2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gemeinsam, entschlossen zum Sieg für den Klassenerhalt, vielleicht ja schon gegen die SG Rheinhausen: Die Spieler des Riegeler SC. | Foto: Daniel Thoma.
Gemeinsam, entschlossen zum Sieg für den Klassenerhalt, vielleicht ja schon gegen die SG Rheinhausen: Die Spieler des Riegeler SC. | Foto: Daniel Thoma.

Abstiegskampf pur für den Riegeler SC

Die Schwarz-Weißen halten die rote Laterne +++ Vollzogener Umbruch benötigt Zeit

Durchgängig, vom ersten Spieltag an, stand der Riegeler Sportclub in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz. Seit dem dritten Spiel war Riegel sogar fast ausschließlich auf dem letzten Tabellenplatz platziert. Trainer Joachim Schilz hatte geahnt, dass es in dieser Saison nur wenig Zeit zum Durchschnaufen gibt, eine nach zahlreichen Abgängen verjüngte Mannschaft muss er nun schnellstmöglichst weiterentwickeln. Denn die Zeit, den Umbruch in Ruhe zu vollziehen, ist im harten Abstiegskampf nicht gegeben.

"Wir wussten von vorneherein, dass es eine schwierige Saison wird", erzählt Schilz. "Das Saisonziel war und ist der Klassenerhalt, nicht mehr und nicht weniger." Schon die ersten fünf Spiele machten auch deutlich, dass die Schwarz-Weißen den eigenen Erwartungen gerecht werden würden. Keine Ausreißer nach oben, sondern bitterer und mühsamer Kampf gegen den Abstieg aus der Kreisliga A I. Der erste Sieg des Tabellendreizehnten aus der Vorjahressaison konnte erst am sechsten Spieltag eingefahren werden, verbessert ist die tabellarische Situation heute, nach 14 Spielen, aber noch nicht. Weitere Siege werden benötigt, um die dieses Jahr besonders schwierige Mission Nichtabstieg zu meistern. "Bei fünf möglichen Absteigern in diesem Jahr, ein Drittel der Liga, ist das schon ein ganz schwieriges Unterfangen", so Schilz.

Bereits in der Spielzeit 2013/2014 war der Ligaverbleib eine recht enge Kiste geworden. Viele wichtige Leistungsträger, mit 28-,29-Jahren im besten Fußballeralter, konnten dann für diese Saison ihr Engagement zum Erreichen der Riegeler Ziele nicht mehr zusichern. Sei es aus beruflichen oder privaten Gründen. "Fünf bis sechs Akteure, die nicht leicht zu ersetzen sind, standen uns nicht mehr zur Verfügung", erzählt Schilz, "als Ersatz haben wir auf junge Spieler gebaut. Jetzt sind wir in der Situation des Umbruchs."

"Als Trainer versuche ich die jungen Spieler weiterzuentwickeln. Wir haben viele gute junge Spieler, die müssen sich aber erst eingewöhnen. Der Aktivenfußball verglichen mit den Junioren, ist schon etwas anderes. Das braucht Zeit", weiß Schilz. Zeit, die man nur ungern einbüßt. Denn wichtige Spiele, Punkte gehen somit in der Findungsphase verloren. Spiele, die die neue, junge Mannschaft benötigt, um Automatissmen sowie Spielstil des Akitvenfußball zu verinnerlichen. Spiele die eigentlich aber auch schon zum kaltschnäuzigen Punkte klauben gebraucht werden. Und das ausgerechnet im von vornherein prophezeiten Abstiegskampf.

Sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz

Es macht sich bemerkbar, dass die Mannschaft des Riegeler SC noch die eine oder andere Partie benötigt, um sich vollends einzuspielen. Denn die Truppe von Schilz konnte erst zwei Spiele überhaupt gewinnen, und drei weitere Remis holen. Die übrigen neun Begegnungen gingen verloren. Nur die SG Rheinhausen hat ebenfalls so wenige Punkte holen können, das Torverhältnis von 13:36 des SC bedeutet aber den letzten Tabellenplatz, zudem das direkte Duell gegen die SG Rheinhausen mit 2:3 verloren ging. Schilz selbst ist sich der aktuellen Lage bewusst und weiß, dass der Ligaverbleib mit sieben Punkten Rückstand einen mächtigen Brocken darstellt. "Wenn die jungen Spieler es schaffen, sich schnell einzugewöhnen, dann könnte es reichen. Ich hoffe, dass die Sterne gut für uns stehen."

Allzu viel Druck will Schilz aber auch nicht auf seine jungen Mannen legen: "Wir sollten uns unabhängig von einer Spielklasse für die Zukunft ausrichten. Denn bei so jungen Spielern sollte in der Entwicklung kein Druck ausgeübt werden. Nachher verlieren wir auch noch diese Spieler", fürchtet der Übungsleiter der Schwarz-Weißen. Doch trotz der vielen Schwierigkeiten und Sorgen, die sich am Tabellenende auftun, gibt es auch Lichtblicke beim 1919 gegründeten Riegeler Sportclub. Die Trainingsbeteiligung ist mit durchschnittlich 25 Mann sehr hoch und stellt beste Übungsvorraussetzungen dar. "Auch das Engagement der Spieler ist sehr gut", so Schilz. "Wenn wir weiter fleißig und konzentriert an uns arbeiten, sind das gute Vorraussetzungen um den Punkterückstand aufzuholen."

Zudem geben lange Zeit verletzt fehlende Akteure ihr Comeback und werden die Mannschaft spätestens zur Rückrunde wieder mit allen zur Verfügung stehenden Kräften unterstützen, die schwächste Offensive der Liga (13 Tore) soll wieder flott gemacht werden. Denn eine Zeit lang in dieser Saison, war der Riegeler SC ohne nominellen Angreifer dargestanden. Mit Florian Oswald ist nun ein Stürmer nach einjähriger Verletzungspause zurückgekehrt, allein in den zurückliegenden drei Partien traf Oswald bereits zwei Mal und untermauerte sein Wert für die Mannschaft. "Im einen oder anderen Moment hat man vielleich schon die fehlende Kaltschnäuzigkeit bemerkt. Grundsätzlich braucht man heutzutage aber nicht unbedingt einen gelernten Stürmer." Aber auch Spieler wie Marcus Knopf und Francesco Carla werden dem Riegeler SC entscheidend weiterhelfen können, davon ist Schilz überzeugt. Nach ebenfalls langer Verletzungspause gehören die beiden wieder zum Aufgebot.

Am Wochenende steht das Kellerheimspiel gegen die SG Rheinhausen an

Die letzte Gelegenehit, vor der Winterpause Punkte gegen den Abstieg zu sammeln, bietet sich dem Sportclub am kommenden Wochenende, wenn die SG Rheinhausen zum Kellerduell in Riegel Gast ist. Die SG, seit kurzem mit neuem Trainer, braucht den Sieg vor der Pause ebenso dringend, wie die Riegeler, ansonsten könnte der Abstand auf den Nichtabstiegsplatz gar auf bedrohliche zwölf Punkte anwachsen. Gewinnt Riegel, könnte man die rote Laterne abgeben und den Rückstand im besten Falle um drei Zähler verkürzen.

"Als ein Endspiel sehe ich diese Partie aber noch nicht an", meint Schilz. "Aber natürlich werden wir alles daran setzen, dass wir mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen, um selbsbewusst auf die bevorstehenden Aufgaben zu blicken." Unabhängig vom Ausgang dieses Duells, sieht Schilz eine gute Rückrundenvorbereitung als äußerst wichtig an. "Wir werden auch versuchen, eine gute Vorbereitung auf die Rückrunde zu spielen. Hoffentlich bleiben wir da von Verletzungen und Krankheiten verschont bleiben."

Ganz entscheidend im Abstiegskampf, und das weiß auch Riegels Trainer, ist der Wille, das Annehmen des Kampfes. "Es kommt auf den Willen aller an. Spieler, Trainer und Verantwortliche. Wir alle wollen versuchen, die Klasse zu halten." Schon im kommenden Spiel gegen Rheinhausen dürfte sich die Mannschaft durchsetzen, die den größeren Willen mit auf den Platz bringt. Und so heißt es in Riegel am Sonntag um 14:30 für die Schwarz-Weißen: Abstiegskampf pur.

Aufrufe: 026.11.2014, 13:00 Uhr
Jonathan Herden (BZ)Autor