Der FV Ravensburg etwa darf im Verbandspokal-Viertelfinale gegen den SSV Ulm 1846 an diesem Samstag nur Sitzplätze verkaufen. Stadt und Polizei haben Sorge, dass sich die Zuschauer bei Stehplätzen nicht an die Abstandsregeln halten würden. Jetzt stehen im Stadion Klapp-stühle. Kein Witz! Diese sind allerdings nicht festgeschraubt und könnten verschoben werden. Dennoch sollen sie sicherer sein als Stehplätze. Wenige Kilometer entfernt in Leutkirch sind dagegen zum Bezirkspokalfinale Stehplätze erlaubt. In beiden Fällen haben die Vereine die Dokumentationspflicht, müssen jeden Besucher namentlich erfassen und sind für die Einhaltung der Sicherheits- und Hygieneregeln verantwortlich. Und das im Ehrenamt!
In Biberach findet das Finale übrigens gänzlich ohne Zuschauer statt - aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Währenddessen standen bei einem Freundschaftsspiel eines kleinen Vereins in Oberschwaben Dutzende Menschen ums Spielfeld herum - ohne Abstand und ohne Maske. Verstehen muss man das alles nicht.
Auch nicht, dass Besucher eines Amateurfußballspiels einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen, bis sie bei ihrem Platz sind. Auf dem Wochenmarkt dagegen herrscht vielerorts keine Maskenpflicht. Und welcher Kreisligist kann seinem Gegner schon mehrere Kabinen anbieten? Oder mehrere Eingänge, um Abstand zu wahren? Den sollen die Amateurkicker in den Kabinen, auf dem Weg zum Platz und in den Pausen übrigens auch einhalten. Im Spiel selber dagegen sind selbstverständlich Zweikämpfe erlaubt. Aber bitte kein gemeinsamer Jubel! Es sind absurde Regeln, die es den Vereinen mit ihren vielen Ehrenamtlichen nur unnötig schwer machen.
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