Vertrauen in die französische Nationalelf hat Senia schon allein deshalb, weil sie von Didier Deschamps, dem Weltmeister von 1998 trainiert wird. Wenn aber statt Frankreich Deutschland weiterkommen sollte, wird es Senia auch recht sein. Sie wohne ja schon lange hier, sagt sie, sei folglich ein „Halb-Halb-Fan“.
„Soleil, Pastis und Boule“
In Valence hatte Senia ein Lokal mit marokkanischen Spezialitäten und Austern auf der Speisekarte betrieben. InWiesbaden versah sie verschiedene Jobs, in der Theaterkantine, in einem Reisebüro, als Security-Frau bei den Amerikanern. Bis sie sich vor einem Jahr selbstständig mache und seither Kunst verkauft. Mit dem deutsch-holländischen Stoffmarkt zieht sie an Wochenende durch ganz Deutschland, um ihren Modeschmuck an die Frau zu bringen. Arbeit, die ihr vielSpaß macht.
Senia zu Deutschland: Alles gut bis auf das Wetter („Ich komme aus Südfrankreich“), zu Wiesbaden: „Eine richtig schöne Stadt, in der man in fünf Minuten in der freien Natur ist.“ Als Stichwörter für die Beschreibung ihrer Heimat fallen ihr spontan„Soleil, Pastis und Boule“ ein. Das Boulespielen hat sie aber in ihren Wiesbadener Garten herübergerettet.
Die Frohnatur Senia verfolgt alle WM-Spiele am Fernseher: „Das machen wir immer bei Costas in der Taverna Tichero.“ Dort wird auch morgen wieder beim Spiel gegen Nigeria der Anfeuerruf „Allez les bleus!“ (Lauft ihr Blauen!) erschallen.