2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Erneut gab es bei der SG Zerf Grund zum Jubeln.
Erneut gab es bei der SG Zerf Grund zum Jubeln. – Foto: Sebastian J. Schwarz/Archiv

Erster Zerf-Sieg in Mehring seit 28 Jahren

Rheinlandliga: Der zweite Spieltag aus regionaler Sicht im Überblick. VIDEOINTERVIEWS au MEHRING

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FC Bitburg – Ahrweiler BC 2:2 (2:1)

Ein Unentschieden gegen einen der Titel-Topfavoriten? „Das hätten wir im Vorfeld unterschrieben“, sagt Fabian Ewertz, Trainer des Aufsteigers FC Bitburg. Im Nachgang spricht er aber von „zwei verlorenen Punkten und einer gefühlten Niederlage“. Den Gästen aus Ahrweiler gelang der Ausgleichstreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit, nachdem der sonst starke Torwart Daniel Ternes den Ball nach einer Ecke nicht hatte festhalten können und Paul Gemein aus dem Strafraum-Gestochere heraus zum 2:2 erfolgreich war. Dank der sehenswerten Tore von Simon Floß (5.) und Kevin Fuchs (25.) – mal von rechts und mal von links geschossen landete der Ball jeweils im langen Eck – führte der FCB schnell mit 2:0. Die beiden Torschützen hätten für die Gastgeber nachlegen können, ja müssen. Stattdessen war Yannick Walbröl kurz vor der Pause per Kopf mit dem 2:1 zur Stelle. In Durchgang zwei verdaddelte die Ewertz-Elf einige Konter, Ternes vereitelte den zweiten Treffer der stärker werdenden Gäste von der Ahr – bis zur Nachspielzeit.

Aufstellung FC Bitburg: Ternes – Wolf, Floß (80. N. Fuchs), Fisch, Krasnici (85. Delgado), Schütz, K. Fuchs, Nosbisch (77. Koch), Alff (90. Schwedler), Salter, Grün.

Schiedsrichter: Mainzer (Konz)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Floß (5.), 2:0 K. Fuchs (25.), 2:1 Walbröl (45.), 2:2 Gemein (90.+4)

SG Ellscheid – FSV Trier-Tarforst 0:3 (0:2)

Ernüchterung im Alfbachtal: Nach dem starken Saisonstart und dem 1:1 in Ahrweiler bekam das Team des Trainergespanns Daniel Haas/Michael Häb gegen die Gäste aus Trier am Mittwochabend deutlich die Grenzen aufgezeigt. „Wir haben gegen einen sehr, sehr guten Gegner anfangs viel zu ängstlich gespielt“, musste Haas eingestehen. Diese Aussage deckte sich mit der von FSV-Coach Holger Lemke: „Wir waren in der ersten Halbzeit deutlich überlegen, hatten an die 70 Prozent Ballbesitz. Manchmal hat uns aber die Zielstrebigkeit gefehlt.“ Patrik Kasel (16./45.) zeichnete für die verdiente Pausenführung verantwortlich. Mike Schumacher und Jan Fritz hatten im zweiten Durchgang gute Chancen für die nun aggressiveren Hausherren. „Zum richtigen Zeitpunkt fiel dann aber unser drittes Tor“, wusste Lemke. Ein klasse Zuspiel von Philipp Hahn vollendete Heiko Weber zur Vorentscheidung (67.). Ellscheid haderte beim 0:2 wegen einer angeblichen Abseitsstellung und am Ende wegen eines ihrer Ansicht nach elfmeterreifen Fouls an Julien Augarde mit Schiedsrichter Marc Schiry.

SG Ellscheid: Diedrich – Gräfen, Alt (46. Huang), Augarde, Fritz, D. Grommes (64. Sausen), Becker (76. Minninger), Riemann, Schumacher, Nebeler (81. Grammlich), Volz

FSV Trier-Tarforst: Akgül – Quint, Weber, Rashidi (89. Muciqi), Kasel, Schneider, Hahn (81. Ziewers), Fuhs, Chalve (83. Herres), Habbouchi, Picko.

Schiedsrichter: Schiry (Gornhausen)

Zuschauer: 180

Tore: 0:1, 0:2 Kasel (16., 45.), 0:3 Weber (67.)

TuS Mayen - SG Schneifel-Auw 1:1 (0:0)

Ein Rheinlandligaspiel auf hohem Niveau sahen die Zuschauer im Mayener Nettetal. Unterm Strich sprach SG-Schneifel-Trainer Johannes Mayer von einem „leistungsgerechten Unentschieden“. Dabei hätten die Gäste schon früh in Führung gehen müssen. Während Fabian Reusch an TuS-Schlussmann Kevin Michel scheiterte (10.), rettete einige Sekunden später die Latte des Mayener Tores, als Sebastian Zunk geköpft hatte. Nach knapp einer halben Stunde kam Mayen, dem SG-Trainer Mayer läuferisch und fußballerisch eine starke Leistung attestierte, auf. Bei drei Möglichkeiten zeigte sich aber Torwart Dennis Koziol von seiner besten Seite. Das 0:1 erzielte Klaus Hamper: Eine Hereingabe von Jonas Weberskirch nahm er kurz an und hämmerte den Ball ins Netz (57.). Beim Ausgleich elf Minuten später konnte Koziol einen Flatterball nicht unter Kontrolle bringen. Simon Berresheim staubte ab. Bis zum Ende wollten beide Teams mehr und kämpften in einer rassigen Partie um den Sieg.

SG Schneifel Auw: Koziol – Zapp, Weberskirch, Zunk, Leiendecker (77. Backes), Hamper, Görres, Nellessen (69. Szillat), Reusch, Baur, Pidde (90. Najafi)
Schiedsrichter: Engel (Monzelfeld) Zuschauer: 240
Tore: 0:1 Hamper (57.), 1:1 Berresheim (68.).

SV Mehring – SG Hochwald-Zerf 0:3 (0:2)

Erstmals seit gut 28 Jahren gab es wieder einen Hochwälder Sieg auf der Mehringer Lay – Am Ostermontag 1992 führte Sturmikone Karl-Heinz Roßler die damalige Spielgemeinschaft zum 2:1-Erfolg an der Mosel. Diesmal gab es aus Sicht der Gäste gar ein 3:0. Das erste Tor fiel durch Tim Thielen. Während die Mehringer nach einer Flanke nur unzureichend klären konnten, hämmerte der Neuzugang von der SG Saartal den Ball aus 18 Metern per Dropkick in die Maschen (14.). Eine präzise von Matthias Burg geschlagene Ecke verwertete Nils Hemmes zum 0:2 (31.). „Die erste Halbzeit war von unserer Seite noch okay. Danach war es aber gegen eine starke Hochwald-Truppe zu wenig“, wusste Mehrings Coach Bernd Körfer. Früh war die Luft im zweiten Durchgang raus: Bereits nach 53 Minuten legte Hemmes nach, und traf auf Zuspiel von Johannes Carl in seinem zweiten Saisonspiel schon zum insgesamt dritten Mal für die Vereinigten aus Zerf, Greimerath, Hentern und Lampaden.

SV Mehring: Basquit - Ceesay (23. Taylor Alcide), Scholtes, Schulte, A. Dietz, Edringer, Schmitt (82. Hübner), Dick, Neumann, Monzel (77. Thomas), Alkaly Morlaye.
SG Hochwald Zerf: Koltes - Schettgen, Thinnes, Dengler, R. Mohsmann, Burg (78. Dres), R. Mertinitz, Irsch, Thielen (63. Keck), Carl, Hemmes (57. Stein)
Schiedsrichter: Fuxen (Bitburg) - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Thielen (14.), 0:2 Hemmes (31.), 0:3 Hemmes (53.)

Zerfs Spielertrainer Robin Mertinitz:


Mehrings Trainer Bernd Körfer:


TuS Kirchberg - FV Hunsrückhöhe 4:1 (1:0)

Außer der Platzwahl und vielen Zweikämpfen hat der FV Hunsrückhöhe im Derby beim TuS Kirchberg nichts gewonnen. Das Team von Trainer Thorsten Haubst war nur 20 Minuten nicht im Rückstand, je zehn davon vor und nach der Pause. Das 0:1 aus seiner Sicht begründete Haubst („Wir sind hohes Risiko gegangen") prägnant: „In der ersten Halbzeit haben wir einen Fehler gemacht, Kirchberg keinen." Gemeint war schlechtes Stellungsspiel, das einen Kopfballtreffer nach Freistoß ermöglichte. Als dann Gäste-Kapitän André Petry mit einem Schuss aus spitzem Winkel ein Eigentor und damit das 1:1 erzwungen hatte, schien sich allgemein Erwartetes abzuzeichnen. „Kirchberg machte aus fünf Chancen vier Tore“, musste der Morbacher Trainer die Effizienz der Hausherren anerkennen.

FV Hunsrückhöhe Morbach: Görgen - Petry, Hoffmann, Schmitt (57. Mart. Schultheis), Marx, Ercan, Servatius (32. Schröder), Klassen (81. Steinbach), Marc. Schultheis, Kneppel (79. Ruster), Heckler

Tore: 1:0 Patrick Sehn-Henn (11.), 1:1 Tim Müller (ET/54.), 2:1 Florian Daum (64.), 3:1 Jannik Auler (71.), 4:1 Timo Wollny (75.)

Schiedsrichter: Depken (Koblenz)

Zuschauer: 320


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Vorschau auf den dritten Spieltag:

SG Hochwald Zerf – SG Neitersen (Samstag, 17 Uhr, Hentern)

Nach einem „unglaublich intensiven Derby“, so Neitersens Trainer Torsten Gerhardt nach dem 1:1 am Mittwoch gegen den VfB Wissen, wartet Zerf auf einen Gegner, der aus zwei Spielen erst einen Punkt geholt hat. Die Mannschaft um die beiden Spielertrainer Fabian Mohsmann/Robin Mertinitz hat indes schon zwei Dreier eingefahren. „Wir treffen auf eine sehr robuste Mannschaft, brauchen uns aber nicht zu verstecken“, kündigt Mertinitz einen selbstbewussten Auftritt an.

Aus dem Spiel in Mehring trug Benedikt Schettgen Knieprobleme davon. Sein Einsatz gegen die Westerwälder ist noch fraglich. Doppeltorschütze Nils Hemmes verließ angeschlagen das Feld. Er dürfte bis Samstag aber wieder fit sein.

Ahrweiler BC – SV Mehring (Samstag, 17 Uhr, Bad Neuenahr-Ahrweiler)

Die beiden mageren Unentschieden des hochgehandelten Ahrweiler BC machen Mehrings Trainer Bernd Körfer Mut: „Die Ergebnisse besagen, dass es beim ABC auch noch nicht rundläuft.“ Was in der Fremde selbst in doppelter Unterzahl möglich ist, bewiesen die Moselaner zum Saisonstart beim 1:0 in Wissen. Die Ausfallliste wird sich möglicherweise verlängern: Ensah Ceesay handelte sich gegen Zerf einen dicken Knöchel ein.

SG Schneifel Auw – FSV Trier-Tarforst (Samstag, 18 Uhr, Auw bei Prüm)

Keine guten Erinnerungen hat FSV-Trainer Holger Lemke an den 31. Oktober des vergangenen Jahres. Damals führte sein Team mit 2:1 und glich später noch zum 3:3 bei der SG Schneifel aus, musste sich dann aber noch mit 3:4 geschlagen geben. Lemke, der möglicherweise nun auch wieder auf den zuletzt aus privaten Gründen ausgefallenen Nicola Rigoni zurückgreifen kann, warnt vor einer SG, die „schwer zu bespielen ist und von der ersten bis zur letzten Minute kämpft“. Viel Hochachtung bringt auch der Schneifel-Coach den Tarforstern entgegen, wenn er von einer „im Sommer deutlich verstärkten Mannschaft“, spricht. Zuhause sei man aber eine Macht. „Darauf setzen wir“, stellt Johannes Mayer unmissverständlich fest.

SG Ellscheid – FC Bitburg (Sonntag, 15 Uhr, Udler)

Beim 2:2 gegen Ahrweiler war der Aufsteiger aus der Bierstadt ganz nah dran am ersten Saisonsieg. Nun sieht Trainer Fabian Ewertz seine Schützlinge verstärkt in der Pflicht: „Wir treffen jetzt nacheinander auf Ellscheid, Mehring und Neitersen. Da sollten wir schon einige Punkte einfahren.“ Die Ellscheider Übungsleiter Daniel Haas und Michael Häb sprechen beide von einer „mega-schweren Aufgabe“. Haas sieht den FCB als Kandidaten für die Top fünf, Häb erklärt die Südeifeler zum „klaren Favoriten, mit dem wir uns normal nicht messen können, aber dafür 150 Prozent geben“. Die Personallage bei den Alfbachtalern spitzt sich weiter zu. David Grommes ging gegen Tarforst verletzt raus, Patrick Phlepsen musste schon während des Warmmachens passen – beide Akteure klagen über muskuläre Probleme.

FV Hunsrückhöhe - SV Windhagen (Sonntag, 15 Uhr, in Morbach)

Gegen keinen anderen Gegner siegten die Morbacher in der abgebrochenen vorigen Saison höher als gegen Windhagen, das so auch seine höchste Niederlage in der Abbruchsaison bezog. FVH-Trainer Thorsten Haubst betont, dass dies Vergangenheit ist, die keine Rolle spielt: „Auch die Windhagener werden uns womöglich ein Ballbesitz-Plus überlassen." Dass dies allein mitunter nicht reicht, weiß Haubst natürlich schon lange. Und erlebte in der Mitte der Englischen Woche in Kirchberg ein bitteres Beispiel dafür.





Aufrufe: 010.9.2020, 03:56 Uhr
Andreas ArensAutor