2024-04-19T07:32:36.736Z

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Kann Alemannia Aachen wieder jubeln wie 2019? Die ausstehenden Partien des FVM-Pokals könnten im August gespielt werden.
Kann Alemannia Aachen wieder jubeln wie 2019? Die ausstehenden Partien des FVM-Pokals könnten im August gespielt werden. – Foto: Imago / Jürgen Schwarz
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Zuerst die Pokalspiele, dann der Saisonauftakt ab September?

Regionalliga-West: Die Clubs der Regionalliga West wollen beim WDFV-Verbandstag am 20. Juni über den Abbruch entscheiden. Vorher müssen sie noch Hausaufgaben machen.

Auf dem Sportplatz sehen sich die Funktionäre in Corona-Zeiten nicht, stattdessen treffen sich die Vertreter der Fußball-Regionalliga West regelmäßig vor dem Fernseher. Bei der Videokonferenz am Mittwochnachmittag gab es zumindest ein paar konkrete Daten mit auf den kurzen Heimweg. Der außerordentliche Verbandstag des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) soll am 20. Juni stattfinden. Dort sollen die Weichen für den mehrheitlich gewünschten Saisonabbruch gestellt werden.

SC Verl möglicher Aufsteiger

Alternativen zu diesem Szenario gibt es nicht, bis Ende August sind alle Großveranstaltungen in NRW verboten. Vorgelegt soll beim Verbandstag der Vorschlag werden, dass es in dieser Spielzeit keinen Absteiger geben soll. Als möglicher Aufsteiger soll der SC Verl vorgeschlagen werden, nachdem Klassenprimus Rödinghausen schon früh auf die Versetzung in die Dritte Liga verzichtet hatte. Verl müsste sich allerdings noch in einem Relegations-Duell den Aufstieg gegen den Meister der Regionalliga Nord-Ost sichern.

RW Oberhausen und RW Essen wollen zum Verbandstag noch eine andere Idee bzw. einen Antrag mitbringen. Sie schlagen ein kleines Turnier vor. Die Ruhrpott-Klubs wollen in einem „Halbfinale“ den Gegner des SC Verl ermitteln, der im Finale wartet. Diesem Antrag werden allerdings nicht allzu viele Chancen eingeräumt.

Die nächste Regionalliga-Saison könnte dann im September beginnen, sagt Alemannias Geschäftsführer Martin vom Hofe nach der Videokonferenz. Die ausstehenden Runden um den FVM-Pokal könnten vor dem Auftakt vielleicht Mitte August gespielt werden. Bekanntermaßen steht Titelverteidiger Alemannia Aachen als ranghöchster Club neben den drei Mittelrheinligisten 1. FC Düren, Viktoria Arnoldsweiler und FC Pesch im Halbfinale. Ursprünglich sollte das Finale an diesem Wochenende in Bonn stattfinden.

Die Regionalligisten sollen in den nächsten Wochen ermitteln, ob sie Geisterspiele oder auch eine reduzierte Auslastung der Stadien akzeptieren würden. Das ist die Hausaufgabe, die ihnen vor dem Verbandstag gestellt wurde. Auf dem großräumigen Tivoli lassen sich durchaus Tausende Fans auch unter Berücksichtigung der Abstandsvorgaben leicht unterbringen.

„Damit würden dann allerdings deutlich höhere Kosten entstehen“, sagt vom Hofe. Mehr geöffnete Blöcke bedeuten auch mehr Ordner, mehr bewachte Fluchttore, mehr Eingänge, mehr Kioske, mehr zu kontrollierende Toiletten. Zudem müssten mehr Sitzschalen desinfiziert werden. Alemannia hat solche Corona-Folgekosten noch nicht kalkuliert.

Das Votum der Clubs wird am 10. Juni bei der nächsten Videokonferenz abgefragt. Martin vom Hofe wird dann schon nicht mehr daran beteiligt sein. Alemannias Geschäftsführer hatte Anfang dieser Woche kurzfristig seinen Job in Aachen gekündigt, bereits Mitte der nächsten Woche wird er den Tivoli verlassen. Er gehe nicht, so betont er, weil ihn die Regelung des Kurzarbeitergeldes geärgert habe. „Und ich werde auch nicht mehr verdienen.“

Wie nach Hause kommen

Vom Hofe wechselt zum Sportrechtevermarkter Lagardere. Der 42-Jährige hat für das Unternehmen schon jahrelang gearbeitet, als es noch Sport 5 hieß. „Die Aufgabe passt gerade gut, es ist ein bisschen wie nach Hause kommen“, sagt vom Hofe. Bei Lagardere wird er sich um die Vermarktung des MSV Duisburg kümmern, der aktuell noch ein Drittligist, in ein paar Wochen vielleicht schon ein Zweitlist ist. So genau weiß man das noch nicht, auch in dieser Spielklasse gibt es derzeit keine Kontakte auf dem Spielfeld, sondern nur in Videokonferenzen.

Aufrufe: 022.5.2020, 10:15 Uhr
Christoph Pauli | AZ/ANAutor