2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Der neue Mann am Tivoli: Ab dem Sommer wird Stefan Vollmerhausen Cheftrainer bei Alemannia Aachen.
Der neue Mann am Tivoli: Ab dem Sommer wird Stefan Vollmerhausen Cheftrainer bei Alemannia Aachen. – Foto: Imago/Traut
Sparkasse

Überraschung auf der Trainerbank

Regionalliga-West: Stefan Vollmerhausen übernimmt den Regionalligisten Alemannia Aachen im Sommer +++ Zweijahres-Vertrag

Überraschung am Tivoli: Stefan Vollmerhausen übernimmt Fußball-Regionalligist Alemannia Aachen ab dem Sommer. Der 47-Jährige wird Nachfolger von Langzeittrainer Fuat Kilic, der den Verein nach viereinhalb Jahren am Ende der Saison verlassen wird. „Ich hatte in den Gesprächen von der ersten Sekunde an den Eindruck, dass er richtig Bock auf diese Aufgabe hat“, sagt Alemannias neuer Sportdirektor Thomas Hengen. „Seine Persönlichkeit hat uns überzeugt.“ Die Trainerpersonalie war Hengens erste „Hausaufgabe“. Sein Kandidat ist jedenfalls ein Überraschungsgast, denn gehandelt wurde Vollmerhausen vorab an keiner Stelle. Er erhält einen Zweijahres-Vertrag.

„Erfüllt alle Voraussetzungen“

Alemannias designierter Coach ist aktuell noch im Nachwuchsleistungszentrum von Bayer Leverkusen angestellt. Mit Ex-Nationalspieler Patrick Helmes trainiert er dort die U 15 des Bundesligisten. Mit dem sportlichen Leiter Simon Rolfes hat Hengen den Weggang des Trainers im Sommer besprochen. „Er erfüllt alle Voraussetzungen, die uns wichtig sind“, sagt Alemannias sportlicher Leiter über den neuen Trainer.

Vollmerhausen selbst wollte sich am Mittwochnachmittag aus Res-pekt vor dem aktuellen Trainer Fuat Kilic und aus Respekt vor dem aktuellen Arbeitgeber nicht äußern. Er wird zu einem späteren Zeitpunkt in Aachen vorgestellt. Gestern beließ es Alemannia bei einer knappen Meldung auf der Homepage.

„Ich wünsche ihm, dass er unseren eingeschlagenen Weg fortführen kann“, sagt Kilic über seinen Nachfolger. „Ich kenne ihn als sehr engagierten Kollegen an der Seitenlinie.“

Hengen brachte beim offiziellen Dienstantritt vor knapp zwei Wochen nicht nur eigene Ideen mit. Im Laufe der Monate zuvor waren zahlreiche Initiativ-Bewerbungen eingegangen. Der neue Sportdirektor selbst hatte ein Profil erstellt. „Jung, hungrig, nicht verbraucht, wenig berufliche Stationen bislang, kein langer Aufenthalt in einem Nachwuchsleistungszentrum“ stand in der Ausschreibung.

In der Schnittmenge tauchten Kandidaten wie Sven Hübscher, Thorsten Nehrbauer und auch Farat Toku auf. Mit dem Ex-Wattenscheider Trainer wurde konkret in der vergangenen Woche noch einmal verhandelt. Der bedankte sich gestern für das Interesse. Aber: „Das Gesamtpaket hat nicht gepasst.“ Hengen selbst will keine Details aus solchen vertraulichen Gesprächen nennen. „Wir haben uns für einen Kandidaten entschieden, der uns überzeugt hat.“

Vollmerhausen, dreifacher Familienvater, kennt den Tivoli bislang von Gastspielen mit dem Wuppertaler SV. Beim früheren Bundesligisten arbeitete er fast sechs Jahre lang durchweg erfolgreich, wohnt bis heute in der Stadt. Mit der U 19 stieg er in die Bundesliga auf, behauptete sich dort in zwei Spielzeiten. Zur Belohnung wurde er zum Cheftrainer befördert. Seine Beurlaubung im Februar 2018 als Tabellenvierter kam überraschend. Lokale Medien berichteten von einem angespannten Verhältnis zu WSV-Sportvorstand Manuel Bölstler.

Später interessierte sich auch Viktoria Köln für den Trainer. Eine Verpflichtung kam nicht zustande, stattdessen heuerte er bei Bayer Leverkusen. Nun zieht es ihn wieder in den Seniorenbereich. Mit Thomas Hengen gab es bislang keine Berührungspunkte. „Sein Enthusiasmus war ansteckend“, sagt Alemannias Sportdirektor, nachdem er seinen wichtigsten Mitarbeiter ausgewählt hatte.

Aufrufe: 015.3.2020, 05:00 Uhr
Christoph Pauli | AZ/ANAutor