2024-05-14T11:23:26.213Z

Im Nachfassen

"Als Trainer bist du auch Sozialarbeiter"

Bei der SG Meerfeld/Bettenfeld hat vorerst ein Trainertrio übernommen

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Olaf Schmitz bat vor zwei Wochen um die vorzeitige Auflösung seines ohnehin nur bis zur Winterpause laufenden Vertrages. Er habe nach der sportlichen Talfahrt die Mannschaft nicht mehr erreicht. Nun soll ein Trainertrio bis zur Winterpause den Tabellenelften wieder in ruhigeres Fahrwasser steuern. Der TV sprach mit Bettenfelds Geschäftsführer Klaus Bracht.

Bettenfeld/Meerfeld. Der Kontrakt wurde im gegenseitigen Einvernehmen beider Parteien aufgelöst. Den vorzeitigen Ausstieg begründete Schmitz mit sportlichen Gründen. Die Ergebnisse haben nicht mehr gestimmt, Schmitz hatte das Gefühl, dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht. Die Ergebniskrise ließ den vor der Saison im oberen Bereich erwarteten Club bis auf den drittletzten Platz zurückfallen. Nun hat in Person von Fritz Schenk-Tobehn, Heiko Bruch und Jörg Thiel ein Trainertrio die zwischenzeitliche Verantwortung übernommen. Im Verbund sollen sie die Mannschaft im Training auf die Spiele vorbereiten. Diese Interimslösung ist bis zum Ende des Kalenderjahres angedacht. „Im Februar wollen wir einen neuen Coach präsentieren. Wir haben mehrere Kandidaten im Auge. Die Spieler brauchen eine neue Ansprach und eine neue sportliche Führung“, sagt Bettenfelds Geschäftsführer Klaus Bracht, jahrelang selbst Spieler beim SVB und Sportlicher Leiter. Seiner Meinung nach fehlt es dem Team an einem Leader. „Eine richtige Führungsfigur fehlt, eine ordnende Hand und einer, der taktische Kommandos gibt. Wir haben viele junge, talentierte Leute im Team. Mit dieser Mannschaft musst du eigentlich im oberen Bereich mitspielen“, sieht Bracht die magere Punkteausbeute von 13 Zählern aus 14 Spielen auch in der fehlenden Hierarchie begründet. „Die Mentalität heute ist eine andere. Als Trainer brauchst du den Respekt und auch die Bereitschaft der Truppe. Du bist auch eine Art Sozialarbeiter.“ Das Leistungsgefälle innerhalb der Mannschaft sei zu groß. „Wir haben zudem noch nie mit einer konstanten Formation gespielt. Das Team ist nun in der Pflicht und muss eine Reaktion zeigen“, sagt Bracht, der etliche gute Spiele sah, bei denen die Punkte aber ausblieben, weil sich der Schlendrian einschlich. Wir haben defensiv ein paar Probleme und kassieren leichtfertig zu viele einfache Gegentore. Deswegen sollte der Fokus wieder verstärkt auf der Abwehr liegen, die Erfahrung fehlt auch.“ Kapitän Johannes Schmitz, die älteren Spieler um Sven Schermann, Marc Schmitz und Florian Mittler sollten jetzt vorangehen. Dabei ist das Kräfteverhältnis von Meerfelder und Bettenfelder Spielern fast optimal. Einen Lichtblick sieht Bracht im jungen Felix Bros. Der aus der A-Jugend entwachsene Stürmer traf beim jüngsten 6:0-Sieg gegen das Schlusslicht aus Neuerburg dreifach. Der Trainingsaufwand und die Intensität sollten gesteigert werden. Die Trainingsbeteiligung sei noch zu schwankend. „Unser Ziel muss es sein, nicht abzusteigen und möglichst bald die Kurve zu bekommen. Wir wollen nach dem Sieg gegen Neuerburg noch mal gegen Buchholz punkten und dann Platten II im Pokal schlagen“, hat Klaus Bracht klare Vorstellungen von der nahen Zukunft. Denn: „Die Mannschaft hat ein großes Potenzial.“ (L.S.).

Aufrufe: 019.11.2014, 23:59 Uhr
Lutz SchinköthAutor