2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview

»Ein Highlight war der Wiederaufbau des SV Fürstenstein«

Im FuPa-Interview spricht Fürstensteins Ex-Trainer Ernst Lüftl (55) über seine trainerfreie Zeit, den SV Fürstenstein und über die Highlights seiner Trainerkarriere

Seit diesem Sommer ist Ernst Lüftl (55) nicht mehr Trainer beim SV Fürstenstein. Davor war er quasi vier Jahre lang Cheftrainer beim SVF. Die letzten zwei Jahre nach der Trennung der SG und zuvor eineinhalb Saisons bei der SG Fürstenstein/Nammering. FuPa hat mit dem ehemaligen Trainer von Fürstenstein über seinen Plan für die Zukunft, über seine Zeit als Jugendcoach und über die Highlights seiner Karriere gesprochen.

FuPa: Ernst, Nach mehreren Jahren gab es beim SV Fürstenstein einen Wechsel auf dem Trainerposten. Wie geht es Dir und wie fühlst Du dich nach dem jahrelangen Engagement?
Ernst Lüftl (55): Ich muss zugeben, dass ich nach so langer Zeit als Trainer erst lernen musste mit dieser neuen Situation, nicht mehr auf dem Trainingsplatz zu stehen, umzugehen. Dies fiel mir am Anfang auch ziemlich schwer. Die Arbeit als Trainer bereitete mir über die ganzen Jahre sehr viel Freude, mein Ziel war es immer, jeden einzelnen Spieler individuell besser zu machen und persönlich zu formen, nicht nur auf dem Fußballplatz. Ich denke, das ist mir auch bei vielen Spielern gelungen.

»Natürlich möchte ich bei einem passenden Angebot wieder eine Trainerposition übernehmen. Ich möchte meinen Ehrgeiz, verbunden mit viel Erfahrung und Fachwissen gerne bei einem neuen Verein unter Beweis stellen und erfolgreich umsetzen.«

Wie sieht dein persönlicher Plan für die Zukunft aus? Abstand vom Fußball oder brennst du für neue Aufgaben?
Zunächst bin ich über die trainerfreie Zeit recht froh. Ich halte mich durch Laufeinheiten und im AH-Training fit. Natürlich möchte ich bei einem passenden Angebot wieder eine Trainerposition übernehmen. Ich möchte meinen Ehrgeiz, verbunden mit viel Erfahrung und Fachwissen gerne bei einem neuen Verein unter Beweis stellen und erfolgreich umsetzen.

Früher bekannt als einer der besten Torhüter im Umkreis hast Du dir später als erfolgreicher Jugendcoach einen Namen gemacht. Du hast unter anderem Spieler wie Mario Enzesberger, Cemal Yildirim, Marold Dominik und nicht zuletzt deinen Sohn Max bei ihrer Entwicklung geformt. Auf was kommt es im Jugendbereich als Coach an?
Meine Philosophie war es, den jungen Spielern Spaß am Fußball zu vermitteln, diesen ins Training und Spiel zu übertragen und dementsprechend eine Leistungssteigerung zu erzielen. Für mich war es immer wichtig, dass meine Mannschaften sich im spielerischen sowie taktischen Bereich weiterentwickeln. Besonders im D- bis hin zum B-Juniorenalter ist es wichtig, den Spielern Werte, mit denen sie erfolgreich Fußball spielen können, beizubringen. Ebenso wichtig ist meiner Meinung nach, ein ehrlicher Umgang miteinander, damit ein gegenseitiges Vertrauen sowie Wertschätzung aufgebaut werden kann.

»Es sollte mit diesem Kader ein Tabellenplatz eins bis vier möglich sein. Das große Plus ist die Breite und Aufstockung des Kaders mit mehreren Leistungsträgern.«

Zuletzt warst du vier Spielzeiten im Herrenbereich tätig. Die Umstellung von Jugend auf Herren war bestimmt groß. Was ist deiner Meinung nach die Größte?
Die größte Umstellung vom Juniorenbereich zum Herrenbereich war für mich der Erfolgsdruck. Die erste Mannschaft steht immer im Fokus und wird gemessen an den Erfolgen. Der Umgang mit diesem muss auch erst erworben werden.Das Trainingspensum ist ebenfalls höher und intensiver. Daran gewöhnt man sich aber sehr schnell. Ein weiteres Merkmal ist, die individuelle Ausbildung der Spieler. Im Herrenalter ist es sehr viel schwieriger das bisher Erlernte eines Spielers noch zu korrigieren und zu verbessern. Dies fordert sehr viel Zeit, Kraft und Engagement. Aber genau da liegen die Reize im Herrenbereich.

Ernst Lüftl (li.) wie er leibt und lebt: Mit viel Herzblut und Engagement an der Seitenlinie. F: Hönl
Ernst Lüftl (li.) wie er leibt und lebt: Mit viel Herzblut und Engagement an der Seitenlinie. F: Hönl

Du wurdest kürzlich als Zuschauer beim SV Fürstenstein beim Saisonauftakt im Derby gegen die SG gesehen. Wo siehst du den SVF diese Saison?
Mir hat das Derby von Fürstensteiner Seite sehr gut gefallen. Es war ein verdienter Sieg. Auch spielerisch hat mich die Mannschaft überzeugt. Ich wünsche dem Team, das hier Gezeigte fortzusetzen. Es sollte mit diesem Kader ein Tabellenplatz eins bis vier möglich sein. Das große Plus ist die Breite und Aufstockung des Kaders mit mehreren Leistungsträgern.

Nenne ein besonderes Highlight, dass Dir als Trainer in den letzten Jahren in positiver Erinnerung blieb?
Highlights in meiner über 20-jährigen Trainertätigkeit gibt es viele. Mich persönlich freut es immer wieder, wenn ich Spieler treffe, egal in welchen Verein sie jetzt spielen, und diese mir Ihre Wertschätzung ausdrücken. Das zeigt mir, dass ich vieles richtig gemacht habe und der Weg, den ich gegangen bin, bestätigt wird. Ein Highlight für mich war mit Sicherheit der Wiederaufbau des SV Fürstenstein, der nach der gescheiterten Fusion mit Nammering am Boden schien. Durch viel Engagement, Wille und Kraft meiner Kollegen und Söhne, schafften wir es gemeinsam, zwei Mannschaften zum Start des neuen Spielbetriebes zu stellen. Das bedeutete mir persönlich sehr viel. Etwas Großes wurde hier geleistet. Nun gilt es, diesen Wiederaufbau des Vereins erfolgreich weiterzuführen und den nächsten Schritt zu gehen. Mit Stolz und Genugtuung blicke ich auf das von mir für den Verein in den letzten Jahren Geleistete zurück. Ich hoffe, dass ich bei Vielen in positiver Erinnerung bleibe und das Geleistete auch entsprechend gewürdigt wird.

Aufrufe: 07.8.2017, 10:24 Uhr
Simon ObermeierAutor