2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Alexander Nouri ist der Trainer des SV Werder Bremen II und  an diesem Samstag mit seiner Mannschaft bei den Stuttgarter Kickers zu Gast. F: Lommel
Alexander Nouri ist der Trainer des SV Werder Bremen II und an diesem Samstag mit seiner Mannschaft bei den Stuttgarter Kickers zu Gast. F: Lommel

Alexander Nouri: Fahren nicht hierher, um Punkte abzuliefern

Trainer von Werder Bremen II im Interview vor dem Spiel bei den Stuttgarter Kickers

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Die Stuttgarter Kickers stehen im Tabellenkeller der 3. Liga. Ganz hinten drin ist Werder Bremen II notiert. Für Trainer Alexander Nouri aber kein Grund, die Nerven zu verlieren. Unser Interview der Woche.

Herr Nouri, die Vorrunde in der 3. Liga ist quasi absolviert. Wie fällt Ihr bisheriges Saisonfazit aus?
Alexander Nouri: Wir wussten, dass die Saison für uns alles andere als einfach werden wird. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die kaum Erfahrung in der 3. Liga vorzuweisen hat. Das merkt man und das spiegelt sich natürlich auch in den Ergebnissen wider. Wir hatten aber auch viele enge Spiele dabei, wo wir mehr Punkte hätten mitnehmen können. Das ist uns leider nicht gelungen.

In den letzten Wochen lieferte Ihr junges Team Ergebnisse, holte drei Siege aus sieben Spielen. Würden Sie von einem Aufwärtstrend sprechen?
Nouri: Definitiv. Die Mannschaft kommt immer besser mit den Gegebenheiten zurecht. Es spielen sich Mechanismen ein, vieles manifestiert sich. Die Spieler wachsen an der Aufgabe, entwickeln sich. Dass dann auch noch die Ergebnisse dazu gekommen sind, freut uns sehr.

Mit Kapitän Rafael Kazior haben Sie nur einen „Haudegen“ mit Erfahrung im Kader. Fehlt der Mannschaft deshalb manchmal die Führung, bzw. ein Korsett an routinierten Spielern, an denen sie sich hochziehen und orientieren kann?
Nouri: Diese Entscheidung haben wir bewusst getroffen, da wir denken, dass so das Entwicklungspotenzial unserer jungen Spieler schneller zutage gefördert wird. Bislang macht es die Mannschaft wie bereits erwähnt sehr gut. Ein großes Lob dafür gebührt aber auch Rafael, der seine Führungsrolle exzellent ausübt. Sowohl auf, als auch neben dem Platz ist er extrem wichtig.

Eine zweite Mannschaft ist immer ein wenig im Spannungsfeld zwischen Ausbildung und Ergebnisfußball begriffen. Macht das Ihre Aufgabe besonders reizvoll?
Nouri: Das ist sicherlich ein Aspekt, der einen besonderen Reiz für mich als Trainer darstellt. Ich denke es ist wichtig, dabei immer bei sich selbst zu sein, nicht von seiner Linie abzuweichen. Das würde die Jungs eher verunsichern. Doch ich sehe Ausbildung und Ergebnisse nicht unbedingt als Gegensatz. Man sieht das ganz gut an Mainz II, die jetzt im zweiten Jahr dabei sind, eine hervorragende Entwicklung zeigen und gleichzeitig auch gute Ergebnisse holen.

Kommen wir zum kommenden Gegner, den Stuttgarter Kickers. Wie sehen Sie die Mannschaft von Tomislav Stipic?
Nouri: Die Kickers sind sicherlich mit ganz anderen Erwartungen in die Runde gegangen. Sie sind in keiner einfachen Situation und werden gegen uns alles versuchen, um ihren negativen Trend zu stoppen.

Rechnen Sie mit einem Stipic-Effekt?
Nouri: Das ist schwer vorherzusagen. Es ist ja oft so, dass einzelne Spieler beziehungsweise die ganze Mannschaft aufblühen, wenn ein neuer Coach kommt. Neue Impulse werden gesetzt, jeder kann sich neu beweisen, alles wird auf null gestellt. Doch ehrlich gesagt will ich mich damit im Vorfeld der Partie gar nicht so sehr beschäftigen. Wir haben unsere Hausaufgaben zu erledigen, wollen unsere Qualitäten auf den Platz bringen und ein positives Ergebnis mitnehmen. Schließlich fahren wir nicht nach Stuttgart, um einfach nur die Punkte abzuliefern.

Aufrufe: 026.11.2015, 08:00 Uhr
Philipp MaiselAutor