2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Will notfalls nicht beim FC Affing antreten: Pipinsrieds Vorsitzender Konrad Höß.  F.: P. Appel
Will notfalls nicht beim FC Affing antreten: Pipinsrieds Vorsitzender Konrad Höß. F.: P. Appel

Ärger auf beiden Seiten

Affinger und Pipinsrieder streiten über Anstoßzeit und mögliche Spielabsage

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Es scheint so, als stünde diese Begegnung unter keinem guten Stern. Wenn der FC Affing den FC Pipinsried empfängt, geht es nicht nur um sportliche Rivalität. Reibungspunkte zwischen den Verantwortlichen schüren die Emotionen vor der Bayernligapartie am Sonntag. Teils liegen die Gründe dafür in der Vergangenheit, teils in der Gegenwart.

Als der Vorsitzende Konrad Höß vor rund zwei Jahren einen Herzinfarkt erlitt, wollte der FC Pipinsried das Landesligaspiel in Affing absagen. Allerdings erst am Sonntag, wenige Stunden vor Spielbeginn. Dies lehnte der FC Affing ab. Der Verein begründete dies damit, für mehrere Hundert Leute Essen eingekauft zu haben. 350 Zuschauer sahen dann ein 5:0 der Affinger.

Auch wenn Höß Affings Trainer Stefan Tutschka inzwischen wieder die Hand reicht, gänzlich vergessen ist die Sache nicht. „Das ist nach wie vor drin in der Familie Höß“, erzählt Konrad Höß. Vor allem Frau Kathi Höß reagiert weiter verbittert.

Vor der Begegnung am Sonntag wurde diese Geschichte wieder aktuell. Es könnte sein, dass die Pipinsrieder erneut bei den Affingern um eine Spielabsage bitten. Der Grund: Die Mutter von Spielertrainer Tobias Strobl, 25, ist schwer krank und musste notoperiert werden. Verschlechtert sich ihr Zustand dramatisch, wollen die Pipinsrieder nicht antreten.

Verständnis dafür erhält Höß von Affings neuem Sportlichen Leiter Markus Berchtenbreiter. Allerdings räumt er ein, notfalls ähnlich zu verfahren, wie dies vor rund zwei Jahren der Fall war. „Wenn wir bis Samstagabend Bescheid bekommen, werden wir das problemlos hinbekommen“, so Berchtenbreiter. Am späten Sonntagvormittag sei eine Absage jedoch sehr schwierig.

Konrad Höß kündigt indes an, im Ernstfall auf keinen Fall in Affing anzutreten – unabhängig vom Zeitpunkt der Nachricht. „Für mich sind diese drei Punkte dann so interessant wie wenn in Amerika ein Radl umfällt“, unterstreicht er.

Für Diskussionsstoff sorgte neben einer möglichen Spielabsage die Anstoßzeit. Affings Trainer Tutschka machte sich für einen späteren Anpfiff um 19 Uhr stark: um der größten Hitze aus dem Weg zu gehen – am Sonntag werden Temperaturen jenseits der 35 Grad erwartet. „Davon hätte der FC Affing nicht mehr profitiert als der FC Pipinsried“, betont Tutschka. Es gehe einzig um die Gesundheit der Spieler.

Pipinsrieds Spielertrainer Strobl hätte keine Einwände gehabt, das letzte Wort hatte jedoch Höß. Und der ließ sich nicht erweichen. Gespielt werde um 17 Uhr, bekräftigt er, und nicht später. Tutschka will diese Höß’sche Entscheidung nicht kommentieren; Berchtenbreiter versucht dagegen, die Schärfe aus der Angelegenheit herauszunehmen. Er will den Konflikt nicht befeuern. Von seiner Seite aus werde es „keine Retourkutsche“ geben, sagt er. Heißt: Nur, weil die Pipinsrieder die spätere Anstoßzeit verweigerten, werde man nicht einer möglichen Spielabsage im Weg stehen.

Aufrufe: 027.7.2013, 12:12 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johannes GrafAutor