2024-05-02T16:12:49.858Z

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Möglicherweise doch als Konzertstätte geeignet: Vor der Osttribüne unterhalb des Schriftzuges Tivoli könnte eine Bühne stehen. Noch handelt es sich um Gedankenspiele für eine breitere Nutzung – eine Prüfung des Plans durch die Bauaufsicht war aber positiv. Ein Hygienekonzept fürs Weihnachtssingen unter festen Auflagen ist aber bereits ausgearbeitet.
Möglicherweise doch als Konzertstätte geeignet: Vor der Osttribüne unterhalb des Schriftzuges Tivoli könnte eine Bühne stehen. Noch handelt es sich um Gedankenspiele für eine breitere Nutzung – eine Prüfung des Plans durch die Bauaufsicht war aber positiv. Ein Hygienekonzept fürs Weihnachtssingen unter festen Auflagen ist aber bereits ausgearbeitet. – Foto: Steindl / Herrmann
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Zukunftsmusik für den Aachener Tivoli

Konzerte mit bis zu 13.000 Zuschauern denkbar. Das Weihnachtssingen soll auch 2020 möglich gemacht werden.

Auch wenn derzeit am Tivoli der Ball auf nicht absehbare Zeit ruht, läuft die Ideenschmiede bei der Aachener Stadion-Beteiligungsgesellschaft (ASB) auf Hochtouren. Die ASB hat als städtische Tochter ein vitales Interesse an der möglichst breiten Nutzung des Stadions – und dementsprechend Pläne, die über Fußball hinausgehen. Teils als konkrete Konzepte, teils als Gedankenspiele für morgen und übermorgen.

Als durchaus konkret kann man die Vorbereitung des nächsten Weihnachtssingens bezeichnen. Das soll nämlich in der Tat stattfinden. Bernhard Deil, Geschäftsführer der ASB, und seine Kolleginnen Sigrid Heeren und Eylin Hellriegel haben in den vergangenen Tagen ein Hygienekonzept erarbeitet, das für kommende Spiele der Alemannia, aber auch für das Weihnachtssingen taugt. „Alles für den Fall der Fälle. Wenn das Singen stattfinden kann, wollen wir vorbereitet sein und einen kompletten Plan aus der Schublade ziehen können“, erklärt der ASB-Geschäftsführer. Infrage kämen in dem 33.000 Zuschauer fassenden Stadion aus Abstandsgründen nur die Ränge mit den Sitzplätzen. Die Idee geht dahin, Vierer-, Sechser-, Achter- und Zehnerblöcke einzurichten, um so auch fest umrissenen Gruppen beziehungsweise Familien das gemeinsame Singen zu ermöglichen. Ein Ein- und Auslasskonzept würde für geregelte Laufwege sorgen. Die Hauptverantwortung müsste allerdings unter anderem bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, neben der IG der Alemannia Fans und Fanklubs ein Hauptorganisator, liegen. Insgesamt wären so immerhin 5000 bis 6000 Zuschauer denkbar. Bis Ende November muss eine Entscheidung gefällt sein. „Es wäre doch toll, wenn dieses wunderbare Ereignis gerade in diesem Jahr stattfinden könnte“, sagen die ASB-Mitarbeiter übereinstimmend.

Gedankenspiel entwickelt

Eine vorerst theoretische, aber überaus spannende Idee hat das ASB-Team jüngst in eine Anfrage beim städtischen Fachbereich Bauaufsicht gekleidet. Bislang war der Tivoli grundsätzlich als reines Fußballstadion deklariert worden. „Wir fragen nicht, was nicht geht, sondern was machbar ist“, erklärt Bernhard Deil den grundsätzlichen Ansatz seiner Arbeit und den des Teams. Und so hat man in den Büros im Inneren des Stadions ein Gedankenspiel entwickelt, das grundsätzlich positiv beschieden wurde. Danach wären tatsächlich Konzerte mit 13.000 Zuschauern denkbar und genehmigungsfähig.

Die Bühne für die Bands würde dann vor der Tribüne an der Ostseite (Richtung Krefelder Straße) aufgebaut. Im Innenraum wäre Platz für 7000 Besucher, die übrigen Plätze wären auf der Westtribüne sowie Teilen der Nord- und Südränge. Die erste Planung sieht auch sechs Bereiche für Gastronomie sowie für Rettung und Feuerwehr im Innenraum vor.

Doch bevor tatsächlich das erste Gitarrenriff durch den elf Jahre alten Bau hallen könnte, wären noch etliche Hürden zu nehmen. Der Konjunktiv regiert noch. „Ein Hauptproblem sind sicher die Fluchtwege für die Zuschauer“, gibt Deil zu bedenken. Die derzeitigen Wege durch die Mundlöcher in den Tribünen reichen nicht – mobile Fluchttreppen mit einer Breite von drei und sechs Metern müssten installiert werden. Ideen dazu gibt es.

Es handelt sich zurzeit um ein Gedankenspiel, um den derzeitigen Leerstand des Stadions von rund 340 Tagen im Jahr zu reduzieren. Aber die Antwort der Bauaufsicht zeigt auch, dass in dem schönen Konstrukt aus Beton keine reinen Luftschlösser gebaut werden. Wie der Geschäftsführer Bernhard Deil sagt: „Immer nach dem Machbaren suchen.“

Aufrufe: 019.6.2020, 09:00 Uhr
Hans-Peter Leisten | AZ/AN Autor