daniel Müller durchzusetzen.

Alzenau schlägt Eintracht Frankfurt

FREUNDSCHAFTSSPIEL: +++ Hessenligist gewinnt Testspiel vor 1900 Zuschauer 2:0 +++ Niesigk und Kallina treffen für starke Seitz-Elf +++

ALZENAU (csp). Wer hätte das gedacht? Fußball-Hessenligist FC Bayern Alzenau hat das Testspiel gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt gestern Abend im heimischen Städtischen Stadion am Prischoß vor fast 2000 Zuschauern 2:0 (1:0) gewonnen. Und das nicht einmal unverdient.

Alzenau – Eintracht Frankfurt 2:0

Das hätte SGE-Cheftrainer Thomas Schaaf sicher gar nicht gefallen. Der Ex-Bremer war gestern aber nicht in Alzenau, sah sich lieber den 3:2-Champions League-Sieg des „großen“ FC Bayern in München an.

Der „kleine“ FCB zeigte dafür gegen Eintracht Frankfurt, das von Wolfgang Rolff an der Seitenlinie betreut wurde, einen couragierten Auftritt. Von einem Vier-Klassen-Unterschied war
meist nichts zu merken. Die Elf von Jochen Seitz setzte die Eintracht-Profis von Beginn an unter Druck und traf bereits nach zwei Minuten – allerdings aus dem Abseits. Danach hatte der Bundesligist Eintracht Frankfurt einige Chancen, die aber alle nicht zwingend genug waren.

Alzenau kämpfte aufopferungsvoll und zwang Felix Wiedwald, der für den geschonten Kevin Trapp im Tor stand, Mitte der ersten Hälfte zu einigen Ausflügen aus seinem Sechzehner, die der Ersatzkeeper aber in „Neuer-Manier“ prächtig absolvierte. Gegen Ende der ersten 45 Minuten nahm das Spiel an Fahrt auf. Erst entschärfte FCB-Tormann Ricardo Döbert einen Schuss von Nelson Valdez, dann klärte Wiedwald gegen den agilen Elias Niesigk. Ein paar Minuten später
war der Torjäger der Unterfranken aber erfolgreich und traf zum 1:0 (37.).

Wer nach der Halbzeit mit einem Aufbäumen der Eintracht rechnete, sah sich getäuscht. Zwar hatte der Gast mehr vom Spiel, wirklich zum Abschluss kamen die Maintädter aber nicht – auch dank einer starken Leistung des Außenverteidigers und Ex-Meerholzers Hamza Boutakhrit.

Im Gegenteil, nach Kontern war Alzenau brandgefährlich: Nach einer feinen Flanke von Noah Michel köpfte Niklas Kallina (54.) gar das 2:0 für Alzenauer, die danach munter durchwechselten und alle Spieler einsetzten. Am Sieg der Seitz-Elf änderte das nichts mehr. Zumindest nach dem Abpfiff der Partie zeigten sich die müde wirkenden Frankfurter wieder auf der Höhe und schrieben für ihre Fans eifrig Autogramme.


Bayern Alzenau: Döbert; Dennis Kallina, Müller, Dähn, Boutakhrit, Beinenz, Steigerwald, Fritscher, Koukalias, Niklas Kallina, Niesigk – eingewechselt: Tw Menslage, Wissel, Lenhardt, Michel, Grünewald, Hoffmann, Ulbricht, Westenberger, Schielein.

Eintracht Frankfurt: Wiedwald; Kinsombi, Madlung, Djakpa, Gerezgiher, Yaffa, Flum, Piazon, Inui, Valdez – eingew.: Oczipka, Chandler, Waldschmidt.


SR: Reisert (Ober-Roden). Z: 1900. Beste: Niesigk, Koukalias, Boutakhrit, Müller (A) – geschlossen (F).

Tore: 1:0 Elias Niesigk (37.), 2:0 Niklas Kallina (54.).




Gemeinsam mit Haris Seferovic (kl. Foto) stand Eintracht-Kapitän Kevin Trapp, die beide gestern nicht spielten, noch am längsten für Autogrammwünsche bereit.



STIMMEN ZUM SPIEL ALZENAU GEGEN EINTRACHT FRANKFURT:

FCB-Coach Jochen Seitz: Für uns war das ein hervorragendes Spiel, den Jungs hat es Spaß gemacht, das hat man gesehen. Für die Eintracht sind solche Spiele ja eher lästige Pflichtaufgaben. Wir sind super in die Partie reingekommen, haben die Zweikämpfe angenommen und waren höchst motiviert. Was kann es dann Besseres geben, als 2:0 gegen
einen Bundesligisten zu gewinnen.

Alzenaus Kapitän Daniel Müller: Ich bin schlagkaputt, aber das war es wert. Man hat gesehen, dass wir nach vorne Qualität haben und auch einem Bundesligisten Paroli bieten
können, wenn wir auch hinten gut stehen. Ein großes Lob an die Mannschaft, super!

Ex-Meerholzer FCB-Außenverteidiger Hamza Boutakhrit: So geil! Wir wussten,
dass wir nichts zu verlieren hatten.Wir haben uns vorgenommen, die ersten zehn Minuten
Pressing zu spielen, auch wenn Eintracht Frankfurt in der Lage ist, so etwas spielerisch
zu lösen. Wir haben keine Angst gezeigt. Ich habe Inui während des Spiels gefragt, ob sie
heute schon trainiert haben, er hat ja gesagt. Vielleicht waren sie auch etwas kaputt, weil
sie Samstag gespielt haben. Aber auch wir hatten am Samstag ein schweres Spiel. Man hat gesehen, wenn wir einen super Tag erwischen und der Bundesligist einen schlechten, dann kann man so ein Spiel auch gewinnen. (csp)

Aufrufe: 013.5.2015, 13:21 Uhr
Gelnhäuser TageblattAutor