2024-04-23T06:39:20.694Z

Spielvorbericht
Packende Duelle wie im Hinspiel soll es morgen geben (von links): Max Zischler, Dominik Schön und Michael Hutterer (wechselt im Sommer nach Rain). Im Hintergrund BCA-Trainer Marco Küntzel. F: kra
Packende Duelle wie im Hinspiel soll es morgen geben (von links): Max Zischler, Dominik Schön und Michael Hutterer (wechselt im Sommer nach Rain). Im Hintergrund BCA-Trainer Marco Küntzel. F: kra

Aichach vs. Pipinsried: Die Mutter aller Derbys

Das Spiel der Spiele, die Mutter aller Derbys steht am Sonntag um 17 Uhr in Pipinsried an: Der gefühlte Regionalligist FC Pipinsried empfängt den designierten Bayernliga-Meister BC Aichach. FCP-Boss Konrad Höß erwartet bei beiden Teams „Schaum vorm Mund“. Nicht nur wegen der Wermutstropfen, die beid

Die Konstellation ist mehr als pikant: Wenn der BC Aichach (67 Punkte) morgen in Pipinsried gewinnt, dann steht er als Bayernliga-Meister fest und könnte im Vereinsheim von Konrad Höß seine Meisterschaft feiern.

Ausgerechnet. Denn von dort verwies der FCP-Zampano den heutigen BCA- und früheren FCP-Spielertrainer Marco Küntzel vor dreieinhalb Jahren, nach einer teilweise erfolglosen Landesliga-Vorrunde. Seitdem ist das Verhältnis der beiden gespannt. Auch wenn der Ex-Profi Küntzel gerne betont: „Ich habe kein Verhältnis zu Herrn Höß.“ Der Pipinsrieder Chef will einen Triumph seines Ex-Angestellten natürlich mit allen Mitteln verhindert. Er erwartet, dass beide Teams „mit Schaum vorm Mund“ auflaufen.

Normalerweise stilisiert Höß zudem die Derbys gegen die Paarstädter gerne zu Duellen zwischen armem Dorfklub und reichem Kreisstadtverein hoch. Was er sich diesmal angesichts der Probleme in Aichach wohlweislich versagt. Deren Erste zerstreut sich nach der Saison in alle Himmelsrichtungen. Dem Aichacher Siegesweißbier wäre daher am Sonntag wohl ein kräftiger Schuss Wermutstropfen beigemischt. Immerhin steht mittlerweile fest, dass ein Großteil der zweiten Mannschaft weitermachen will, in der schwäbischen Bezirksliga.

Doch auch beim FC Pipinsried (54 Punkte) geht es um etwas: Der Bayernligadritte will und muss gewinnen, wenn er noch am Zweiten, dem VfR Garching (55 Punkte), vorbeiziehen und sich ohne Relegation für die Regionalliga qualifizieren will. „Außerdem wären wir die einzige Mannschaft, die zweimal gegen den Bayernliga-Meister gewonnen hätte“, setzt der Pipinsrieder Spielertrainer Tobias Strobl hinzu.

Allerdings ist auch beim FCP nicht alles eitel Sonnenschein. Unter der Woche war eine Delegation des Bayerischen Fußballverbands in Pipinsried, hat sich die Anlage angeschaut und über die BFV-Regularien für die Regionalliga gesprochen. Positiv schnitt dabei die Pipinsried-Arena ab. „Wir könnten es mit überschaubaren Maßnahmen auf Viertliga-Niveau heben“, berichtet Höß. Dazu will er die Gemeinde ins Boot holen und an den Kosten beteiligen. Ob ihm das gelingt, steht in den Sternen: Der neu gewählte Bürgermeister Anton Kerle (CSU) war zwar bei der Besichtigung anwesend, hielt sich aber bedeckt. Das Thema wird erst am 13. Mai vom neu formierten Ortsparlament verhandelt.

Das eigentliche Problem sind aber die Strafen, die der FCP an den Verband zu zahlen hat, weil er weder über ein Reserveteam, noch über eine eigene A- und B-Jugend verfügt. Allein dafür müsste Höß im ersten Jahr 5000 Euro löhnen, später sogar Doppelte. Der FCP-Zampano hatte gehofft, dass die Verbands funktionäre angesichts der Nachwuchsprobleme auf dem Land ein Auge zudrücken würden, aber er biss wohl auf Granit. Am Donnerstag erklärte Höß die Situation seinem Spielertrainer. Strobl zeigte sich einsichtig: „Wenn es nicht geht, dann geht es nicht.“ Glücklich klang er dabei nicht. Doch noch ist nicht alles verloren: Der Verein wird in der nächsten Woche erst einmal seine überarbeiteten Bewerbungsunterlagen abgeben. „Dann sehen wir weiter’“, tröstet Höß.

Denn eines will er auf keinen Fall: Seine Jungs vor dem Spitzenspiel gegen Aichach demotivieren. Strobl ist sich sowieso sicher: „Die Jungs brennen.“ Er kündigt an: „Wir spielen auf Sieg. Etwas anderes können wir sowieso nicht.“ Was nicht ganz richtig ist: Vor Wochenfrist bewiesen die Gelb-Blauen in Unterhaching, dass sie inzwischen auch wissen, wie man aus der Defensive heraus erfolgreich agiert.

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Aufrufe: 025.4.2014, 17:00 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor